Rezension „Love like Fire“

Klappentext:

Der schlimmste Tag deines Lebens hat mir die beste Version von dir geschenkt

Grace Shaw war einst das beliebteste und hübscheste Mädchen der Highschool – bis ein verheerender Brand ihr nicht nur ihre Schönheit, sondern auch all ihre Träume nahm. An der Sheridan University beachtet niemand mehr das Mädchen mit den Narben. Bis ausgerechnet West St. Claire – berüchtigter Bad Boy, mysteriöser Untergrund-kämpfer und der heißeste Typ auf dem Campus – ihr neuer Arbeitskollege wird. West sind Grace’ Narben egal, denn er hat genug eigene, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Die beiden merken schon bald, dass sie mehr gemeinsam haben als zunächst gedacht, trotzdem kämpft Grace gegen die Funken zwischen ihnen an. Denn sie weiß genau, wie gefährlich es ist, mit dem Feuer zu spielen …

Meine Meinung:

Ich wiederhole mich, dass einfach ein Male Model auf dem Cover nicht unbedingt mein Fall ist. Aber ich mag die Feuer-Akzente, die sowohl zum Titel als auch zum Inhalt passen.

In diesem Liebesroman folgen wir Grace, die nach einem verheerenden Brand immer noch mit Selbstzweifel mit ihren daraus entstandenen Narben zu kämpfen hat, und West, der immer darauf bedacht ist, viel Geld zu verdienen, u.a. durch illegale Kämpfe. Man liest abwechselnd aus beiden Sichten und ich konnte schon Unterschiede in den verschiedenen Perspektiven erkennen. L.J. Shens teilweise etwas gröbere Sprache findet man insbesondere in Wests Gedanken und Ausdrücken wieder, was perfekt zum Charakter passt. Auf jeden Fall konnte die Autorin es wieder schaffen, mich komplett in ihre Geschichte hineinzuziehen.

Grace ist eine starke junge Frau, die aber aufgrund ihrer Verbrennungsnarben mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Sie versteckt sich komplett vor der Welt, was ich in gewissen Maßen nachvollziehen kann und was mir gleichzeitig sehr Leid tat, denn man merkt, was in ihr steckt. In Wahrheit ist sie eine sehr liebevolle Person, die man einfach gerne in seinem Leben haben möchte. Aber insbesondere ihre Leidenschaft für das Theater hat mich immer wieder gecatcht, wobei sie sich auch in diesem Bereich ihres Lebens sehr einschränkt. Während der ganzen Geschichte habe ich dem Moment hingegen gefiebert, indem Grace endlich aus ihrem Schneckenhaus ausbricht, und ihre Entwicklung war auch sehr nachvollziehbar. Dabei ist auch West eine wichtige Komponente, ohne dass er plötzlich alles geändert hat. Im Gegensatz zu Grace ist eher extrovertiert, wobei er auch seine Gedanken und Gefühle versteckt. Schnell spürte ich, dass so viel mehr hinter seiner Fassade steckt und in Wahrheit meist nur an andere denkt. Klar ist er ein Kämpfer und macht regelmäßig seine Sprüche, aber trotzdem würde ich ihn nicht als Bad Boy bezeichnen, vor allem nicht für L.J. Shens Verhältnis. Stattdessen fand ich ihn durchgehend sympathisch und konnte verstehen, warum Grace Gefühle für ihn entwickelt hat.

Doch zu Beginn startet die Beziehung von Grace und West nicht so rosig, sondern die beiden können sich erst nicht wirklich leiden. Grace ist sehr kratzbürstig, während West zur Großspurigkeit neigt, weshalb ihr jeweilige Abneigung schon nachvollziehen konnte. Ich habe aber ihre Wortgefechte und Schlagabtausche geliebt, da sie mich sehr gut unterhalten konnte. Aber doch als die beiden immer mehr Zeit bei der Arbeit in einem Foodtruck miteinander verbringen, können sie ihre Fassaden immer weniger aufrecht erhalten und lernen sich immer besser kennen. Die Annäherung zwischen ihnen verläuft in einem angenehmen Tempo, sodass ich sie den Protagonisten abgenommen habe und ihre aufbauenden Gefühle nachvollziehen konnte. Die Stimmung war sehr kribbelig und auch sexy, was ich bei der Autorin immer sehr mag. Aber es gibt auch einige Probleme, die sich Grace und West entgegen stellen und die für etwas Drama, vor allem im letzten Drittel, sorgen. Teilweise war es vielleicht vorhersehbar oder überspitzt, aber ich habe nichts anderes gewartet und wurde gut unterhalten.

Ein Highlight in diesem Buch waren für mich auch die familiären und freundschaftlichen Beziehungen. Sowohl Graces beste Freundin als auch Wests bester Freund sind für die beiden Hauptfiguren eine große und wichtige Unterstützung, weil sie sie in- und auswendig und all ihre Geheimnisse kennen. Noch mehr berühren konnte mich aber Graces Verhältnis zu ihrer Großmutter, die sie aufgezogen hat und inzwischen einige Alzheimer-Symptome aufzeigt. Dieser Handlungsstrang war insgesamt ein emotionales Auf und Ab. Bei Wests Familie fehlten zwischenzeitlich die Gefühle, was aber sehr verständlich erklärt wurde und man erfährt erst nach und nach, was wirklich vorgefallen ist. Richtig imponiert hat mich hier aber West selbst, der jeden hart verdienten Cent seinen Eltern schickt, damit sie ihre Farm erhalten können.

Fazit: 4,25/5⭐️

Dramatisch und emotional

*Rezensionsexemplar
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Lesemonat Oktober

Im Oktober habe ich „nur“ 7 Büchern (inkl. 2 eBook) beendet.

Gelesene Bücher:

1. Kingdom of the Wicked. Die Königin der Hölle (2) – Kerri Maniscalco: 3,5⭐️

2. Husband Material 🇬🇧 (2) – Alexis Hall: 3,5⭐️

3. 📱Catching up with the Carters. In your words* (2) – Fam Schaper: 3,5⭐️

Ausführliche Rezension bereits online

4. The American Roommate Experiment 🇬🇧 (2) – Elena Armas: 4⭐️

5. 📱Nothing more to tell* – Karen M. McManus: 4⭐️

Ausführliche Rezension bereits online

6. Alles, was du von mir weißt (2) – Kyra Groh: 4,25⭐️

7. The Way You Crumble* (2) – Nena Tramountani: 4,5⭐️

Ausführliche Rezension bereits online

*Rezensionsexemplar; 📱eBook; 🇬🇧 englischsprachig

Rezension „Catching up with the Carters. In your Words“

Klappentext:

Mit jedem Wort von dir …

Die ganze Welt hat Hadrian in der TV-Show »Catching up with the Carters« aufwachsen sehen. Um die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben, tut seine Mutter alles. Was sie nun von ihm verlangt, ist aber zu viel. Hadrian droht daran zu zerbrechen. Er will ein selbstbestimmtes Leben führen. Der einzige Ausweg für ihn: unterzutauchen. Doch die Journalistin Alice heftet sich an seine Fersen. Als Hadrian ihr Textnachrichten schreibt, verändert sich das Katz-und-Maus-Spiel. Mit jedem Wort, jedem Gedanken, den Hadrian mit ihr teilt, spürt er immer mehr ein besonderes Band zwischen ihnen – und lässt sie tief in seine Seele schauen. Bei ihr fühlt er sich frei. Kann er Alice vertrauen, oder wird sie seine Gefühle für eine Story verkaufen?

Meine Meinung:

Das Cover glitzert schön und die Assoziation mit der schillernden Welt der Sternchen ist nicht weit weg geholt, was perfekt zur Geschichte passt.

Die männliche Hauptfigur Hadrian Carters bzw. Adrian kommt aus einer Realilty Show Familie, in der ein eigenes privates Leben fast unmöglich ist, weshalb er davon flieht. Ich konnte ihn gut verstehen, dass er es nicht mehr aushält, und fand seinen Schritt sehr mutig. Im Laufe der Geschichte merkt er endlich, wie sich Freiheit wirklich anfühlt, obwohl er auf der Flucht vor seiner Familie und eigentlich der ganzen Öffentlichkeit ist. Seine fröhliche und lockere Art war mir sympathisch und ich konnte verstehen, dass er noch keine konkreten Pläne für seine Zukunft hat, weil er sich noch nie ausleben konnte. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, wenn man noch mehr Einblicke in seine Hobbys und Leidenschaften bekommt, damit man Adrian hätte besser lernen können. Auch bei der Protagonistin Alice fehlte mir kleine Details über Interessen außerhalb ihres Journalistenjobs, in dem sie aber komplett aufgeht. Aufgrund ihres sozial-schwachen familiären Hintergrunds möchte sie unbedingt erfolgreich in ihrem Beruf sein und geht dabei auch über ihre eigenen Grenzen hinaus. Manchmal war es mir zu viel, aber ich konnte es verstehen und habe ihren Ehrgeiz bewundert. Doch, wenn sie dann mit Menschen interagiert, die sie mag, mochte ich sie besonders. Sie ist eine verlässliche Freundin, mit der man viel Spaß haben kann.

Die Ausgangssituation von Adrian und Alice ist für eine Romance sicherlich nicht ideal, weil sie unbedingt einen Artikel über ihn schreiben muss, während er gerade am liebsten unterm Radar laufen würde. Der Anfang ist es ein kleines Katz-Maus-Spiel zwischen ihnen, was mich gut unterhalten hat. Die beiden hätten sich ruhig noch länger auf diese Weise, wo es auch zu kürzen Nachrichten kommt, annähern können. Ihr erstes persönliches Aufeinandertreffen war dann sehr zufällig, was mich aber nicht weiter gestört habe. In meinen Augen passen Adrian und Alice zwischenmenschlichen gut zusammen, weil die Kommunikation direkt bei ihnen passte. Man merkt auch, wie wohl sie sich in der Gegenwart des jeweils anderen fühlen und es ihnen dadurch leicht fällt, sich einander zu öffnen und auch ihre geheimsten Wünsche, Hoffnungen und Gedanke miteinander zu teilen. Trotzdem muss ich sagen, dass beide ihre sehr naiven Momente hatten. Zwar konnte ich verstehen, dass Gefühle einen manchmal blind machen, aber gleichzeitig passte es für mich nicht ganz zu ihrem jeweiligen Charakter. Auch fehlte mir etwas die körperliche Anziehung zwischen ihnen, sodass Adrian und Alice sich für mich eher wie platonische Freunde anfühlten.

Nachdem es im ersten Band viel um Reality TV Shows geht und wie diese gedreht werden, dreht sich dieses Buch eher um die sozialen Medien und den Druck durch die Öffentlichkeit, u.a. von Journalisten. Ich finde diese Thematik sehr vielschichtig und interessant umgesetzt. In der heutigen Zeit ist aktuell und wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, weil sie in gewissen Rahmen jeden einzelnen betrifft. Mit Adrian und Alice haben wir zwei gute Role Modells hierzu.

Insgesamt konnte mich dieser Liebesroman wieder mit seinen Themen überzeugen und auch der Schreibstil der Autorin gefiel mir. Fam Schaper schreibt sehr locker-leicht und schafft es dabei, die Gefühle und Gedanken ihrer Charaktere glaubhaft zu transportieren. Es gab insbesondere ein paar Monologe, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Trotzdem fehlte es mir teilweise an Vielschichtigkeit und körperlicher Anziehung.

Fazit: 3,5/5⭐️

Gute Unterhaltung für Zwischendurch

*Rezensionsexemplar

Rezension „The Way You Crumble“

Klappentext:

Echo & Alexis. Ihr Leben schmeckt schon immer bitter. Nur er besitzt die Gabe, es zu versüßen.

Echo ist wütend. Wütend auf ihre Mutter, die sich das Leben nahm, aber am meisten auf sich selbst, weil sie sich wie eine Versagerin fühlt. Nur ihrem Großvater zuliebe nimmt sie einen Aushilfsjob im Sternerestaurant Prisma an und ist überrascht, als sie Gefallen am Konditorhandwerk findet – und an ihrem Kollegen: Alexis ist der jüngste Sohn der Restaurantbesitzer und mindestens genauso wütend wie sie. Er versucht nicht, Echo gute Ratschläge zu geben, doch das hat einen ernsten Grund: Alexis spricht nicht. Offenbar braucht er Hilfe, aber wie soll jemand wie sie ihm schon helfen? Während sie Seite an Seite feine Desserts kreieren, lässt Alexis‘ Nähe Echos Nervenenden vibrieren. In ihr keimt plötzlich Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft auf – wäre da nur nicht ihre Vergangenheit, die alles zerstören könnte …

Meine Meinung:

Ich finde das Cover schlicht, aber vor allem edel, wodurch mein Interesse geweckt worden wäre.

Allerdings wollte ich die Geschichte lesen, weil die Protagonisten Echo und Alexis mich bereits in Band 1 sehr neugierig gemacht haben. Man wusste bereits, dass beide nicht die einfachste Vergangenheit und Voraussetzung für eine Beziehung haben. Echo hat bereits ihren dritten Entzug hinter sich und der Kampf gegen ihre Drogensucht ist noch mehr als aktuell. Während des gesamten Buches muss sie sich durch Höhen und Tiefen schlagen und stößt dabei auch regelmäßig ihre Mitmenschen von sich. Dadurch ist sie vielleicht nicht die größte Sympathieträgerin, aber eine sehr authentische Figur. Ihre harte Schale und vor allem ihre schroffe Art haben nachvollziehbare Gründe, die man auch als Leser*in erfährt. Im Laufe der Geschichte macht sie aber eine starke Entwicklung, insbesondere gegenüber anderen Leuten, durch. Allerdings verläuft dies nicht stringent, sondern es gibt auch Rückschritte, die Echo erst zu einem realistischen Charakter machen. Sie ist eine Kämpferin mit einer vorlauten Zungen, hinter der sie ihre Verletzlichkeit versteckt. Alexis größtes Hindernis ist hingegen, dass er seit längerem seine Probleme nicht mehr mit seinen engsten Vertrauten besprechen kann. Ein traumatisches Erlebnis hat bei ihm einen selektiven Mutismus hervorgerufen und war gespannt, die Details über die Hintergründe zu erfahren. Schnell wird klar, dass es mit seinem Vater zu tun hat, aber die wahren Ausmaße haben mich doch schockiert. Es tat weh, wie er es nicht schafft, seine Wut, seine Traurigkeit und seine Probleme im Allgemeinen zu äußern und stattdessen jeden Kampf nur in seinem eigenen Inneren austrägt. Manchmal sieht man Verletzungen von außen nicht und jedes Mal, wenn Alexis sich jemanden öffnet, freute es mich. Seine Fortschritte, die er zwischendurch dahingegen macht, waren mehr als verdient und sorgte bei ihm Schritt für Schritt für Heilung.

Sowohl Alexis als auch Echo stehen also beide gerade nicht im Sonnenschein des Lebens, sondern kämpfen mit ihren jeweiligen Dämonen. Ihre sich langsam aufbauende Romance ist dementsprechend nicht locker-leicht oder allzu romantisch. Stattdessen reiben Sie zunächst stark aneinander, bevor sie Ablenkung durch die Anwesenheit des jeweils anderen finden. Die Beziehung der beiden ist vielleicht nicht gesündeste, sondern baut teilweise auf Abhängigkeit auf, aber trotzdem hilft sie beiden Parteien. Sie schaffen es, ehrlich zueinander zu sein, wenn sie es nicht mit anderen Personen sein können und zeigen sich auch ihre hässlichen Seiten. Der Verlauf der Liebesgeschichte ist anders als gewöhnt und nicht perfekt, wodurch sie sich noch echter anfühlte. Aber Alexis und Echo lernen dazu und werden stärker. So war das Ende auch unperfekt, aber passte perfekt zu den beiden Protagonisten. Ich hoffe sehr, man erfährt im dritten Teil der Reihe noch, wie es mit ihnen weitergeht.

Zum Abrunden dieser emotionalen Geschichten sorgten dann auch die Nebenfiguren. Echos Großvater und ihre Patin bei der Suchtbekämpfung helfen Echo, wo sie nur können, aber in einem Rahmen, der sie in keiner Art und Weise bei der Sucht unterstützt. Es war vielseitig, wie die Autorin beleuchtet, welche Auswirkungen Sucht auch auf die Angehörigen haben und welche Fehler sie unabsichtlich auch machen. Fehler haben auch alle Mitglieder in Alexis Familie gemacht, wobei hier vor allem Geheimnisse im Weg stehen. Doch vor allem die Beziehung unter den Brüder war faszinierend. Sie sind grundverschieden und waren dennoch immer eine Einheit. Jedes Mal, wo diese Verbundenheit wieder aufblitzt, ging mein Herz auf. Daher bin ich nun sehr auf den finalen Band gespannt, in dem der älteste Brüder im Mittelpunkt steht. Über diesen ist noch nicht so viel bekannt, weil er auf Reisen ist, wo er sich nicht nur räumlich von seiner Familie distanziert hat.

Wie gewohnt ist der Schreibstil von Nena Tramountani einfühlsam und intensiv, wodurch bei mir die verschiedensten Emotionen geweckt werden. Ich musste beim Lesen auch ein paar Mal weinen. Mir werden selbst Gefühle nahe gebracht, die mir selbst nicht unbedingt bekannt sind. Ich finde auch gut, dass die Autorin ein eigenes Nachwort zu den angesprochenen Thematiken verfasst hat, das ebenfalls noch einmal zum Nachdenken anregt.

Alles in allem hat mich wieder eine Nena Tramountani Romance berühren können. Es war eine Achterbahn der Gefühle, die teilweise schon etwas weh tat. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, wer Lust auf eine tiefgründige und authentische Geschichte hat, die nicht glatt gebügelt wurde.

Fazit: 4,5/5⭐️

Unperfekt perfekt

*Rezensionsexemplar

Lesemonat September 2022

Im September habe ich insgesamt 10 Bücher (inkl. 3 eBooks) und 3 Hörbücher konsumiert:

Gelesene Bücher:

1. Lovely Dreams. Nur ein Kuss von dir* (2) – Polly Harper: 3⭐️

Rezension online

2.📱No longer yours. Mulberry Mansion* (1) – Merit Niemeitz: 4⭐️

Rezension online

3. Über die dunkelste See (3) – Brittainy C. Cherry: 4⭐️

4. Liebeserwachen in Virgin River* (12) – Robyn Carr: 4⭐️

Rezension online

5.📱Rules for Dating your Ex* (9): 4⭐️

Rezension online

6. Was niemand von uns weiß. Burlington University (9) – Sarina Bowen: 4⭐️

7. Was ich dir bedeute. Burlington University (8) – Sarina Bowen: 4⭐️

8. Kingdom of the Wicked. Der Fürst des Zorns (1) – Kerri Maniscalco: 4⭐️

9.📱Foul Lady Fortune* (1) 🇬🇧 – Chloe Gong: 4⭐️

Rezension online

10. Midnight Chronicles. Nachtschwur (6) – Laura Kneidl (& Bianca Iosivoni): 4,5⭐️

Gehörte Hörbücher:

1. 🎧 Golden Hill. Nights (3) – Nicole Böhm: 4⭐️

Sprecher: Philipp Oehme und Madilha Kelling Bergner

2. 🎧 Lake Paradise. Ein Zuhause für das Glück* (1) – Manuela Inusa: 4⭐️

Sprecherin: Karoline Mask von Oppen

Rezension online

3. 🎧 No Stars to Bright (2) – Nina Bilinszki: 4⭐️

Sprecher: Dagmar Bittner und Louis Friedemann Thiele

*Rezensionsexemplar, 📱eBook, 🎧 Hörbuch, 🇬🇧 Englisch

Rezension „Rules for Dating your Ex“

Klappentext:

Er hat ihr das Herz gebrochen – hat er trotzdem eine zweite Chance verdient?

Vor achtzehn Monaten zog Sedona Bailey hoch schwanger und tief verletzt zurück zu ihrer Familie nach Lake Starlight. Ihr Traum, sich in New York mit ihrem Highschool-Freund Jamison ein gemeinsames Leben aufzubauen, zerplatzte wie eine Seifenblase. Denn Jamison flüchtete sich nach einer Verletzung, die das Ende seiner Karriere als Profifußballer bedeutete, in den Alkohol. Seitdem kümmert Sedona sich allein um ihre gehörlose Tochter. Aber plötzlich steht Jamison wieder vor ihr und will neu anfangen. Hat er sich wirklich geändert, oder wird er sie wieder enttäuschen?

Meine Meinung:

Ich finde das Cover echt süß, weil die beiden abgebildeten Personen sehr verliebt aussehen.

Auf die Geschichte warte ich nun auch seit Band 1 der Reihe, wo man die Protagonisten Sedona und Jamison als High School Sweethearts kennen lernt. Auch im Laufe der weiteren Teile erhielt man immer kleine Häppchen zu dem Paar und spätestens als Sedona schwanger und frisch getrennt von Jamison nach Lake Starlight war mein Interesse geweckt. Ich habe sehr mit Sedona mitgefühlt, die plötzlich ohne Partner und schwanger bzw. dann mit Baby dastand. Aber sie hat die Situation toll gemeistert, aus der sie auch gestärkt hervorgeht, weil sie mehr zu sich selbst findet. Mit ihrer gehörloses Tochter geht sie grandios um und zeigt ihre familiäre und fürsorgliche Seite. Einen ähnlichen Effekt hat sie auch auf ihren Vater Jameson, der vermutlich die größte Entwicklung durch macht. Nach meiner anfänglichen Skepsis aufgrund seiner früheren Fehler konnte er mich zeitnah von sich überzeugen. Er hat von seiner Verfehlungen gelernt und hat sich aktiv mit seinem Alkoholproblem auseinander gesetzt. Ich liebe Charaktere mit ihren individuellen Schwächen, weil sie dadurch authentisch und greifbar sind. Schnell lernt man auch seine Stärken kennen, zu denen z.B. Hartnäckigkeit gehört, mit der seine kleine Familie von sich überzeugen wird.

Dieser Kampf um einen Neuanfang steht im Zentrum der Romance von Sedona und Jameson. Um das Verhältnis zwischen ihnen besser verstehen zu können, waren sowohl das Vorwissen aus den vorherigen Bänden als auch die paar Rückblende sehr hilfreich. Die beiden sind High School Sweet Hearts, die ich echt süß zusammen fand. Sobald die beiden sich in diesem Buch näher kommen, kam dieses Gefühl zurück. Gemeinsam mit ihrer Tochter werden die beiden nach und nach eine starke Familie. Ich fand toll, dass keiner von ihnen, insbesondere nicht Sedona, ihre Tochter ausnutzt, um den anderen entweder an sich zu binden oder gar zu verletzen. Jameson kämpft so hingebungsvoll um seine Frauen, obwohl es ihm Sedonas Geschwister alles andere leicht machen. Alles in allem habe ich jede Seite über Sedona und Jameson genossen, denn sie entwickeln sich ein Paar/Familie stetig weiter und wieder zusammen. Die Einmischungen der Baileys hat mich oft zum Schmunzeln gebracht, wobei dabei natürlich die große und bedingungslose Liebe zwischen ihnen immer überdeutlich ist.

Nun muss ich leider Abschied von Lake Starlight und den Baileys nehmen, aber immerhin sind alle Geschwister glücklich. Es war eine tolle Reise mit ihnen und es hat mich jedes Mal gefreut, als die Familie wuchs und wuchs. Die Autorinnen haben eine grandiose Reihe geschrieben, in der ich mich pudelwohl gefühlt habe. Ich kann es nicht abwarten, erneut etwas ähnlich von Ihnen zu lesen. Insgesamt kann ich dieses Buch und die komplette Reihe empfehlen.

Fazit: 4/5⭐️

Würdiger Abschluss einer absoluten Wohlfühlreihe

*Rezensionsexemplar

Rezension „Lake Paradise. Ein Zuhause für das Glück“

Klappentext:

Auf nach Lake Paradise – der Ort, an dem Herzen sich begegnen

Lexi Dawson will endlich diese schmerzhafte Leere hinter sich lassen. Die Hochzeit war bereits geplant – als ihre Jugendliebe Keith vor zwei Jahren beim Wandern tödlich verunglückte. Und Lexi blieb nichts als ein Traum, der nie wahr werden würde. Mittlerweile schafft sie es, ihren Alltag wieder zu meistern und nach vorne zu blicken. Auch wenn sie noch immer nicht glaubt, dass sie je einen anderen Mann als Keith lieben wird. Zumal es in dem kleinen, idyllischen Ort, in dem sie aufgewachsen ist, auch überhaupt keine Männer gibt, für die sie sich interessieren würde. Doch Lexi hat nicht damit gerechnet, dass eines Tages ein gut aussehender Fremder in Lake Paradise auftaucht.
Und noch viel weniger damit, dass dieser eigentlich gar nicht so fremd ist …

Meine Meinung:

Sprecherin:

Karoline Mask von Oppen hat eine sehr angenehme Stimme, der man gerne zuhört. Ich konnte mich beim Hören perfekt fallen lassen. Die Sprecherin kann sowohl die weibliche als auch die männliche Sichtweise gut vorlesen. Deshalb kann ich euch sehr empfehlen, diese Romance als Hörbuch zu konsumieren.

Cover:

Das Cover verspricht schon ein Kleinstadtsetting, in dem man sich wohl fühlen kann. Besonders gefällt mir, dass der See so präsent ist, der nicht nur dem Städtchen bzw. der Reihe seinen Namen gibt, sondern auch für die beiden Protagonisten Lexi und Aaron von Bedeutung ist.

Inhalt:

Man verfolgt die Geschichte sowohl aus Lexie’s als auch aus Aaron’s Sicht und bekommt zwischendurch Einblicke in ein paar Nebenfiguren. Dadurch hatte ich stets das Gefühl, ein guten Überblick über die jeweilige Situation zu haben, ohne dass bei mir Langeweile aufkam. Außerdem konnte ich so das Kleinstadt-Feeling besser greifen, dass ich in Geschichten immer sehr liebe.

Auch Lexie genießt ihr Leben in der kleinen Stadt Lake Paradise sehr und wollte nie von dort fort, selbst als sie vor Jahren ihren Verlobten verlor und somit ihr Leben von einen auf den anderen Tag auf dem Kopf stand. Ich mochte ihre zurückhaltenden Art, mit der ich mich teils identifizieren konnte, und ihre ruhigen Zufriedenheit. Es gab aber auch Momente, in denen ich etwas Mitleid mit ihr hatte, als man merkt, dass ihr Leben doch seit ihrem Verlust etwas auf Pause steht. Umso schöner war ihre Entwicklung im Laufe des Buches, bei der sie endlich wieder nach vorne schaut und wieder glücklicher wird. Auch ihr Love Interest Aaron macht eine gewisse Veränderung durch, nachdem er nur aufgrund des Todes seines Großvaters nach Lake Paradise zurückkehrt. Er ist ein Großstadtmensch durch und durch, der die Auswahl und die gewisse Anonymität braucht. Man lernt aber auch einiges über seine Vergangenheit, die von familiärer Kälte oft dominiert wurde. Mein Herz ging auf, als er endlich seine sanftere Seite zeigen konnte und engere Bindungen mit anderen Personen (wieder) aufbauen konnte.

Dazu gehört natürlich auch die Beziehung von ihm und Lexie, die sich bereits etwas aus der Schulzeit kannten. Die Sympathie zwischen ihnen passte von Anfang an bei ihrem Wiedersehen und es fühlte sich bei ihnen ganz leicht und natürlich an. Die beiden wollen sich einfach näher kennen lernen und erwarten das gleiche davon, nämlich nichts ernstes. Ich habe ihre offene Kommunikation geschätzt, wobei ich beide verstanden habe, wenn sie bzw. er auch mal etwas für sich behalten hat. In meinen Augen ergänzen sich Lexie und Aaron sehr gut, weshalb ich sehr mit ihnen mitgefiebert habe. Es gab aber ein paar kleine Unstimmigkeiten, die allerdings Sinn machten. Aaron möchte sich nicht binden, weil er auf keinen Fall in Lake Paradise bleiben möchte, und Lexie ist noch nicht ganz bereit, einen neuen Mann komplett in ihr Leben zu lassen.

Alles in allem konnte ich mich gut in ihre Romance fallen lassen und fühlte mich geborgen. Das wurde von den Nebenfiguren verstärkt, die den beiden Protagonisten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Solche Freunde und Familie kann jeder gebrauchen, denn sie reden auch zwischendurch Tacheles, wenn es von Nöten ist. Aber es gab auch einige unangenehme Situationen, insbesondere mit Aaron’s Vater, die mich auch berühren konnte. Insgesamt kann ich das Hörbuch empfehlen, wenn man sich mit einem guten Gefühl zurücklehnen möchte und Lust auf ein Kleinstadtsetting hat. Ich freue mich nun auf den zweiten Band

Fazit: 4/5⭐️

Vielversprechender Start in eine Reihe zum Wohlfühlen

*Rezensionsexemplar

Rezension „Lovely Dreams. Nur ein Kuss von dir“

Klappentext:

Nur ein Kuss von ihm und ihr Herz steht in Flammen

Seit Nova die Scherben einer zerbrochenen Beziehung zusammenkehren musste, hat sie gelernt, sich an den kleinen Glücksmomenten des Lebens zu erfreuen. In dem idyllischen Ort Goodville im Herzen Colorados betreibt sie einen Souvenirshop und kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Großmutter, deren Augenlicht immer mehr schwindet. Da bleibt kaum Zeit, sich um ihr nicht vorhandenes Liebesleben zu kümmern – bis der neue Deputy Steve zu ihrem Erstaunen ein Auge auf sie wirft. Noch überraschter ist Nova allerdings, als ihr der attraktive Jax unverhofft seine Freundschaft anbietet. Immer wenn sie Zeit mit ihm verbringt, treibt Jax‘ raues unwiderstehliches Lachen ihren Puls in die Höhe. Doch Nova wagt es nicht, sich mehr zu erhoffen – denn schon einmal war Goodville zu klein für ihre größten Träume …

Meine Meinung:

Das Cover schreit direkt nach Kleinstadtsetting und Wohlfühlroman, was der Inhalt dann auch hält.

Das Buch spielt im kleinen Örtchen Goodville, wo noch jeder jeden kennt. Das kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben, was die Autorin beides aufzeigt. Zwar gibt es in Goodville viel Nachbarschaftshilfe, doch es gibt einige Menschen mit Vorurteilen, die keine Veränderung wollen. Dazu gehört auch der Frauenclub, den die Protagonistin Nova vor kurzem mit ihren Freundinnen gegründet hat. Aber die Frauenfreundschaften sind einfach toll, weil sie stets füreinander da sind. Hoffentlich bekommen noch mehr der Frauen ihre eigene Geschichte.

Doch hier geht es erst einmal um das Happy End von der ruhigen Nova und verlässlichen Jax, aus deren Sicht man abwechselnd liest. Nova hätte ich am liebsten regelmäßig in den Arm genommen, weil sie eine gute Seele durch und durch ist. Sie kümmert sich stets selbstlos um andere, insbesondere ihre langsam erblindete Großmutter, bei der sie wohnt und deren Geschenkeladen sie seit Jahren führt. Aber man merkt auch ihre Unsicherheiten, deren plausiblen Gründe man nach und nach erfährt. Besonders gefiel es mir aber ihre geheimen Seiten kennen zulernen, wo sie ihre Leidenschaften, z.B. für das Geigenspielen, zeigt. Allerdings fand ich es schade, dass Nova oft nicht bereit ist, selbst für ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzustehen. Jax hingegen weiß ziemlich genau, was er will, und geht dafür auch manchmal unkonventionelle Wege. Aber er wirkt dabei nicht arrogant oder zu dominant, sondern gibt anderen ein gutes Gefühl. Sein charmantes Wesen hat mich selbst beim Lesen etwas erweicht und vor allem gegenüber Nova zeigt er seine liebevolle Seite.

Die Beziehung zwischen den beiden ist von Anfang an sehr niedlich, weil Nova doch etwas schüchtern ist und Jax alles tut, dass sie in seiner Gegenwart auftaut. Zum Glück gibt es dann auch zügig viele gemeinsame Szenen von ihnen, wo sie sich beim täglichen Frühschwimmen vor allem freundschaftlich bzw. zwischenmenschlich näher kommen, was mir gut gefallen hat. Allerdings hat es mich etwas gestört, dass im Gegensatz dazu eigentlich keine Entwicklung der romantischen Gefühle stattfindet. Beide sind von Anfang an heimlich in einander verknallt, sodass da eigentlich im Laufe der Geschichte nicht viele Fortschritte gemacht werden. Auch war der eigentliche Weg, bis Nova und Jax zusammen kommen, war etwas schnell vorbei. Allerdings muss ich sagen, dass die beiden ein starkes Paar sind, das einander insgesamt sehr vertrauensvoll begegnet. Am Ende gab es dann eine große Portion Drama, auf die ich so hätte verzichten können. Ebenfalls hätte ich den Jungen Sheriff Steve, der sich ebenfalls für Nova interessiert, nicht gebraucht. Zunächst war ich erleichtert, dass es nicht zu der typischen Dreiecksbeziehung kommt, aber dann war ich mehr und mehr von Steve genervt. Er war für mich ein sehr unangenehmer Nebencharakter, für den ich wenig Sympathie aufbringen konnte.

Auch Novas Eltern waren sehr unsympathisch, weil sie keine Verständnis für Nova aufbringen, sondern unbedingt ihren eigenen Willen durchsetzen wollen. Ich war sehr gespannt, welche Entwicklungen Nova dadurch durchmacht. Doch dann wurde der eigentlich gar nicht so unbedeutende Nebenhandlungsstrang immer wieder verdrängt und die Auflösung war für mich zu einfach und schnell. In meinen Augen wurde hier etwas Potential verschenkt.

Alles in allem konnte mich dieser Band nicht ganz so überzeugen wie der erste. Die Protagonisten und ihre Freunde waren insgesamt zwar wieder sehr sympathisch, aber insgesamt war die Geschichte für mich viel zu vorhersehbar.

Fazit: 3/5⭐️

Vorhersehbare Wohlfühlromance

*Rezensionsexemplar

Rezension „No longer yours“

Klappentext:

Sie glaubt nicht an zweite Chancen – Bis sie ihn wiedertrifft 

Avery kann ihr Glück kaum fassen: Sie hat tatsächlich eins der begehrten Zimmer der Mulberry Mansion ergattert! In einem Wohnprojekt der Universität sollen Studierende die alte englische Villa wieder instand setzen. Aber Averys Freude wird jäh gedämpft, als sie feststellen muss, dass einer ihrer Mitbewohner kein anderer ist als ihr Ex-Freund Eden, der ihr vor zwei Jahren beim Abschlussball das Herz brach. Aus dem warmherzigen Jungen von damals ist ein verschlossener junger Mann geworden, der alle auf Abstand hält. Doch während sie gemeinsam die Mulberry Mansion renovieren, kommen plötzlich Gefühle hoch, über die Avery eigentlich längst hinweg war, oder etwa nicht?

Meine Meinung:

Das Cover ist ruhig gehalten, was gut zur Art der Geschichte passt, auch wenn es nicht so der Eyecatcher ist.

Umso neugieriger hat mich der Klappentext gemacht, denn ich war sehr auf die alte Villa Mulberry Mansion gespannt und freute mich auf eine bunt zusammen gewürfelte WG. Dabei wurde ich auch nicht enttäuscht, denn die Villa wurde sehr atmosphärisch beschrieben. Sie hatte viele Macken, die ihre Bewohner immer wieder vor neuen Herausforderungen stellt und diese kleine Renovierungsszenen gefielen mir sehr gut. Das lag auch daran, dass ich alle grundverschiedenen WG-Mitglieder schnell ins Herz geschlossen habe, obwohl man einige besser kennen lernt als andere. Ich liebe es, wenn Freundschaften auch so im Fokus in Romance-Büchern stehen und auch hier gibt es viele Momente, in denen die WG Spaß miteinander hat und verschiedene Mitbewohner sich gegenseitig unterstützen und beistehen.

Im Mittelpunkt stehen hier allerdings die beiden Bewohner Avery und Eden, einem Ex-Paar aus Highschool-Zeiten. Man liest abwechselnd aus beiden Sichten, wobei ihre Perspektive viel häufiger vorkommt. So hatte ich auch das Gefühl, dass Avery die etwas wichtigere Protagonistin ist. Sie zieht in die Mulberry Mansion und die neue Stadt, um Abstand zu ihrer Familie zu bekommen. Ich musste oft mit ihr mitleiden, weil ein tragisches Ereignis sie seit längerem immer wieder runterzieht. Die Autorin schafft es, diese starken Emotionen sehr gut zu übermitteln, sodass ich oft Tränchen verdrückt habe. Zum Glück dauert es auch keine Ewigkeit bis man erfährt, was genau vorgefallen ist, sodass man Avery noch besser verstehen kann. Das war besonders wichtig in Bezug auf ihre schwarz-weiße Weltansicht, die ich teils als anstrengend empfunden habe. Trotzdem passen ihre Geschichte, ihre Ansichten und ihr Berufswunsch, Richterin zu werden, perfekt zusammen, sodass Avery eine authentische Figur ist. Im Laufe des Buches schafft sie es auch, sich zu öffnen und dadurch selbst glücklicher werden kann. Daher hat es mich gefreut, als sie neue Freundschaften schließt. Auch Eden verschanzt sich auf ähnliche Weise vor seiner Umwelt und taucht lieber durch Bücher in fremde Welten ein. Mit seiner Leseleidenschaft konnte ich mich perfekt identifizieren und es gab tolle Zitate rund um Bücher und das Lesen. Trotzdem brauchte ich etwas Zeit, um mit ihm warm zu werden, weil er zu Beginn doch sehr abweisend ist. Zum Glück gab es aber die Rückblenden zu seiner und Averys früheren Beziehung, wo man seine sympathische und hilfsbereite Seite miterlebt, und nach und nach wird Eden generell offener. Insgesamt hätte ich mir mehr Kapitel aus seiner Sicht gewünscht, weil er ebenfalls ein großes Päckchen mit sich herumträgt, was man so lange Zeit nicht erahnt.

Da Avery und Eden bereits als Teenager ein Paar waren, handelt es sich hier um eine Second Chance Romance. Es gibt einen Punkt, den diese Thematik oft mit sich bringt und ich nicht so ganz mag: Die Gefühle sind von Anfang an da und ich vermisse die Verliebtheitsmomente. Auch hier fehlte es mir, gemeinsam mit den Protagonisten Gefühle zu entwickeln. Die Rückblenden halfen mir aber auch hier wieder, Averys und Edens Emotionen zu verstehen. Zu Beginn ihres Wiedersehens ist die Stimmung sehr eisig und bedrückt zwischen ihnen, was die Autorin sehr lebhaft rüberbringt. Ich habe insbesondere mit Avery mitgelitten, weil sie Edens abweisendes Verhalten sehr verletzt und sie es einfach nicht verstehen kann. Die langsame Annäherung wieder zwischen ihnen fand ich sehr authentisch erzählt, allerdings dauert es mir zu lang bis sich wirklich Veränderungen einstellen und es gemeinsame Momente der beiden gibt. Trotzdem konnte ich beiden durchgehend ihre Gefühle abkaufen und es war ein Auf und Ab. Dabei waren Averys und Edens Gründe für ihr jeweiliges Verhalten und ihre Sorgen für mich meist nachvollziehbar. Aufgrund von Averys Einstellungen machte Edens zwischenzeitliche Abweisung schon Sinn. Allerdings gab es dann zum Ende hin einen Knall, der mir persönlich viel zu offensichtlich war und die Auflösung war mir dann etwas zu kurz. Hoffentlich erfährt man in den weiteren Bänden, wie es noch mit Avery und Eden weitergeht.

Die Geschichte greift einige ernste und emotionale Themen auf, die einen beim Lesen auch selbst sehr berühren kann. So musste ich auch einige Tränen verdrücken. Wenn man gewisse Triggerpunkte hat, empfehle ich wirklich vorab die Triggerwarnung am Ende des Buches durchzulesen. Das Buch wurde mit keiner rosa-roten Brille geschrieben, sondern bildet auch manchmal unschöne Realitäten ab.

Fazit: 4/5⭐️

Emotionale und ruhige Liebesgeschichte

*Rezensionsexemplar

Rezension „Liebeserwachen in Virgin River“

Klappentext:

Als Jillian beruflich wie privat übel mitgespielt wird, beschließt sie, einfach ins Blaue draufloszufahren. Doch dann erinnert sie sich an das ruhige und abgeschiedene Städtchen Virgin River, in dem sie einen traumhaften Urlaub mit ihrer Schwester verbracht hat. Spontan entscheidet Jillian, dass der kleine Ort der perfekte Platz ist, um Abstand von ihren Sorgen im Silicon Valley zu gewinnen. Womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass sie auf Colin Riordan trifft und plötzlich Romantik in der Luft liegt. Aber ist sie bereit, wieder jemanden in ihr Herz zu lassen?

Meine Meinung:

Mir gefällt es sehr gut, wie die Cover der komplette Reihe zusammen passen und auch hier verströmt es eine wohlige Atmosphäre.

Allgemein habe ich Virgin River und all seine Bewohner sehr ins Herz geschlossen. Ich fühle mich dort fast heimisch, wobei in dem Dorf das Leben oft noch ursprünglicher ist, sodass ich beim Lesen die Realität ausblenden kann. Außerdem liebe die ganzen Wiedersehen mit vorherigen Protagonisten, deren Leben man immer wieder mitverfolgen kann. Schon längst lasse ich mich deshalb auch in jede einzelne Geschichte gefallen, ohne vorher den Klappentext durchzulesen.

In diesem Band folgen wir Colin, einem weiteren Riordan-Bruder, und Jillian, die im Teil zuvor Virgin River bereits einmal einen kurzen Besuch abgestattet hat. Zu Beginn hat besonders er mich interessiert, weil ich zu ihm einfach schon eine engere Bindung hat. Man hat mit ihm bereits seinen Flugunfall und seine schwierige Erholung inklusive einer kurzzeitigen Suchterkrankung erlebt und jetzt in seinem Buch kann er endlich wieder nach vorne schauen. Er hat mich positiv überrascht, in dem er inzwischen wieder ausgeglichener und zufriedener ist. Er hat das Ende seine Flugkarriere bei der Armee verkraftet, aber hat trotzdem nicht seine Leidenschaft fürs Fliegen verloren und gleichzeitig findet er wieder Spaß am Zeichen. Insgesamt ist Colin einfach ein leidenschaftlicher Mann. Diese Eigenschaft teilt er sich mit seinem Love Interest Jillian. Jahrelang hat sie all ihre Kraft und Zeit in ihre Arbeit investiert, wo sie geholfen, ein sehr erfolgreiches Unternehmen aus dem Nichts aufzubauen. Als sie aufgrund eines Fehlers kurzzeitig freigestellt wird, steckt sie aber ihren Kopf in den Sand, sondern sucht sich einen neuen Weg. Durch sie habe ich fast selbst Lust bekommen, im Garten zu arbeiten und außergewöhnliche Pflanzen zu züchten. Darin geht Jillian vollkommen auch und ihre Wandelbarkeit hat mir sehr imponiert.

Bereits beim ersten Aufeinandertreffen von ihr und Colin spürt man die körperliche Anziehung zwischen ihnen, die auch nie nachgelassen hat. Ich war dann auch sehr gespannt darauf, wie die beiden Charaktere, die jeweils über eine Neustrukturierung in ihrem Leben nachdenken müssen, zusammen interagieren. Die Umsetzung konnte mich dann auch überzeugen, weil die zwei von Anfang bis Ende ehrlich zueinander sind. Jillian und insbesondere Colin reden um ihre Pläne, die für eine mögliche Beziehung nicht unbedingt von Vorteil sind, und unterstützen sich gegenseitig dabei. Ihren erwachsenen Umgang miteinander und vielem anderen habe ich geliebt, weil es in Liebesromanen meist nicht so ist und so unnötiges Drama vermieden konnte. Trotzdem war die Romance nie langweilig, weil die Protagonisten jeweils eine tolle Entwicklung durchmachten und man sich ständig überlegt, wie die beiden ein gemeinsames Leben aufbauen und gleichzeitig ihre Träume verwirklichen können. Die Auflösung am Ende war jetzt allerdings nicht so überraschend.

Aber in diesem Buch verfolgen wir nicht nur die Liebesgeschichte der beiden, sondern auch andere Beziehungen werden thematisiert. Der wilde Haufen der Riordan-Brüder macht einfach immer wieder Spaß, weil bei ihnen immer was los ist. Die Brüder lieben und nerven einander gleichermaßen, was mich oft zum Schmunzeln gebracht hat. Da agieren Jillian und ihre Schwester schon etwas harmonischer zusammen, aber beide Familien habe ich ins Herz geschlossen. Das Thema Familie spielt auch in einer anderen Nebenhandlung eine große Rolle und ich mochte es, wie vielfältig Familie gezeigt wurde. Auf jeden Fall ist Jack wieder involviert und er ist nach wie vor einer meiner Favoriten.

Fazit: 4/5⭐️

Solider Band

*Rezensionsexemplar