Rezension „Idol. Gib mir alles von dir“

Klappentext:

Es sollte nur Sex sein – doch dann kommen Gefühle uns SpielSchon lange knistert es gewaltig zwischen Rye Peterson, dem Bassisten von Kill John, und der PR-Agentin der Band, Brenna James. Doch beide verbergen ihre Anziehung hinter bissigen Kommentaren und hitzigen Wortgefechten. Als Rye zufällig mitbekommt, dass Brenna auf der Suche nach einem Mann ist, der ihr Intimität und körperliche Nähe schenkt, schlägt er ihr einen Deal vor, der alles verändert. Eigentlich lautet die Regel: nur Sex, keine Gefühle. Aber mit jeder Berührung und jedem Kuss beginnen ihre Schutzmauern zu bröckeln …

Meine Meinung:

Mir gefällt das Cover, weil man die Rockstar-Thematik direkt erkennt und auch das passende Musikinstrument vom Protagonisten Rye, der Bass, ist abgebildet. Außerdem sieht man nur Ryes Schatten, sodass man ihn sich noch vorstellen kann, wie man möchte.

Rye ist neben Whip das Bandmitglied, das man in der Reihe bisher am wenigsten kennen gelernt hat und so war ich sehr neugierig auf ihn. Nachdem er jahrelang seinen Ruhm in vollen Zügen genossen und sich auf viele One-Night-Stands eingelassen hat, sehnt er sich nun nach mehr Stabilität und Ruhe, was ich gut nachvollziehen kann. Für mich kam sein Wandel nicht überraschend, denn dieser wurde schlüssig erklärt. Ich liebe an ihm, dass er strikt nach seinem Moralkompass handelt und so zum Beispiel Fremdgehen missbilligt. Seine Entwicklung insgesamt war schön zu lesen, denn er lernt, was ihm neben der Musik wichtig ist und dies auch offen zu kommunizieren. Schade fand ich hingegen, dass seine angegriffene Gesundheit, von der man direkt am Anfang erfährt, in meinen Augen etwas stiefmütterlich abgehandelt wurde. Es gab hier Potential für mehr Emotionen und Tiefe.

Aber auch Brenna mag ich als Protagonistin, denn sie ist eine erfolgreiche Powerfrau, die weiß sich zu behaupten, egal wem gegenüber. Ich bewundere sie dafür, dass sie weiß, wer sie ist und sich nie dafür schämt. Was sie menschlicher und authentischer macht, ist auch ihr Kampf mit Schwächen und Unsicherheiten. Sie liebt z.B. Sex mit Vertrauen, aber hat große Angst vor Beziehungen, wofür ihre Beweggründe mir plausibel erklärt wurden. Mit Brenna habe ich gelitten, geliebt und gehasst, weshalb mich ihre Entwicklung innerhalb des Buches sehr gefreut hat. Positiv war für mich hier, dass nicht nur Rye, sondern auch andere Charaktere ihr dabei geholfen haben.

Auf die Liebesgeschichte von Brenna und Rye freue ich mich schon länger, nachdem die Spannungen zwischen ihnen seit Band 1 angedeutet werden. Die beiden kennen sich seit ihrer Jugend und seit Jahren sorgt Brenna für die PR von Ryes Band, wodurch die beiden immer miteinander verbunden waren. Man weiß von Anfang an, dass Brennas Gefühle für Rye anders sind als für die übrigen Bandmitglieder, die für sie wie Brüder sind, sich aber dagegen wehrt aufgrund von früheren Erlebnissen. Ich habe ihr diese Gefühle abgenommen, weil man merkt, wie sie sich von ihm angezogen fühlt und in seiner Gegenwart häufig die Kontrolle verliert. Auch Rye kann den Gedanken an Brenna nie ganz abschütteln, was ich echt niedlich fand. Ich war gespannt, wie mir ihr „Freunde mit gewissen Vorzügen“-Arrangement gefallen wird, vor allem weil beide schon Gefühle füreinander. Insgesamt hat mir dann doch gefallen, weil dadurch die beiden automatisch mehr Zeit miteinander verbringen. Die Chemie zwischen ihnen stimmt, sodass ich das Kribbeln beim Lesen sehr gespürt habe. Ich mochte die sexy time sehr gerne, weil Kristen Callihan sie nach meinem Geschmack schreibt. Leider muss ich sagen, dass Brenna und Rye manchmal zu unpassenden Momenten miteinander intim werden. Ich hätte mir mehr Gespräche und Momente außerhalb ihrer Wohnungen gewünscht, obwohl ich die Vertrautheit zwischen ihnen gespürt habe. Sie haben ein blindes Verständnis füreinander und erkennen Details an dem jeweils anderen, was alle anderen übersehen. Auch unterstützen sich die beiden bei allem, selbst wenn es ihnen selbst wehtut oder der andere es nicht möchte. Allerdings war der Anfang holprig, da Brenna und Rye Jahre lang kaum miteinander geredet haben, was auf einem einzigen dummen Missverständnis beruht, welches mit einem Gespräch aus der Welt geschafft werden könnte. Umso mehr hat mir dann gefallen, dass sie lernen, immer ehrlicher miteinander zu sein, wodurch es nicht erneut zu unnötigen Drama kommt, wie ich erwartet habe. Stattdessen gab es realistische Probleme, bei denen ich beide Seiten verstehen konnte. Alles in allem habe ich mit dem Paar mitgefiebert und habe die Entwicklung innerhalb ihrer Beziehung gefeiert. Leider vermisst man etwas den Anfang ihrer Liebesgeschichte, da sie ja schon länger Gefühle füreinander haben. Außerdem liebe ich die kuriosen ersten Treffen wie in der vorherigen Bänden.

Mein Highlight in diesem Buch war allerdings die ganzen Interaktionen innerhalb der Band und ihren engsten Vertrauten (Brenna und Rye, Whip, Kilian und Libby, Jax und Stella, Scottie und Sophie). Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die immer zusammenhält und sich bedingungslos unterstützt, auch wenn sie es lieben, sich gegenseitig aufzuziehen. Mit ihnen habe ich viel gelacht, aber ihre enge Gemeinschaft konnte mich auch berühren. Der Begriff „Familie“ passt perfekt zu ihnen. Inzwischen fühle ich mich wegen ihnen allen sehr wohl in dieser Reihe, sodass ich mir wünsche, dass noch einen 5. Band über Whip kommen wird. Es hat sich auch schon einiges angedeutet.

Insgesamt hatte ich viel Spaß beim Lesen, denn Kristen Callihan packt immer eine gewisse Portion Humor in ihre Geschichte. Ihr Schreibstil ist locker-leicht, sodass der Lesefluss nicht gestört wird. Aber es gab einige Aspekte, wo in meinen Augen noch etwas Luft nach oben war, und insbesondere zum Ende habe ich noch ein paar Fragen. Deshalb bleibt Band 2 immer noch mein absoluter Favorit.

Fazit: 4/5⭐️

Sexy Romance trifft auf den Found Family Trope

*Rezensionsexemplar
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Rezension „Secrets of a Small Town Girl“

Klappentext:

Juno Bailey hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Freunde und Familienmitglieder zu verkuppeln. Und endlich hat sie auch die perfekte Partnerin für ihren Sandkastenfreund Colton gefunden. Erst als Colton bereits mit der wunderschönen Französin verlobt ist, merkt Juno, dass sie selbst in ihn verliebt ist. Zwischen Anzugfittings, Tanzstunden und Kindheitserinnerungen muss sie sich entscheiden: Kann sie Colton vergessen oder soll sie um ihre Liebe kämpfen?

Meine Meinung:

Ich finde das Cover insgesamt ganz süß und man erkennt sofort, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Es ist eben nichts besonderes, aber das brauche ich beim Cover auch nicht unbedingt.

Inzwischen habe ich sehr viele Bücher des Autorinnenduos Piper Rayne verschlungen, inklusive der ersten sechs Bände dieser Baileys-Reihe, weshalb ich mich sehr auf den neuesten Teil gefreut habe. Die Autorinnen schreiben stets locker-leichte Liebesgeschichten, in denen ich gut abtauchen kann. Die Geschichten in Lake Starlight rund um die Großfamilie Bailey sind bisher mein Favorit, weil ich das wohlige Gefühl, das ich beim Lesen versprühe, liebe. Auch in diesem Buch waren die Interaktionen innerhalb der Familie mein Highlight, weil mir alle Mitglieder bereits ans Herz gewachsen sind und es immer zu humorvollen Szenen kommt. Die Baileys halten stets zusammen, aber necken sich gerne und mischen sich oft ein, manchmal erwünscht und manchmal eben nicht. Ich liebe es auch, wie man die Paare aus vorherigen Bänden weiter begleitet und die Familie beim Wachsen miterlebt.

Auf der anderen Seite kennt man Juno Bailey und ihren besten Freund Colton schon seit Teil 1, wo bereits gewisse Gefühle zwischen den beiden vermutet wurden. Daher war ich sehr neugierig auf ihre Liebesgeschichte, auch weil Juno von ihren Geschwistern etwas heraussticht. Sie ist ein Freigeist, der sich nicht binden will, aber an die große Liebe glaubt, weshalb sie als Partnervermittlerin arbeitet. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem eine Hauptfigur so einen Job ausübt und war sehr auf ihre Beweggründe gespannt. Über diese war ich dann sehr überrascht, aber sie machten gleichzeitig Sinn. Generell bekam ich nun eine ganz neue Sichtweise über Juno, die innerlich viel zerrissener und trauriger ist als es von außen den Anschein hat. Irgendwie wurde mir Juno dadurch sympathischer, weil man sich einfach besser und vielschichtiger kennenlernt. Es gab einige Szenen, in denen ich sehr mit Juno mitgefiebert und mitgelitten habe. Leider kamen mir ein paar ihre Charakterentwicklungen etwas zu spät und überstürzt. Dann gibt es da natürlich Colton, aus dessen Sicht man auch liest. Er ist wirklich ein toller bester Freund, der Juno stets unterstützt und ihr Fels in der Brandung ist, selbst wenn es sein eigenes Herz zerbricht. Aber auch für andere hat er ein großes Herz, so arbeitet er als Tierarzt, hilft seiner Verlobten Brigette und ist ein wichtiger Bürger von Lake Starlight. Jeder würde sich über einen Colton im Leben freuen, obwohl er zwischendurch auch Aktionen startet, über die ich leicht den Kopf geschüttelt habe.

Ich war sehr gespannt, wie man die Friends to Lovers Romance zwischen Juno und Colton angehen wird, und einiges hat mich echt überrascht. Von Coltons romantischen Gefühle für seine beste Freundin wusste man schon lange, weshalb ich etwas überrascht war, dass er sich dann mit einer Frau verlobt, die kaum erwähnt wurde. Aber an seiner Stelle hätte ich vermutlich auch die Hoffnung auf eine Beziehung mit Juno aufgegeben. Es ist aber schon klischeehaft, dass Juno genau in diesem Moment merkt, was Colton ihr wirklich bedeutet. Deshalb tat ich mich am Anfang etwas schwer mit ihrer Liebesgeschichte, obwohl ich die tiefe Verbindung zwischen den beiden schon spüre und zu einen gewissen Teil auch ihre körperliche Anziehung bei mir ankam. Alles in allem mag ich die beiden deshalb auch als Paar, obwohl ich sie gerne mal durchgeschüttelt hätte, weil sie es sich unnötig schwer machen. Richtig erleichtert war ich, dass meine Befürchtung, dass Betrug eine Rolle im Buch spielen würde, sich nicht bestätigt haben. Generell gab es hier einige Offenbarungen, die mich echt sprachlos gemacht haben, da sie mich sehr überrascht haben. Dazu gehören auch Details, die man in Rückblenden erfährt, die einen die Beziehung zwischen Juno und Colton besser verständlich machen. Aber ich konnte nicht immer nachvollziehen, warum die beiden sich gewisse Geheimnisse nicht erzählen, wenn man bedenkt, dass sie seit ihrer Kindheit beste Freunde sind, Dadurch entstand etwas aufgebauschtes Drama, das unüblich in dieser Buchreihe ist. Zum Glück hörte das ab einem gewissen Punkt auf, sodass mich die Romance später mehr überzeugen konnte.

Insgesamt kann ich die Reihe vom Herzen empfehlen, auch wenn dieser Band nicht ganz mithalten konnte. Nun freue ich mich aber auf die letzten beiden Bailey-Geschwister und ihre Geschichten, die am Ende noch einmal richtig angeteasert wurden. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass die Reihe endet.

Fazit: 3,5/5⭐️

Es war wieder schön, nach Lake Starlight zurückzukehren, aber bisher der schwächste Band

*Rezensionsexemplar

Rezension „Dare to Stay“

Klappentext:

Ihr seid mein Zuhause

Verwüstete Hotelzimmer, Frauen und Partys sind das Leben von Rockstar Ian Millard – bis seine Band ihm ein Ultimatum stellt: Entweder er bekommt sein Leben in den Griff oder er fliegt aus der Band! Doch erst als seine Nachbarin Brooke ihn eines Abends betrunken im Treppenhaus findet und bei sich aufnimmt, ändert sich sein Leben schlagartig. Die alleinerziehende Mutter hat eigentlich ganz andere Sorgen als den schlafenden Rockstar in ihrem Bett. Aber mit ihrer liebevollen Art weckt Brooke Gefühle in Ian, die er noch nie zuvor gespürt hat. Und plötzlich sehnt er sich nach mehr als nur einem Kuss oder einer kurzen Affäre, doch eine Frau an seiner Seite ist das Letzte, was Ians Fans jetzt von ihm wollen …

Meine Meinung:

Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit und den Pastellfarben. Es ist nichts besonderes, aber es ist hübsch anzusehen und der Genre ist erkennbar.

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten und finalen Band rund um die Adoptivgeschwister Millard. Auf Ians Geschichte war ich am neugierigsten, weil man ihn zwar als tollen Bruder und Sohn sowie leidenschaftlichen Musiker kennt, aber er ansonsten durch viele Eskapaden bekannt ist. Ich war sehr gespannt darauf, hinter seine Mauern schauen zu können. Zu Beginn der Geschichte muss Ian gleich einen heftigen Schicksalsschlag hinnehmen, der ihn in ein tiefes Loch zieht. Seinen Schmerz konnte ich gut nachvollziehen und ich habe sehr mit ihm mitgelitten. Es tat mir innerlich weh, dass er sich niemanden öffnen konnte und auch weder Freunde noch Familie ihm helfen könnten. Umso mehr hat es mich gefreut, als er seine Nachbarin Brooke und deren Tochter in sein Leben treten. Ab da kann er endlich seine liebevolle Seite wieder zeigen und wird insgesamt wieder glücklicher. Brooke habe ich sofort ins Herz geschlossen, weil sie ein herzensguter Mensch ist. Ihre Tochter steht für sie an allererster Stelle und auch für die Kinder im Waisenhaus, wo sie arbeitet, hat sie ganz viele Liebe rüber. Besonders habe ich sie aber auch für ihr Selbstbewusstsein bewundert, das sie sich erst wieder erarbeiten musste, nachdem sie jahrelang in einer komplett lieblosen Ehe gefangen war. Trotzdem hat sie ihre Lebensfreude nicht verloren, sondern möchte nun ihr Leben in allen Zügen genießen, auch wenn sie aufgrund ihrer Erfahrungen vorsichtig geworden ist, vor allem gegenüber Männern.

Das erste (oder besser gesagt zweite) Aufeinandertreffen von Ian und Brooke ist zwar nicht die optimale Grundlage für eine Beziehung, da Brooke einen sturzbetrunkenen und eingeschlafenen Ian im Treppenhaus aufgabelt. Aber schon am nächsten Morgen spürt man die Chemie zwischen ihnen, die sich nicht zuerst auf das Körperliche, sondern das Zwischenmenschliche bezieht. Diese schnellenGefühle habe ich den beiden auch abgekauft und ich habe die gemeinsamen Szenen genossen. Man spürt, dass wie Ian in Brookes Gegenwart zur Ruhe kommt und zu sich selbst zurückfindet, während Brooke ihre Vorbehalte gegenüber Männern und der Liebe abbaut und wieder beginnt, Vertrauen aufzubauen. Besonders gefiel mir, dass keiner der beiden Spielchen spielt, sondern sie schnell zu ihren Gefühlen stehen und meist offen miteinander reden. Es war schön, wie die beiden miteinander harmoniert haben und sich gegenseitig unterstützen. Auch in der Dreier-Konstellation mit Brookes Tochter gefielen sie mir und es kam auch ein familiäres Gefühl auf. Aber dann kam ein Punkt in der Handlung, wo ich das Gefühl hatte, die Geschichte sei nun auserwählt. Zwar konnten die gemeinsamen Momente der Charaktere unterhalten, aber der gewisse Spannungsbogen fehlte, und dann kam der dramatische Höhepunkt, wo ein klärendes Gespräch vieles vermeiden hätte können.

Mein Highlight waren außerdem die ganzen Nebenfiguren. Im Vordergrund steht da natürlich Brookes freche und aufgeweckte Tochter, die ein großer Fan der neuen Beziehung ihrer Mutter ist und immer wieder inventiert, wenn Brooke und Ian es mal wieder nicht selbst schaffen. Manchmal agiert sie sehr reif für ihre 12 Jahre, was mich nicht so gestört hat, weil es im Buch auch thematisiert wird. Aber auch der Rest von Brookes griechischen, temperamentvollen und chaotischen Familie habe ich ins Herz geschlossen. Die Szenen mit der Großfamilie waren einfach immer so unterhaltsam und atmosphärisch. Aber auch Ians Vertrauten, seine Band-Kollegen und seine Adoptivfamilie, waren sympathisch, weil sie treu an seiner Seite stellen und unterstützen, wo sie können. Da man die Familie Millard bereits durch die ganze Reihe begleitet, haben mich die Wiedersehen mit ihnen natürlich gefreut.

Insgesamt hat man kurzweilige Lesestunden mit dieser Romance. Die Charaktere sind authentisch und sympathisch und die Protagonisten Brooke und Ian sind ein tolles Paar, deren Liebesglück mich gefreut hat. Lange Zeit habe ich mit ihnen mitgefiebert, aber dann war irgendwann etwas die Luft raus, wo sich die Geschichte etwas zog. Mein größtes Problem war, dass einige interessante Themen behandelt wurden, bei denen mir immer der letzte Funke an Tiefe fehlte. Irgendwie waren ein paar Punkte für mich zu schnell abgehandelt, wie die Entwicklung von den ersten Gefühle bis hin zur Liebe des Lebens. Oder ich hatte das Gefühl, als Leserin nicht wirklich die Entwicklung mitzuerleben, sondern das sie mir nur mitgeteilt wird, wie bei Ians Probleme mit dem Alkohol und der Musik.

Fazit: 3,5/5⭐️

Schöner Liebesroman, der für mich nicht ganz rund erschien

Abbruchsrezension „Schattenthron. Erbin der Dunkelheit“

Klappentext:

Kaaya hat keine Vergangenheit, keine Erinnerungen, keine Familie. Nichts außer Arian, der sie einst von den Straßen geholt und bei sich aufgenommen hat. Doch bevor sie ihrem besten Freund sagen kann, was sie wirklich für ihn empfindet, wird seine Seele von einem Schattenelfen gestohlen und er bleibt als Hülle zurück. Um ihn zu retten, reist die 18-Jährige ins Reich der Schatten, wo sie sich inmitten eines uralten Krieges wiederfindet. Das, was Kaaya dort über sich erfährt, bringt alles ins Wanken, an das sie bisher geglaubt hat. Sie muss erkennen, dass sie niemandem mehr vertrauen kann, nicht einmal sich selbst und ihren eigenen Gefühlen – gerade wenn es um den mysteriösen Kronprinzen Ilias geht, der seine ganz persönliche Mission verfolgt …

Meine Meinung:

Ich möchte anmerken, dass es meine persönliche Meinung ist und andere viel Spaß mit dem Buch haben können. Außerdem habe ich nur ein Drittel gelesen und kann dementsprechend nicht beurteilen, ob und in welche Richtung sich die Geschichte vielleicht noch verändert.

Das Cover hat mich sehr angesprochen, weil es auf mich mystisch wirkt und man immer mehr Details findet, wenn man es sich länger anschaut.

Man startet auch sehr rasant in die Geschichte und es gibt keine Pause, in denen irgendetwas in Richtung Langeweile aufkommt. Für mich ist das Tempo aber leider viel zu schnell, sodass ich mich gehetzt fühlte. Dadurch kam bei mir nie Spannung auf, weil dann die Szene schon wieder beendet war und die Lösung für aufkommende Probleme direkt gefunden wurde. Diese sehr schnelle Erzählweise ist einfach überhaupt nicht meins.

Man liest aus der Perspektive von wechselnden Charakteren, wobei zu Beginn Kaaya am häufigsten zu Wort kommt. Es ist angenehm, dass immer darauf hingewiesen, welche Sichtweise man nun bekommt. Teilweise war mir der Wechsel dann aber etwas zu abrupt, sodass ich keine Bindung zu den Figuren aufbauen konnte. Auch aufgrund des schnellen Tempos blieb mir verwehrt, die Charaktere gut kennen zu lernen. Es fehlt einfach die Zeit, ihre Eigenheiten hervorzuheben oder auch ihre Beziehungen untereinander näher zu beleuchten. Hätte ich zum Beispiel die Liebe zwischen Kaaya und ihrem besten Freund spüren können, hätte ich bei ihrem Versuch, ihn zu retten, mitfiebern können. So war es mir ziemlich egal. Es gab aber eine Ausnahme und das war die Perspektive vom Schattenprinz Ilias, dessen Geschichte mich mit Abstand am meisten interessierte. Da kamen bei mir beim Lesen zum ersten Mal Emotionen auf.

Insgesamt lässt der Schreibstil einen schnell durch die Seiten fliegen, denn es gibt keine komplizierten oder verschachtelten Sätze. Mir fehlten hier dafür einige Details bei den Beschreibungen der Umgebung und ähnlichem. Dadurch konnte ich mir die Welt nicht bildlich vorstellen und gedanklich nie ganz im Buch abtauchen.

Das Buch habe ich dann nach einem Drittel abgebrochen, weil ich einfach keine Lust aufs Weiterlesen verspürt habe. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte mich die Geschichte nicht catchen und es ist mir komplett egal, was mit den Charakteren passiert. Das lag für mich wirklich hauptsächlich am zu zügigen Tempo, das verhindert hat, dass ich die Handlung und die Figuren fühlen konnte.

Dies ist allerdings auch der Debütroman der Autorin und ihre Grundideen für die Geschichte und das Worldbuilding waren interessant. Deshalb möchte ich ihr in Zukunft auch noch weiteren Chancen geben, denn Übung macht den Meister und ich hoffe, dass die Ausarbeitung dann detaillierter und tiefgründiger wird.

Fazit: Abgebrochen nach einem Drittel

Ich würde 2⭐️ für diesen Teil der Geschichte geben, weil die Grundidee interessant ist und es keine Längen gibt

Rezension „Can‘t stop the Feeling“

Klappentext:

Wenn aus den Flitterwochen ein Roadtrip wird – mit einem anderen Mann!

Zwei Tage. Länger hält Hazel das, was nach der abgesagten Hochzeit eigentlich ihre Flitterwochen sein sollten, nicht aus. Kurz entschlossen verlässt sie das Luxusresort in einem Skiort in Colorado und will nur noch zurück nach New York. Allerdings macht ihr ein Schneesturm einen Strich durch die Rechnung und sie kann weder einen Rückflug noch ein neues Hotelzimmer ergattern. Zum Glück meint das Schicksal es aber gut mit ihr, denn sie trifft auf Matteo, und gemeinsam können sie sich mithilfe einer kleinen Täuschung eine Unterkunft sichern. Doch was nur eine Nacht sein sollte, wird schnell zu einem aufregenden Roadtrip mit ungeahnten Folgen …

Meine Meinung:

Ich finde die Cover vom Paperback als auch vom eBook ganz okay, aber sie stechen nicht besonders hervor. Trotzdem versprühen beide etwas Urlaubsfeeling, das auch die erste Hälfte der Geschichte dominiert.

Man lernt Hazel auf ihrer „Hochzeitsreise“ kennen, die sie alleine beschreitet, nachdem ihr Verlobter plötzlich die Hochzeit abgesagt hat. Ich konnte sie gut verstehen, dass sie trotz allem die Reise angetreten ist, da sie sich darauf gefreut hatte und erst einmal ein paar Kilometer zwischen sich und ihren Ex bringen wollte. Mit ihrer Spontanität und ihrer Leidenschaft, wie zum Beispiel für die Fotografie, hat sie mir imponiert. Ich finde es interessant, dass sie sowohl Freiheitsliebe als auch die Sehnsucht nach Stabilität in sich trägt. Wie Hazel habe ich auch Matteo ins Herz geschlossen. Zunächst ist er sehr verschlossen aufgrund früherer Erfahrungen, aber öffnet sich doch dann schnell Hazel. Ich fand es erfrischend, dass er seine Vergangenheit nicht verheimlicht, sondern offen mit Hazel spricht, sodass sowohl sie als auch der Leser ihn besser verstehen kann. Auch Matteo ist künstlerisch begabt, wobei es bei ihm im musikalischen Bereich ist. Ansonsten mochte ich an ihm sehr, dass er niemanden bedrängt. Stattdessen lässt er anderen Zeit, selbst wenn es sein eigenes Herz bricht. Insgesamt ist sehr reflektiert, auch beim Verhalten von sich selbst und seinen Mitmenschen.

Das Autorinnenduo ist bekannt dafür, die Protagonisten in urkomische Situationen aufeinander treffen zu lassen. In diesem Fall lernen sich Hazel und Matteo kennen, als sie sich aus verschiedenen Gegebenheiten als ein Geschwisterpaar ausgeben, um ein Zimmer in einem eigentlich ausgebuchten Hotel zu ergattern. Die erste Hälfte der Geschichte begleiten wir dann die beiden an ihren Tagen in diesem Hotel und auf ihrer spontanen gemeinsamen Reise, die sie danach antreten. Ich fand dies alles sehr interessant, da Hazel und Matteo sich in einer außergewöhnlichen Ausnahmesituation kennen lernen und somit andere Seiten voneinander sehen als andere. Zwischen den beiden spürte ich von Anfang eine Verbundenheit und sie sind sehr ehrlich zueinander, obwohl sie sich nicht ihre wahren Namen, aber dafür ihren wahren Charakter und ihre Geheimnisse offenbaren. Ich hatte mit ihnen auf ihrem Roadtrip viel Spaß, da auch die Lebensgeister von Hazel und Matteo richtig erweckt wurden. Es gab viel Abwechslung und ganz besonders konnte mich die Entwicklung der Romance zwischen ihnen überzeugen. Die Gefühle entstehen und steigern sich nach und nach, sodass ich als Leserin mitfiebern konnte. Außerdem überstürzen die beiden nichts, sondern reflektieren ganz genau ihre Situationen, wie zum Beispiel Hazels erst kürzlich gescheiterte Beziehung.

In der zweiten Hälfte bekommt die Geschichte einen etwas anderen Ton, was auch an der Situation liegt, in der sich Hazel und Matteo dann befinden. Leider musste ich sagen, dass mir das Buch ab da auch etwas weniger gefallen hat. In meinen Augen hat sich Hazel manchmal etwas widersprüchlich verhalten und die Nebenfiguren, die in Erscheinung treten, konnten mich auch nicht so überzeugen. Entweder waren sie unsympathisch oder blieben komplett blass, sodass man sie auch weglassen könnte. Trotzdem war ich immer noch ein Fan von Hazel und Matteo als Paar, denn sie unterstützen und inspirieren sich gegenseitig.

Insgesamt kann ich das Buch weiter empfehlen, wenn man Lust auf Reisestimmung, amüsante Szenen und eine schöne Annäherung zwischen den Protagonisten hat. Wie gewohnt vom Autorinnenduo Vi Keeland und Penelope Ward ist der Schreibstil locker-leicht und flüssig zu lesen. Mir gefiel wieder die Kombi aus Humor und Ernsthaftigkeit. Am Ende fehlte die typische Menge an Kitsch nicht.

Fazit: 4/5⭐️

Der Anfang war süß, lustig und abenteuerlich, ab der Hälfte etwas abgeflacht

*Rezensionsexemplar

Review „Only a Monster“

This review is only in English because the title is only available in English.

Synopsis:

In every story there is a hero and a monster.

It should have been the perfect summer. Sent to stay with her late mother’s eccentric family in London, sixteen-year-old Joan is determined to enjoy herself. She loves her nerdy job at the historic Holland House, and when her super cute co-worker Nick asks her on a date, it feels like everything is falling into place.

Then a Good Samaritan attempt gone wrong sends Joan spinning through time, and her life quickly begins to unravel.
Her family aren’t just eccentric: they’re monsters, with terrifying, hidden powers.And Nick isn’t just a cute boy: he’s a legendary monster slayer, who will do anything to bring them down.

As she battles Nick, Joan is forced to work with the beautiful and ruthless Aaron Oliver, heir to a monster family that hates her own. She’ll have to embrace her own monstrousness if she is to save herself, and her family. Because in this story . . .

. . . she is not the hero.

Dive deep into the world of Only a Monster, where the line between monster and hero is razor thin: hidden worlds dwell in the shadows, beautiful monsters with untold powers walk among humans, and secrets are the most powerful weapon of all.

My opinion:

I really like the UK cover because it‘s dark like story and you can see a medaillon playing a important role in the book.

You read the whole story from Joan‘s Point of view. She is a great protagonist because she’s brave and quickly managed to cope with her new situation. I admire her for boldness to ask question even when she fears the answer or nobody wants to answer. She loves her family fiercely for whom she would do anything despite her moral compass. I have a weakness for morally grey characters like Joan becomes.

The secondary characters are all very interesting because nobody is perfect. Everyone has strengths and weaknesses and in this story monsters aren‘t always the bad guys while the hero maybe isn’t the hero. I love to follow characters being not the typical heroes.

I was very intrigued from the start because the story starts very fast and there was no boring moments. Joan learns about her family‘s secrets at the beginning and the readers are thrown into the world of monsters which is very interesting and exceptional. I‘m a big fan of time travels become a big part of the story. Many other unexpected events also happen, so it is always exciting and I couldn‘t stop to read the book. I don‘t want to tell more about the story because it would take the tension.

Vanessa Len has a very fascinating writing style. Therefore the story is easy and quick to read. My native language isn‘t English but I understand everything.

The ending is satisfied for the moment but there are open questions for the following parts. So I am very excited for them because I really love the characters and want to spend more time with them. I believe there still is a lot more potential for character developments and a love story.

Conclusion: 4,5/5⭐️

A fast-pacing story with morally grey characters

*review copy

Rezension „Herzklopfen in Virgin River“

Klappentext:

Erin braucht nicht nur eine Pause von ihrem hektischen Alltag als Anwältin, sondern dringend einen Tapetenwechsel. Seit ihre jüngeren Geschwister, um die sie sich gekümmert hat, flügge geworden sind und das Nest verlassen haben, steht Erin vor der Frage, wie es weitergehen soll, welche Wünsche und Träume sie sich nun erfüllen möchte. Sie beschließt, den Sommer in dem beschaulichen Virgin River zu verbringen, um wieder zu sich selbst zu finden. Doch an Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch denkt sie dabei auf keinen Fall – bis sie Aiden kennenlernt. Auch er steht an einem Scheideweg in seinem Leben. Können sie den Weg gemeinsam gehen und die große Liebe erleben?

Wichtigsten Charaktere:

  • Aiden Sheridan: Gynäkologe, der in Virgin River im Urlaub ist
  • Erin Foley: Anwältin, ebenfalls dort im Urlaub
  • Luke & Shelby: Aidens Bruder und dessen schwangere Frau
  • Art: gutmütiger Mann mit Down-Syndrom, um den sich Luke kümmert
  • Maureen & George: Aidens und Luke’s Mutter und deren neuer Lebensgefährte
  • Jack & Mel: Ehepaar, das in Virgin River lebt

Meine Meinung:

Ich liebe ja allgemein die Cover dieser Reihe und bin dementsprechend froh, dass die Neuauflage im neuen Gewand verpackt wurde. Nur den aufgedruckte Netflix-Aufkleber könnte man weglassen, aber ansonsten hat mir das Cover von diesem Band viel Lust auf den Frühling/Sommer gemacht.

Wie man es bereits aus dieser Reihe kennt, liest man die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Ich persönlich komme ich aber nicht durcheinander und trotz der Erzählerperspektive fühle ich mich den Charakteren nah. Die Autorin schafft es, ihre Figuren vielschichtig und authentisch aufzubauen. Besonders toll beschreibt sie die ländliche Umgebung von Virgin River und das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner, was auch im 10. Teil eines meiner Highlights war. Dabei steht hier dieses Mal vor allem die Familienbande der Sheridan’s und Foleys im Vordergrund.

Das Hauptpärchen sind Aiden und Erin, deren erstes Treffen sehr amüsant war und keine zukünftige Romance vermuten lässt. Erin hält Aiden nämlich erst für einen Landstreicher und er sie für sehr arrogant. Umso gespannter war ich, wie die beiden sich näher kommen werden. Der Anfang hat mich dann auch echt begeistert, auch weil man die beiden besser kennen lernt. Erin ist eine starke Frau, die seit ihrem elften Lebensjahr ihre beiden Geschwister quasi erziehen muss. Dafür bewundere ich sie, vor allem da sie sich nie beschweren würde. Sie braucht auch niemanden, sondern steht ganz sicher auf eigenen Beinen, aber ich habe mir auch für sie gewünscht, dass sie sich nun auf ihr eigenes Leben konzentriert und es in vollen Zügen auskostet. Dahingegen macht sie eine sehr schöne Entwicklung durch. Auch Aiden ist ein familienverbundener Mensch, der ein tolles Verhältnis zu seiner Mutter und vier Brüdern hat. Im Gegensatz zu Erin konnte er aber immer seinen eigenen Weg gehen und weiß inzwischen ganz genau, was er will. Er sehnt sich danach, sesshaft zu werden, weshalb er auch aus dem Militärdienst scheidet, was seine Brüder nicht nachvollziehen können. So landen er und Erin beide in Virgin River, um dort Urlaub zu machen. Nach den ersten Missverständnissen verbringen sie viel Zeit mit verschiedenen Tätigkeiten an frischer Luft zusammen, wobei sie sich viel unterhalten und sich näher kommen. Ich war sehr froh, dass sie schnell bereit waren, dem anderen eine zweite Chance zu geben und sich nicht auf ihre Vorurteile versteiften. Allerdings muss ich sagen, dass der Wechsel von „wir fanden uns doch ganz nett und es gibt da eine gewisse Anziehung“ hin zu „es ist die große Liebe des Lebens“ viel zu schnell ging. Ich fand dies sehr schade, weil ich es nicht wirklich nachvollziehen kann, obwohl die Chemie zwischen ihnen für mich stimmte und mir die beiden mir als Paar wirklich gut gefallen. Aber so fand ich irgendwann alle Handlungen drumherum spannender als diese zentrale Liebesgeschichte. Dann kam plötzlich doch wieder Spannung auf, wobei das Drama da von außen kam. Es war mir teilweise etwas zu over the top, aber doch war ich erleichtert, dass Aiden und Erin nicht wieder eine komplette Wandlung durchmachen.

Während für mich bei der zentralen Liebesgeschichte noch viel Luft nach oben gewesen wäre, konnten mich die Nebenhandlungen umso mehr überzeugen. Das Paar Mel und Jack begleitet man seit Band 1 und ich finde es interessant auch mal eine langjährige Beziehung und deren Herausforderungen zu begleiten. Die beiden sind mir über die Reihe hinweg ans Herz gewachsen, wodurch ich mit beiden sehr mitgelitten habe. Mel und Jack sind herzensgut, aber haben auch mit Problemen zu kämpfen. Dabei agieren sie sehr realistisch und in gewissen Maße kann man beide Seiten stets verstehen.

Mein Lieblingscharakter in der Reihe ist inzwischen allerdings Art, der in diesem Band nun eine alte Freundin wieder trifft. Diese beiden sind einfach nur niedlich zusammen und komplett unschuldig. Da sie beide Menschen mit geistiger Behinderung sind, brauchen sie bestimmte Hilfe und Zuwendung. Mit diesem Thema geht die Autorin sehr respektvoll um und man lernt auch einiges dazu. Art, Luke und Shelby sind auf jeden Fall eine außergewöhnliche Familie. Aber auch das ältere Pärchen Maureen und George darf man wieder begleiten.

Insgesamt hatte ich auch mit Band 10 schöne Lesestunde. In Virgin River fühle ich mich einfach pudelwohl, weil es sich für mich inzwischen wie eine reale Stadt anfühlt. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass ein Film vor meinen Augen abläuft, wodurch ich komplett im Buch abtauchen kann. Zu der Reihe sollte man aber sagen, dass man mehr Spaß mit den Bänden hat, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest, auch wenn immer ein anderes Paar im Fokus steht.

Fazit: 3,5/5⭐️

Buch zum Wohlfühlen, nur die zentrale Romance war mir zu überstürzt

*Rezensionsexemplar

Rezension „Blue Seoul Nights“

Klappentext:

Ich hatte fast vergessen, wie es sich anfühlt zu leben. Aber hier mit ihm begann ich mich langsam wieder daran zu erinnern.

Nach dem Tod ihres Vaters hält Jade nichts mehr in London. Sie nimmt einen Job als Englischlehrerin an einer Grundschule in Seoul an, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen und sich das erste Mal seit langer Zeit wieder ihren eigenen Träumen zu widmen. Jade schwört sich, ihr Glück nie mehr von jemand anderem abhängig zu machen. Doch dieser Plan gerät gehörig ins Wanken, als sie gleich an einem der ersten Tage in Südkorea den attraktiven Hyun-Joon kennenlernt …

Meine Meinung:

Das Cover ist sehr schlicht, da eigentlich nur zwei gezeichnete Figuren, die eine Schnur zu verbinden scheint, zusehen sind. Aber dadurch spricht es mich sehr an und diese Art von den Figuren auf den Covern finde ich ansprechender als echte Menschen, weil es so nicht die Vorstellungskraft des Lesers beeinträchtigt.

Aber noch wichtiger ist natürlich das Innere der Bücher, was mich noch mehr begeistern konnte und vom tollen Schreibstil von Kara Atkin getragen wird. Sie schreibt poetisch, aber noch so, dass die Gedanken und Gespräche der Charaktere realistisch bleiben, und insgesamt sehr eindringlich, sodass ich mit der Protagonistin sehr mitgefühlt habe. Gleichzeitig lässt sich der Roman flüssig lesen.

Man bekommt die ganze Geschichte aus Jades Perspektive erzählt, die nach dem Tod ihres Vaters, der jahrelang gegen den Krebs gekämpft hat, nach Seoul geht, um Englisch zu unterrichten. Man merkt direkt am Anfang, wie sehr sie noch mit ihrer Trauer zu kämpfen hat und noch Zeit brauchen wird, um wirklich alles zu verarbeiten. Im Laufe des Buches macht der Gedanke an ihren Vater sie immer wieder traurig, was ich gut nachvollziehen kann und immer wieder für emotionale Momente sorgt. Aber es hat mich auch gefreut, wie sie in der neuen Umgebung wieder aufblühen kann und tolle Leute kennen lernt, mit denen sie viel Spaß haben kann. Generell schafft es Jade schnell, sich in Seoul und mit der dort etwas anderen Kultur zurecht zu finden, wofür ich sie sehr bewundere. Insgesamt ist sie sehr offen und zuverlässig, wenn andere ihre Hilfe brauchen. Man lernt dann auch ihre künstlerische Ader kennten, der sie sich aufgrund der langen Erkrankung ihres Vaters lange verschlossen hat. Ihre Leidenschaft fürs Malen konnte ich beim Lesen stets stark spüren, denn es ist ein großer Teil von Jades Persönlichkeit.

Eine gewisse Zeit des Buches spielt die Romance keine Rolle, sondern nur Jades ganz persönliches Einleben in Seoul, da man den Love Interest Hyun-Joon auch erst nach knapp 100 Seiten zum ersten Mal trifft. Aber als er dann Teil der Geschichte wurde, hat er mein Herz, genauso wie das von Jade, im Sturm erobert. Er ist ein herzensguter Mensch, der sich stets für andere aufopfern würde, ohne sich je darüber zu beschweren. Dadurch schafft er es, dass seine Mitmenschen sich in seiner Gegenwart wohl fühlen und besonders im Umgang mit Jade ist er toll. Auf jeden Fall hat er Bookboyfriend-Potential, der zu Beginn vielleicht etwas zu perfekt erscheint, aber dann auf seine Schwächen und Macken zeigt, die ihn menschlicher und authentischer machen. Zum Beispiel kann er sehr stur sein.

Vom ersten Augenblick an, als sich Jade und Hyun-Joon begegnen, finden sie sich sehr sympathisch und fühlen sich auch zueinander angezogen, ohne dass der sexuelle Aspekt je im Vordergrund steht. Sie wollen sich einfach gerne kennen lernen und verbringen ganz ungezwungen Zeit miteinander, wobei die Schmetterlinge im Bauch immer mehr werden. Es gibt kein komplizierter Hin und Her, sondern beide wissen ganz genau, dass sie den jeweils anderen toll finden. Vielleicht könnte man sagen, dass es etwas schnell zwischen ihnen vonstattengeht, aber für mich passte es zwischen Jade und Hyun-Joon einfach und am Anfang hat man eben die rosarote Brille auf. Im Laufe ihrer Beziehung wird es dann auch etwas komplizierter, aber es wird nichts künstlich aufgebauscht und es kommt zu keinem unnötigen Drama. Stattdessen stellen sich ihnen realistische Probleme in den Weg, bei denen ich die Sichtweisen von beiden Charakteren nachvollziehen kann. Ich habe sehr mit ihnen mitgelitten und möchte einfach, dass sie ihr Happy End bekommen, mit dem beide glücklich sind.

Doch nicht nur Jade und Hyun-Joon konnten mich überzeugen, sondern auch die Nebenfiguren. Jades neue Freunde in Seoul nehmen sie direkt freundlich in ihre Mitte auf und es gab schöne Momente, wo ich mich am liebsten zu ihnen gesetzt hätte. Umso trauriger fand ich, dass Jades bester Freund Chris, mit dem sie seit Jahren durch dick und dünn geht, zwischendurch vergessen wurde und die beiden relativ wenig Kontakt zueinander haben. Mein liebster Charakter wurde dann ein Familienmitglied von Hyun-Joon, der mein Herz wirklich berührt hat. Ich muss sagen, dass die Bindung innerhalb dieser Familie sehr eng ist.

Ein richtiges Highlight in diesem Buch war für mich das Setting Seoul, da ich noch kein Buch gelesen habe, dass dort spielt. Mit der südkoreanischen Kultur kenne ich mich jetzt nicht so aus, weshalb ich es gefeiert habe, dass Kara Atkin immer wieder Informationen über die Kultur, die Sprache, die Gesellschaft oder auch das Essen eingestreut hatte. Dabei geht sie sowohl auf die Vor- als auch die Nachteile ein. Ein Glossar am Ende hätte es noch perfekt abgerundet.

Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil es ein gelungener Mix aus ernsthaften und lockeren Momenten ist. Die Spannung kam dann auf, als es drohte, langweilig zu werden, und am Ende habe ich tausend Frage für den zweiten und finalen Band, in dem wir Jade und Hyun-Joon weiter begleiten wird. Der Cliffhanger ist echt fies, sodass ich den Juli nun herbei sehne.

Fazit: 4,5/5⭐️

Eine authentische Liebesgeschichte in einem besonderen und atmosphärischen Setting

Rezension „Like Fire We Burn“

Klappentext:

Auf dem Eis ist er zuhause. Kann er ihr Herz zum Schmelzen bringen? Die große New-Adult-Winterreihe geht weiter!

Zwei Jahre und zweitausend Meilen Abstand zwischen ihnen waren nicht genug. Als Aria nach Aspen zurückkehrt, um das Bed & Breakfast ihrer kranken Mutter zu leiten, rechnet sie nicht mit der Wucht ihrer wieder aufflammenden Gefühle: Noch immer empfindet sie etwas für Wyatt, den charismatischen Eishockeyspieler, der sie damals so tief verletzt hat. Sie hat sich jedoch geschworen, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen – was sich als unmöglich erweist, denn Wyatt muss notgedrungen ins B&B einziehen. Aria schöpft Hoffnung, als sie endlich jemand Neuen kennenlernt – und macht Wyatt klar, dass sie nur noch als Freunde Zeit verbringen können. Doch bei einem Ausflug ins verschneite Gebirge sprühen die Funken zwischen ihnen und Wyatt scheint sie mit aller Macht überzeugen zu wollen, dass Freundschaft nie genug sein wird …

Meine Rezension:

Das Cover und der Titel passen perfekt zusammen und da man beim Lesen auch das Feuer zwischen den beiden Protagonisten Aria und Wyatt spürt.

Im zweiten Band der Dilogie kehrt man zurück nach Aspen und trifft auf bereits bekannte Charaktere. Ich habe mich sehr auf das Setting gefreut, dass die Autorin winterlich schön beschreibt. Für solche Kleinstädte, wo jeder jeden kennt und somit der Zusammenhalt und das Zusammenspiel der Mitbürger eine Rolle spielt, habe ich generell eine Schwäche. Auch in Teil 2 habe ich mich in Aspen sehr wohl gefühlt und ich musste häufig schmunzeln über gewisse Szene und Bewohner. Ayla Dade schafft es auch hervorragend, die Atmosphäre zu beschreiben. Allgemein mag ich ihren Schreibstil sehr gerne, denn er ist poetisch und sehr einfühlsam, wodurch mir beim Lesen die Gefühle von Aria und Wyatt nah ging.

Man liest abwechselnd aus ihren beiden Sichten, was zu Beginn jedes Kapitels deutlich gekennzeichnet ist. Aria kehrt nach zwei Jahren zurück in ihren Heimatsort Aspen, um ihre an Rheuma erkrankte Mutter zu unterstützen. Ich fand die enge Bindung zwischen Mutter und Tochter sehr schön und bewundernswert von Aria, dass sie nicht zögert, sondern einfach ihrer Mutter beisteht, obwohl ihre Rückkehr aufgrund ihrer zerbrochenen Beziehung mit Wyatt auch mit vielen schmerzvollen Momenten und Erinnerungen verbunden ist. Aber man spürt, dass Aria in Aspen einfach zu Hause ist. Daher mochte ich sie eigentlich auch im Großen und Ganzen, aber in Bezug auf Wyatt handelt sie doch häufig naiv und unverständlich. Sie macht aus kleinen Sachen einen Elefanten und schaut über größere schnell hinweg. Da mochte ich Wyatt um einiges mehr. Er handelt zwar häufig egoistisch und denkt nicht immer über sein Handeln nach, aber er hat sein Herz am richtigen Fleck. Wenn man aus seiner Sicht liest, spürt man seine Verletzlichkeit und nicht aufgearbeitete Emotionen in Bezug auf den Tod seiner Eltern und der Trennung von Aria. Für diese Art an Männern mit harter Schale und weichem Kern habe ich in Büchern immer eine kleine Schwäche. Deshalb war es für mich traurig, dass Wyatt dann eine wirklich dämliche Aktion macht, die sich dann auch lange durch die Geschichte zieht. Damit hat er einige Sympathien wieder verspielt.

Er und Aria kennen sich schon ihr Leben lang und waren auch sechs Jahre lang in einer glücklichen Beziehung, bis Wyatt Aria nach dem Tod seiner Mutter betrügt und sie aus der Stadt flieht. Beide haben einander immer noch nicht vergessen und leiden an der Art ihrer Trennung. Wenn sie aufeinander treffen, spürt man ihre alten Gefühle, die noch sehr präsent sind, und die körperliche Anziehung. Ich habe beiden abgenommen, dass sie einander abgöttisch geliebt haben. Lange Zeit des Buches ist es ein Hin und Her zwischen ihnen, denn die Verletzungen aus der Vergangenheit sitzen tief, aber trotzdem hängen sie aneinander. Auf der einen Seite fand ich es realistisch und authentisch, dass es lange dauert, bis sie einander wirklich wieder annähern können, aber andererseits zieht sich dadurch die Geschichte etwas. Besonders schade fand ich, dass Aria und Wyatt lange keine ehrlichen Gespräche führen können, um die Vergangenheit zu verarbeiten und abschließen zu können. Zum Ende hin wird es besser, aber dann gehen viele Entwicklungen zu schnell und das Drama lag für mich auf den falschen Gesichtspunkten. Ich hätte mir einen Epilog sehr gewünscht.

Allgemein muss ich sagen, dass ich das Ende unrund fand. Es gab viel Potential, das dann in meinen Augen halbherzig abgehandelt. Zum Beispiel fand ich die Beziehung zwischen Wyatt und seiner jüngeren Schwester, für die er die Verantwortung trägt, nachdem ihre beide Elternteile verstorben sind, sehr interessant. Es gab einige Probleme zwischen ihnen, obwohl sie sich viel bedeuten. Doch irgendwie wurde dieser Handlungsstrang nicht zum zufriedenstellenden Abschluss gebracht, ebenso wenig wie Wyatts Sportverletzung. Dafür konnten mich die Freundschaften in diesem Buch überzeugen. Bereits in Band 1 konnte mich die Kombi Wyatt und Knox überzeugen und auch Arias Beziehung zu ihrer besten Freundin Harper war sehr schön. Die Freundschaften beruhren auf Treue, Unterstützung und Ehrlichkeit.

Insgesamt habe ich das Buch schnell weg gelesen, was vor allem am Schreibstil und dem ganzen Setting lag. Die Nebenfiguren sind mir sehr ans Herz wachsen, während ich mich mit den Protagonisten, vor allem Aria, teilweise etwas schwer getan hat. Der Anfang der Geschichte konnte mich überzeugen, ebenso wie der Mittelteil, mit der Ausnahme von einer Aktion Wyatts. Doch zum Ende hin gefielen mir die Entwicklungen immer weniger, sodass ich etwas unzufrieden zurück gelassen wurde. Leider fielen mir immer mehr Schwächen auf.

Fazit: 3/5⭐️

Lässt sich gut und schnell lesen, aber hat einige Schwächen

*Rezensionsexemplar