Rezension „Boston Belles. Villain“

Klappentext:

Für die Welt ist er der Böse, für sie ist er ihr Ritter in strahlender Rüstung

In den Medien ist Cillian Fitzpatrick nur als »Villain« bekannt. Der attraktive Milliardär ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der seine Firma über alles stellt. Für Persephone Penrose jedoch ist er der Mann, in den sie unsterblich verliebt ist und der ihr mehr als einmal das Leben gerettet hat. Aber selbst Cillians Hilfe hat ihren Preis: Als Gegenleistung soll Persephone in der Öffentlichkeit seine Ehefrau spielen. Doch sie will weit mehr als das – nämlich das kalte Herz von Bostons berüchtigtstem Bad Boy für sich erobern.

Meine Meinung:

Das helle pastellfarbene Cover lässt eine süße und romantische Geschichte vermuten, aber es ist eine eher derbe und dramatische Romance. Der Untertitel „Villain“ passt hier perfekt.

Als „Villain“ ist Cillian Fitzpatrick in den Medien bekannt und in diesem Buch geht es um seine Liebesgeschichte mit der eher braven Grundschullehrerin Persephone Penrose. Auf den ersten Blick sind beide komplette Gegenteile, die auf keinen Fall zusammen passen. Man liest abwechselnd aus beiden Sichten und ich glaube man braucht auch Cillians Sichtweise, um etwas Sympathie für ihn zu empfinden. Er ist ein Geschäftsmann durch und durch, der unter allen Umständen seinen Willen durchsetzen will und dabei keine Rücksicht auf Gefühle nimmt, weder die von anderen noch seine eigene, die er stets unterdrückt. Doch immer wieder blitzt sein Beschützerinstinkt gegenüber Persephone durch, der zeigt, dass er sehr wohl Gefühle hat. Außerdem machte mich seine Vergangenheit neugierig, denn immer wird angedeutet, dass es frühere Ereignisse gibt, die ihn so werden ließen, wer er nun ist. Mit Persephone wird man hingegen direkt warm. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, was sie in ihrem Umgang mit ihren Mitmenschen oder in ihrer Leidenschaft für ihren Job zeigt. Aber sie ist ganz und gar nicht schwach, sondern weiß sich zu behaupten und ist dabei nicht auf den Mund gefallen. Sie lässt sich nicht einfach von Cillian unterbuttern, sondern sagt ihm klipp und klar die Meinung. Ich habe sie für ihren Mut und selbst ihre Sturheit bewundert. Im Laufe der Geschichte macht sie auch eine schöne Entwicklung durch, wo sie lernt, mehr Wert auf ihr eigenes Glück zu legen.

Die Beziehung von Cillian und Persephone ist von Anfang von langen und wilden Wortgefechten geprägt, bei denen keiner der beiden nachgibt. Ich mag es, wenn sich die Protagonisten auf Augenhöhe begegnen, selbst wenn es eigentlich ein gewissen Machtunterschied gibt. Die Chemie und die körperliche Anziehung war seit ihrer ersten Begegnung mit den Händen zu greifen, sodass ich selbst das Kribbeln gespürt habe. Durchgehend habe ich mit ihnen mitgefiebert und wollte, dass sie endlich einen gemeinsamen Weg finden und gleichzeitig wollte ich nicht, dass das Buch endet. Für mich war es eine Achterbahn der Gefühle, die mich auch immer wieder überraschen konnte. Ich fand Cillian und Persephone toll zusammen und es war schön zu lesen, wie beide durch den anderen wachsen. Es macht doch immer wieder Spaß, wenn der Bad Boy etwas gezähmt wird. Trotzdem muss ich sagen, dass ich kein Fan von Liebe auf den ersten Blick bin, die Persephone für Cillian empfindet. Ich konnte ihre Liebe deshalb zu Beginn nicht nachvollziehen, vor allem wenn man Cillians abfälliges Verhalten bedenkt. Mir hätte es besser gefallen, die beiden hätten sie durch ihre Scheinehe lieben gelernt.

Es gibt außerhalb der Romance zwischen Persephone und Cillian auch noch viel Spannung. Persephone ist mit Problemen wegen ihres Ex-Mannes konfrontiert und bei Cillian taucht ein alter Erzfeind auf. Insbesondere letzteres sorgt für Action und Intrigen, die mir immer Spaß machen. Es gab hier einige Entwicklungen, die mich überrascht und sprachlos gemacht haben. Ebenfalls konnten mich die Freundschaften zwischen den vier Boston Belles, zu denen Persephone gehört, überzeugen. Die Frauen stehen immer bedingungslos hintereinander. Die Männerfreundschaften sind eher von gröberer Natur, aber ihr sarkastisches Zusammenspiel ist sehr lustig. Allerdings gibt es in der Geschichte einige unsympathische Elternfiguren, die scheinbar keine Fürsorge kennen. Hier wurde mir zu einfach verziehen.

Insgesamt hat L.J. Shen wieder einen süchtig machenden Roman mit einigen (dunkel)grauen Charakteren, die man trotzdem irgendwie ins Herz schließt, geschrieben. Sie hat einen eher derben Schreibstil, mit dem man klar kommen muss, aber der perfekt zur Geschichte und den Figuren passt. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und die Bücher der Autorin lese ich zum reinen Vergnügen, wobei ich nicht alles zu ernst nehme. Es gibt auch einige Triggerwarnung, die auch nötig sind, und man muss selbst wissen, ob man mit L.J. Shens Art von Geschichten klar kommt oder nicht. Ansonsten gibt es von mir wieder eine Leseempfehlung.

Fazit: 4/5⭐️

Popkornkino in Buchform mit einer Art „Hades & Persephone“ – Retelling

*Rezensionsexemplar
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Rezension „Like Water in your Hands“

Klappentext:

Die 19-jährige Arwa ist gerade erst für ihr Studium nach Wien gezogen. Aber statt Freundschaften zu knüpfen, verliert sie sich in ihrer Kunst und meidet den Kontakt zu anderen, wo sie nur kann. Das ändert sich, als sie auf Tariq trifft, der vom ersten Augenblick an nie gekannte Gefühle in ihr weckt. Doch Tariq, dem es zunehmend schwerer fällt, die Traditionen seiner Familie mit dem Wunsch nach Freiheit zu vereinbaren, kämpft gegen seine eigenen Dämonen. Und je näher sich Arwa und Tariq kommen, desto klarer wird, dass ihre Liebe nur eine Chance hat, wenn sie sich ein für alle Mal ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft stellen …

Meine Meinung:

Das Cover ist auf jeden Fall eines meiner liebsten aus diesem Jahr und hier haben sich die Grafiker aus dem Lyx-Verlag selbst übertroffen.

Aber noch besser als das Cover gefällt mir der Schreibstil der Autorin, der mich ab Seite 1 in seinem Bann gezogen. Mehwish Sohail schreibt sehr eindringlich und gefühlsnah, wodurch ich mich beim Lesen perfekt in Arwa und Tariq einfühlen konnte, obwohl ich vieles nicht selbst erlebt habe. Ich fand es hier auch sehr hilfreich, dass die erste Hälfte des Buches komplett aus Arwas Sicht geschrieben ist und dann lange am Stück Tariq zu Wort gekommen ist, bevor sich erst zum Ende hin ihre Sichtweise abwechseln, denn beide haben eine komplexe Gefühlswelt.

Arwa ist zu Beginn nach Wien zu ihrer Tante gezogen ist, um dort einen kompletten Neuanfang zu wagen, was ihr aber nicht so ganz gelingen mag. Ich konnte ihre Beweggründe für Wien nach sehr gut nachvollziehen und auch ihren Frust, weil nicht alles nach Plan läuft. Man kann nun mal nicht vor sich selbst fliehen und Arwa hat große Probleme mit neuen Menschen und großen Menschengruppen. Ich hatte oft Mitleid mit ihr, wenn sie sich dann überfordert gefühlt hat, und sie dafür bewundert, dass sie sich deshalb nicht komplett zurückzieht. Es war umso schöner, wie sie neue Beziehungen eingeht und nicht mehr einsam ist. Mit ihrer zurückhaltenden Art kann ich mich in gewissen Maße gut identifizieren und im echten Leben würde ich gerne Zeit mit ihr verbringen. Auch in Tariqs Nähe würde ich mich wohl fühlen, denn er möchte auch jedem eine gutes Gefühl geben. Er ist einfühlsam und sehr aufopferungsvoll, insbesondere wenn es um seine Familie geht. Als Ältester fühlt er sich für seine vier Geschwister verantwortlich, vor allem weil er, genauso wie Arwa, aus einer Pakistani-Familie stammt, wo Familie die wichtigste Rolle im Leben spielt. Bei ihm war es sehr wichtig, auch seine Perspektive zu bekommen, denn innerlich geht es ihm erheblich schlechter, da er seine eigenen Wünsche hinten anstellt und im Zwiespalt ist. Doch immer, wenn er mit seinen Geschwister, Freunden oder Arwa interagiert, ist er liebevoll und humorvoll. Jeder wünscht sich jemanden wie Tariq in seiner Nähe und er hat auf jeden Fall Bookboyfriend-Potential.

Aufgrund der eigenen Probleme von Arwa und Tariq habe ich es geliebt, dass die Autorin den Entwicklungen der beiden so viel Platz einräumt. Es geht hier viel um das seelische Ungleichgewicht der Protagonisten, denn beide kämpfen mit gewissen psychischen Probleme, die man nicht einfach so lösen kann. Heutzutage werden solche Krankheiten immer noch belächelt oder ganz ignoriert, sowie es auch viele Leute im Umfeld von Arwa und Tariq tun. Deshalb finde ich es gut, wenn diese auch vermehrt in Bücher behandelt werden. Dabei macht Mehwish Sohail einen tolle Job und stellt es nicht so hin, dass die Liebe alles lösen kann. Natürlich spielt die aufkeimende Beziehung zwischen Arwa und Tariq trotz allem eine sehr wichtige Rolle im Buch und im Leben der beide. Von Anhieb haben die beiden ein tief gehendes Verständnis füreinander und fühlen sich in Gegenwart des anderen wohl und kommen zur Ruhe. Ich habe jeder ihrer gemeinsamen Szenen entgegen gefiebert, weil sie einfach so süß zusammen sind. Sie sind ehrlich zueinander, selbst wenn es um schwierige Themen geht, und unterstützen einander bedingungslos, auch wenn sie sich selbst etwas anderes wünschen. Es war schön, wie die beiden sich langsam annähern: erst über Nachrichten, dann Anrufen und letztendlich über Treffen. Es passte perfekt zu den Charakteren, dass sie nichts überstürzen und zaghaft im Umgang miteinander sind. Man darf hier kein erotisches Abenteuer erwarten. In meinen Augen passen Arwa und Tariq toll zusammen.

Ein weiterer Grund dieses Buch zu lesen war für mich, dass die beiden aus Pakistani-Familien stammen, die in Österreich leben. Dadurch, dass dies auf die Autorin selbst zutrifft, erleben wir hier eine Own-Voice Geschichte, bei der man viel über pakistanische Kultur lernt wie z.B. Traditionen oder Familiengeflechte. Ich fand dies sehr interessant und aufgrund der engeren Familienverhältnissen bekommt man auch viel von Arwas und Tariqs Familie und der übrigen Wiener Pakistani-Gesellschaft mit. Ich liebe es, wenn in Liebesromanen auch das soziale Leben um die Protagonisten drum herum viel beleuchtet wird.

Insgesamt hat mich die Geschichte in meinem Herzen berührt, indem ich mit den Charaktere, die eine tolle Entwicklung machen, durchgehend mitgefühlt habe. Ich bin super durch die Geschichte gekommen, mir war nie langweilig und auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden. Aber es ist nicht unbedingt ein Buch, das man an einem Stück wegsuchtet. Beim Lesen habe ich einiges über die Gemeinschaft, vor allem die Familienverhältnisse der Pakistani gelernt. Ich kann das Buch jedem nur empfehlen, mit Ausnahme von Personen, die sich von Depressionen getriggert gefühlt. Nun freue ich mich sehr auf die beiden Folgebände der Reihen und bin schon sehr neugierig, wer genau die Protagonisten sein werden. Ich habe zumindest alle Nebenfiguren ins Herz geschlossen.

Fazit: 4,5/5⭐️

Ruhige Own-Voice-Geschichte, die das Herz berührt

*Rezensionsexemplar

Rezension „Like Snow We Fall“

Klappentext:

Eine Eistänzerin auf dem Weg an die Spitze. Ein Snowboarder am Abgrund seiner Karriere. Die große New-Adult-Winterreihe!

Als Paisley mit nichts als ihren Schlittschuhen im Gepäck im verschneiten Aspen ankommt, raubt ihr die bezaubernde Winterwunderlandschaft den Atem. Angesichts des mit einer glitzernden Eisschicht überzogenen Silver Lake vor der mächtigen Kulisse der Rocky Mountains vergisst sie für einen Moment, dass sie vor ihrem alten Leben flieht. Ab jetzt zählt für sie nur noch die Zukunft: Die begabte Eiskunstläuferin nimmt einen Trainingsplatz an der renommiertesten Schule Aspens an und träumt insgeheim von Olympia. Auf ihrem Weg an die Spitze darf sie sich auf keinen Fall ablenken lassen – schon gar nicht von dem selbstverliebten Snowboarder Knox. Von allen gefeiert und unverschämt attraktiv, steht er im Mittelpunkt jeder Party. Paisley versucht, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren, denn er ist nicht gut für sie – bis sie unerwartet eine andere Seite an ihm kennenlernt …

Meine Meinung:

Bei dem Cover bin ich echt schwach geworden, denn Glitzer geht immer und ich mag die Winterstimmung, die es ausstrahlt. Das Buch spielt nämlich in Silver Lake, das in den schneebedeckten Rocky Mountains liegt, und auch Wintersport spielt eine zentrale Rolle. Das ganze Setting wird von der Autorin so toll beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte und ich mich mit der Protagonistin Paisley in den Ort verliebt habe.

Man liest abwechselnd aus ihrer und Knox’s Sicht. Während Paisley nach Silver Lake zieht, um ihren Traum als Eiskunstläuferin weiter zu verfolgen, lebt Knox schon immer dort, aber hat immer weniger Spaß an seinem Erfolg als Snowboard-Star. Mit ihr bin ich sofort warm geworden, weil sie einfach ihrer Leidenschaft nachgehen möchte, nachdem ihr Leben bisher sehr trübsinnig verlaufen ist. Je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt, desto mehr bewundert man sie, dass sie immer noch um ihr Glück kämpft und die Hoffnung nicht verloren hat. Deshalb habe ich mich gefreut, als sie beginnt, sich in Silver Lake heimisch zu fühlen, und neue Freunde findet, man denen sie Spaß haben kann. Knox erscheint einem hingegen erst sehr ich-bezogen und überheblich, weshalb es schön war, auch seine Perspektive zu bekommen. So konnte ich viel schneller eine Bindung zu ihm aufbauen, weil man so sofort spürt, dass dies alles nur eine Fassade ist und er im Inneren sehr traurig und motivationslos ist, was er zu verstecken versucht. Er macht auf jeden Fall ein paar Fehler, aber irgendwie konnte ich ihn und viele seiner Handlungen trotzdem gut verstehen.

Die erste Begegnung von Paisley und Knox findet früh in der Geschichte statt, wobei sie sich aber auf dem falschen Fuß erwischen. Man konnte ihre vorübergehende Abneigung gut fühlen und auch nachvollziehen. Aber ich war positiv überrascht, dass sich die Probleme zwischen ihnen nicht durch viele Missverständnisse immer mehr aufgebauscht wurden, sondern es auch immer wieder Szenen gibt, in denen sich die beiden auf derselben Wellenlänge begegnen. Ihre Annäherung passiert dann durch die viele Zeit, die sie aufgrund einiger Umstände automatisch miteinander verbringen, und ehrliche Gespräche, wo sie einander Geheimnisse anvertrauen, die kaum jemand anderes weiß. Ich habe immer mit ihnen mitgefiebert, weil sich die Anziehung zwischen ihnen stets steigert und es gleichzeitig eine Achterbahn der Gefühle war. Insgesamt gefielen mir Paisley und Knox gemeinsam, egal ob sie ruhigere oder aufgeregte Momente miteinander teilen.

Ich muss allerdings sagen, dass das Buch mit mehr als 500 Seiten für einen Liebesroman doch ziemlich dick ist. Deshalb fand ich es auch sehr schade, dass bei dieser Länge dann einige Problematiken, die lange in der Geschichte aufgebaut wurden, zum Ende schnell und viel zu reibungslos aufgelöst wurden. Nun bin ich gespannt, ob man im weiteren Verlauf der Reihe noch einmal darauf zurückkommen wird.

Alles in allem hatte ich aber viel Spaß mit dem Roman, da mich das Setting und die Charaktere, vor allem die beiden Protagonisten und ihre Freunde, überzeugen konnten. Daher freue ich mich nun auf den zweiten Band der Reihe, wo man noch einmal nach Silver Lake reist. Die Autorin schreibt auch locker-leicht und poetisch gleichzeitig, sodass ich durch die Seiten geflogen bin und mich die Geschichte emotional berühren konnte.

Fazit: 4/5⭐️

Eine winterliche Liebesgeschichte, die zum Träumen einlädt, aber auch ernste Themen behandelt

*Rezensionsexemplar

Rezension „Don‘t mess with your Boss“

Klappentext:

Als Haushälterin zu arbeiten, stand nicht auf dem Plan der Studentin Paulina Moreno. Doch als ihre Tante zu einem familiären Notfall gerufen wird, springt sie trotzdem ein und findet sich in der Wohnung des attraktiven Geschäftsmannes Kilian Cunningham wieder. Dieser bringt sie mit seiner sturen und selbstgefälligen Art auf die Palme. Dennoch kann sie ihm unmöglich widerstehen. Und schon bald steigt sie ein in dieses Spiel, bei dem sie sich nur die Finger verbrennen kann …
Dass sich nun diese unwiderstehliche Schönheit um seinen Haushalt kümmert, gefällt Kilian Cunningham gar nicht. Denn er ertappt sich regelmäßig dabei, wie Paulina Moreno seine Gedanken beherrscht und ihn ins Schwitzen bringt. Zumal der CEO seiner Angestellten definitiv nicht näherkommen wird. Aber wie lange kann er sich etwas einreden, bevor er einsehen muss, dass er gegen die Anziehungskraft zwischen ihnen machtlos ist?

Meine Meinung:

Bei Männer im Anzug und Skylines werde ich schwach, auch wenn ich kein Fan von Gesichtern auf dem Cover bin.

Wie man es von Sarah Saxx gewohnt ist, erwartet einen hier eine lockere und heiße Liebesgeschichte, bei der man den Kopf abschalten und die man einfach genießen kann. Die Autorin schreibt sehr leicht und entspannt, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.

Wir folgen hier dem CEO Kilian, den man bereits aus Band 1 und 2 der Reihe kennt, und seiner kurzzeitigen Haushälterin Paulina, aus deren beider Sucht man abwechselnd ist. Kilian ist sehr erfolgreich in seinem Beruf, denn er weiß genau, was er will, und er verfolgt seine Ziele konsequent. Die Begriffe stur und kontrollsüchtig sind dabei fast Synonyme für Kilian. Umso amüsanter war es dann, als Paulina ihm den Kopf verdreht und er komplett neben sich steht. Manchmal zeigt er im Umgang mit ihr, seinen zwei besten Freunden, seinem Bruder und seinen Eltern auch seine fürsorglichere Seite, die er zu verstecken versucht. Paulina hingegen zeigt diese Seite viel offener, weshalb sie auch für ihre Tante als Haushälterin einspringt, obwohl sie diesen Job nie machen wollte. Beim Lesen hat sie mich mit ihrer lauten, aufgeweckten und fröhlichen Art angesteckt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, sondern gibt Kilian immer wieder Paroli und ist von Zeit zu Zeit auch richtig frech. Als Ausgleich fand ich auch erfrischend, wenn sie ihre verletzlichen Momente hat.

Das erste Mal lachen musste ich bereits beim Kennenlernen von Paulina und Kilian, als sie ihm an ihrem ersten Arbeitstag in der Dusche überrascht und er sie im Adamskostüm konfrontiert, weil er nicht wusste, dass sie für ihre Tante einspringt. Die körperliche Anziehung war von Anhieb da und es hat regelrecht zwischen ihnen geknistert. Zwar gibt es zwischen ihnen aufgrund des Arbeitsverhältnisses ein Ungleichgewicht, über das beide aber auch reden und zeitlich begrenzt ist. Kilian nutzt Paulina nie aus und sie tritt ihm gegenüber stets selbstbewusst auf. Es war spannend zu lesen, wie sich ihre Anziehung immer weiter steigert und keiner der beiden sich länger dagegen wehren kann. Dabei kommt es zu einigen erotischen Szenen, die ich echt heiß fand. Allerdings waren mein Highlight die Momente, wenn sie sich auf anderer Ebene näher kommen und miteinander reden. Natürlich kommt die Romance nicht ganz ohne eine Prise Drama aus, aber es sorgte auch für Abwechslung und war nicht übertrieben.

Insgesamt konnte mich dieser Roman sehr gut unterhalten und mir sind beide Protagonisten ans Herz gewachsen. Doch auch die Interaktionen zwischen Kilian, seinem Bruder und ihren zwei besten Freunden waren wieder genial und brachten mich häufig zum Lachen. Die Männer lieben es, sich gegenseitig aufzuziehen und gleichzeitig spürt man, wie eng ihre Freundschaft ist und dass sie für einander durchs Feuer gehen würden. Aber auch Paulina hat eine beste Freundin und ihre Tante, denen sie ihr Herz ausschütten kann und die immer unterstützen, auch wenn sie ihr hin und wieder ins Gewissen reden.

Es ist nicht die außergewöhnlichste Geschichte, die einem für immer im Gedächtnis bleiben wird, aber das muss es auch nicht immer sein. Wenn man dem Alltag entfliehen möchte und Lust auf eine Portion Humor und Erotik hat, kann ich das Buch weiterempfehlen.

Fazit: 3,5/5⭐️

Lockere und erotische Romance für Zwischendurch, die gut unterhält

*Rezensionsexemplar

Rezension „Und wir tanzen über den Flüssen“

Klappentext:

June ist voller Lebenslust und steht am Anfang ihrer Arbeit am Theater. Nichts macht ihr Angst, mit Ausnahme des fragenden Ausdrucks in Kians Augen, den sie für ihren großen Traum, Musicaldarstellerin zu werden, nach nur wenigen gemeinsamen Monaten verlassen hat. Doch mindestens genau so sehr fürchtet sie Ashs hasserfüllte Blicke. Ash, Kians bester Freund, der sie schon immer auf unerklärliche Art und Weise faszinierte. Die drei begegnen sich immer wieder in Londons Straßen, und mit jedem Treffen wird ihnen klar, dass die Gefühle zwischen ihnen noch komplizierter sind, als sie bisher geahnt haben.

Meine Meinung:

Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, aber trotzdem spricht es mich sehr an, denn durch das Schwarz kommt der farbige Schriftzug und die farbigen Seifenblasen noch mehr zur Geltung.

Doch noch mehr hat mich der Klappentext neugierig gemacht, weil er schon andeutet, dass es sich um ein Liebesdreieck handelt, wo zwischen allen drei Personen ein romantisches Interesse besteht. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, wo diese Art von Liebesgeschichte im Fokus steht und da es sich um eine Own Voice Geschichte der Autorin handelt, wollte ich diese Romance umso mehr lesen.

Wir lesen abwechselnd aus den Sichten von June, Kian und Ash. Kian ist von ihnen mit Abstand der ruhigste, den nichts so schnell aus der Fassung bringt und der mit sich selbst komplett im Reinen zu sein scheint. Besonders gefällt mir, wie sich jeder in seiner Gegenwart fallen lassen kann. Trotzdem ist er für jeden Spaß zu haben und ist ein sehr geselliger Mensch, weshalb die Bar, die er gemeinsam mit Ash eröffnet hat, sein Lebenstraum ist. Die beiden verbindet eine jahrelange enge Freundschaft und auf den ersten Blick sind sie sehr verschieden. Ash ist eher laut und sagt jedem seine Meinung, egal ob diese Person es wissen möchte. Mit ihm kann man jeden Blödsinn machen und viele Abenteuer erleben. Doch hinter seiner harten Fassade steckt ein sehr romantischer Mann, auf den man sich stets verlassen kann. Doch am meisten konnte er mich mit seinen tollen Umgang mit Kindern überzeugen. Er ist mein Lieblingscharakter. Wie Ash ist June auch extrovertiert und trägt ihr Herz auf der Zunge. Mit ihr würde jeder gerne Zeit verbringen, denn ihre quirlige und lebensfrohe Art steckt jeden an. Sie möchte einfach jeden Moment auskosten und ihren Traum als Schauspielerin leben, für den sie ehrgeizig gearbeitet hat. Aber auch generell steht sie für ihre Prinzipien ein und würde für geliebte Menschen immer kämpfen.

Dadurch, dass jeder der drei Gefühle für die jeweils zwei anderen hat bzw. entwickelt, besteht dieser Roman quasi aus vier Liebesgeschichten. Zunächst haben wir einmal die zwischen June und Kian, die bereits in der Vergangenheit ein Paar gewesen waren. Die beiden haben sich von Anfang an gut miteinander verstanden und schnell kamen Gefühle auf, die sie auch nach dem Ende ihrer Beziehung nicht abstellen konnten und bei ihrem Wiedersehen erneut für Schmetterlinge im Bauch sorgten. Ich habe die Leichtigkeit zwischen ihnen genossen, die sie trotz früherer Probleme beibehalten haben. Die Geschichte zwischen ihnen ist die unkomplizierteste und dadurch für mich auch irgendwie die langweiligste. Als zweites gibt es die Romance zwischen June und Ash, die sich in ihrer extrovertierten Art ähneln und dadurch immer wieder aneinander geraten. Aber man merkt einfach, wie dabei auch die Funken sprühen und beide Herzklopfen in der Gegenwart des anderen bekommen. Es war eine reine Achterbahn der Gefühle bei ihnen, die immer dann zur Ruhe kam, wenn beide intensiver Zeit miteinander verbringen und ehrliche Gespräche führen. Des Weiteren geht es um die Freundschaft von Kian und Ash, die doch mehr ist als beide zunächst glauben. Die Männer waren immer auf einer Wellenlänge und ergänzen sich perfekt, weshalb sie auch eine Bar gemeinsam eröffnen. Sie sprechen über Gott und die Welt, außer wenn sie Angst haben, den anderen zu verletzen oder gar zu verlieren. Es war süß, aber auch herzzerreißend, wie sie merken, dass mehr zwischen ihnen ist, aber ihnen ihre jeweiligen Ängste im Weg stehen. Ich habe echt mit ihnen mitgefiebert.

Zu guter Letzt haben wir natürlich noch die Liebesgeschichte zwischen allen dreien, die noch eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Ich habe jeden Moment genossen, in dem June, Kian und Ash zu dritt etwas unternehmen, denn erst dann sind sie rundum glücklich. Bei ihnen gibt es kein fünftes Rad am Wagen, sondern sie sind alle gleichwertig. Für einige Außenstehende wirkt es vielleicht merkwürdig, aber für die drei ist es das natürlichste auf der Welt, zu dritt zu sein. Sie sind ein tolles Team, in dem Kian für die nötige Ruhe sorgt, und kämpfen gemeinsam, auch wenn es sehr schwierige Zeiten gibt. Es gibt auch hin und wieder Rückblenden, die die Gefühle zwischen den dreien noch verständlicher machen. Insgesamt haben wir hier Second Chance Romance, Enemies to Lovers, Friends to Lovers und Liebesdreieck in einem.

In dem Buch klärt Sophie Bichon über unterschiedliche Arten von Polygamie und -amorie auf, über die die meisten Leute, zu denen auch ich selbst zähle, wenig wissen. Es war sehr interessant, aber öffnet auch die Augen und bringt einen zum Nachdenken über sich selbst. Zugleich geht es auch viel über Selbstakzeptanz, die eigene Identität und andere Bereiche der LGTBQ+ Community. Ich fand das Buch alles in allem sehr interessant und besonders. Nicht nur June, Kian und Ash und ihre Liebesgeschichte(n) haben mich in ihren Bann gezogen, sondern auch das ganze Drumherum. Ich habe sowohl die künstlerische Atmosphäre im Theater, wo June arbeitet, als auch die fröhliche Stimmung in Kians und Ashs Bar geliebt, was durch die Charaktere verstärkt wurde. June’s Kollegen mochte ich sehr gerne, aber besonders überzeugen konnte mich der Zusammenhalt in der Clique der beiden Männer. Ich bin nur so durch die Geschichte geflogen, da es stets spannend war und es auch eine Portion Drama enthält, die ich realistisch fand. Sophie Bichon hat einen poetischen Schreibstil, der dabei an die drei Protagonisten angepasst ist. Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung meinerseits.

Fazit: 4,5/5⭐️

Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die einen selbst ins Nachdenken bringt

*Rezensionsexemplar

Rezension „Merry Kissmas“

Geschichte 1: „Lights of Love“

Klappentext:

„Cole ist absolut genervt von der üppigen Weihnachtsdekoration seiner Nachbarin Josie. Als dann auch noch der Strom ausfällt, steht er vor ihrer Tür, um ihr seine Meinung zu sagen. Sie verbringen den Abend gemeinsam, und Cole merkt bald, dass er vielleicht doch mehr für das Fest der Liebe empfindet, als er immer dachte – und für Josie …“

Meine Meinung:

Zu Beginn dachte ich, es geht einfach um die weihnachtsverrückte Josie und den weihnachtshassenden Cole, die sich in einander verlieben. Stattdessen wurde ich positiv überrascht, weil die Geschichte mehr Tiefe hat. Trotz der Kürze habe ich die beiden ins Herz geschlossen, u.a. da beide den wahren Wert von Weihnachten erkennen und man ihre Beweggründe nachvollziehen kann. Es gab auch einige Momente, in denen ich echt schmunzeln musste oder sogar fast ein Tränchen im Auge hatte. Insgesamt war es eine sehr süße Romance zwischen Josie und Cole, die sich einander anvertrauen und helfen.

4⭐️ – Platz 2

Geschichte 2: „Kissmas in New York“

Klappentext:

„Als Margos beste Freundin ihr vorwirft, nicht spontan sein zu können und sie herausfordert, einen fremden Mann zu küssen, zögert Margo nicht lange. Der Kuss mit Chet haut sie um, und sie gibt ihm ihre Nummer. Doch er ruft sie nicht an, und Margo staunt nicht schlecht, als sie ihm vor Gericht wieder gegenübersteht: Er ist der Anwalt ihres Bald-Exmanns …“

Meine Meinung:

Das Kennenlernen von Margo und Chet war wieder amüsant und kurios wie man es von Vi Keeland und Penelope Ward kennt. Aber es hat mir gefallen, dass die beiden sich nur küssen, sondern vorher auch miteinander reden. Und das miteinander reden wird auch im Laufe der Kurzgeschichte durchgezogen. Ansonsten konnte mich die Chemie zwischen den beiden und der Scheidungsaspekt überzeugen. Trotzdem erfährt man zu wenig über die Charaktere, wie z.B. im Vergleich zur ersten Geschichte.

3,5⭐️ – Platz 4

Geschichte 3: „Sexy Scrooge“

Klappentext:

„Das Letzte, was Meredith an diesem verschneiten Weihnachtsabend brauchen kann, ist, sich ein Uber mit dem großspurigen Anwalt Adam zu teilen. Doch während sie sich zusammen durch den Schneesturm kämpfen, entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Als die Fahrt zu Ende ist, trennen sich ihre Wege. Bis sie sich vor Gericht überraschend wieder gegenüberstehen – allerdings auf verschiedenen Seiten …“

Meine Meinung:

Von Anfang konnte mich diese Kurzgeschichte einfach sehr gut unterhalten, sodass ich wirklich durch die Seiten geflogen bin. Es ist allerdings die kürzeste Geschichte und das merkt man auch. Hier hätte ich mehr über zumindest noch ein Kapitel gefreut. Aber die Chemie zwischen Meredith und Adam war auf jeden Fall da und es hat sehr geknistert. Für mich war es wie ein wunderbarer Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte. Nur gab es eine Ähnlichkeit zur zweiten Geschichte, die nicht nötig gewesen wäre.

4⭐️ – Platz 3

Geschichte 4: „The Merry Mistake“

Klappentext:

„Piper sollte sich wirklich endlich eine Brille zulegen, verwechselt sie doch einen gut aussehenden Mann, der vor ihrem Gebäude sitzt, mit einem Obdachlosen. Sie will ihm helfen – schließlich ist Weihnachten. Peinlich, doch zum Glück wird sie ihn nie wiedersehen … wenn das Schicksal nicht andere Pläne hätte …“

Meine Meinung:

Diese Geschichte konnte mein Herz von Anhieb berühren, weil Piper einfach ein hilfsbereiter Mensch ist, die ihr letztes Hemd für andere geben würde. Dabei macht sie es aus reiner Nächstenliebe und nicht um sich vor anderen zu profilieren. Sie verbreitet damit beim Lesen der Geschichte Weihnachtsstimmung. Die Romance läuft so nebenher und konnte trotzdem überzeugen, da die Charaktere auch auf wenigen Seite Tiefe und eine Vergangenheit bekommen haben.

4⭐️ – Platz 1

Gesamtfazit: 4/5⭐️

Dieses eBook ist sehr kurz und besteht aus noch vier kürzeren Geschichten, die echt niedlich sind. Manche von ihnen gefielen mir natürlich besser als andere. Ich kann diese Kurzgeschichten-Sammlung empfehlen, wenn man sich abends in der Weihnachtszeit in die richtige Stimmung bringen möchte und vielleicht nicht allzu viel Zeit habt.

*Rezensionsexemplar

Rezension „The Sky in Your Eyes“

Klappentext:

Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …

Meine Meinung:

Das Cover mit dem Naturmotiv ist ein absolutes Highlight im Bücherregal, weshalb ich es immer wieder anschauen muss, und es passt auch zum Setting Island. Kira Mohn sucht sich gerne Orte mit besonderem Natursetting für ihre Bücher aus, was ich sehr liebe, denn sie beschreibt diese immer sehr schön. Hier habe ich die Ausflüge von Elín mit und ohne Jón geliebt, wo man mehr von Islands Natur mitbekommt. Teilweise hätte ich mir noch mehr davon gewünscht.

Das gesamte Buch ist aus Elíns Sicht geschrieben und ihr persönlicher Weg steht im Vordergrund, manchmal auch mehr als die Romance. Damit habe ich keine Probleme, vor allem weil ich finde, dass Themen wie Bodyshaming mehr behandelt werden sollte. Elín ist eine junge liebevolle und gütige Frau, in der jeder eine gute und zuverlässige Freundin hätte. Mit ihrer Leidenschaft für das (vegetarische) Kochen konnte sie mich anstecken, sodass ich selbst zum Kochlöffel gegriffen hätte. Doch oft kann Elín ihre Stärken nicht zeigen, da ihre Mobbing-Erfahrungen wegen ihrer Figur und ihrer letzten unschönen Beziehung ihrem Selbstbewusstsein zugesetzt haben. Mit Bodyshaming hat sie große Probleme, sodass sie sich selbst und vor allem ihren Körper nicht wirklich lieben kann. Es gab einige Gedanken und Gefühle von ihr, die mir selbst bekannt vorkamen. Im Laufe des Buches macht Elín aber eine schöne Entwicklung durch und findet zu neuer Stärke. Allerdings muss ich sagen, dass es mir in gewissen Punkten zu lange gedauert hat und sich die Geschichte manchmal im Kreis drehte. Es ist klar, dass man solche Komplexe, wie sie Elín hat, nicht über Nacht ablegt, aber beim Lesen war es mir teilweise zu eintönig. Trotzdem vermittelt das Buch eine gute Message und es muss mehr Protagonistinnen geben, die nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen.

Auf Jón trifft Elín dann bei einem veganen Kochkurs, wo sie ihrer Leidenschaft nachgehen möchte. Bereits bei der ersten Kochstunde werden die beiden ein Team und kochen von da an jedes Mal gemeinsam. Die beiden harmonieren perfekt und haben viel Spaß zusammen. Ich fand es schön, Elín in seiner Nähe aufblühen zu sehen, sodass sie manchmal auch ihre Komplexe vergisst. Jón ist generell ein toller Mann, der ehrliches Interesse an ihr hat und dies ihr auch signalisiert, ohne sie unter Druck zusetzen. Weil er so sympathisch ist und Bookboyfriend-Potential hat, da er um Elín kämpft, hätte ich gerne noch mehr über ihn gewusst. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist sehr zart und unaufgeregt, sodass man die beiden nur zusammen mögen kann.

Aber neben Elíns Komplexen aufgrund von Bodyshaming und der Romance dreht sich auch vieles um das vegane Kochen. Ich fand es sehr inspirierend, weshalb ich mal ein Rezept davon nachkochen möchte. Alles in allem gefiel mir die Kombination der angesprochenen Themen, aber irgendwie war es mir trotzdem zwischendurch zu eintönig und zum Ende hin wurden mir ein paar Aspekte zu schnell und einfach abgehandelt. Dahingegen konnten mich Elíns engsten Beziehungen überzeugen, da es hier zum Schluss ehrliche Gespräche gab, ohne dass jemand zum Schuldigen gemacht werden.

Insgesamt hatte ich einige genügsame Lesestunden mit diesem Roman, bei denen ich Hunger oder Lust auf einen Spaziergang bekam. Es gibt viele wichtigen Themen, die authentisch behandelt werden und mich in gewissen Aspekten mehr zum Nachdenken angeregt haben. Auch das Setting von Island und die Protagonisten konnte mich überzeugen. Trotzdem gäbe es an einen einigen Stellen noch mehr Potenzial und ich hätte mich über etwas mehr Abwechslung gefreut. Aber ich bin nun auf den 2. Band der Dilogie gespannt, wo Jóns Schwester im Mittelpunkt stehen wird.

Fazit: 3,5/5⭐️

Eine realistische Geschichte über Bodyshaming, die aber zwischendurch zu eintönig war

*Rezensionsexemplar

Rezension „The Dream of Us“

Klappentext:

Was, wenn dein Traum der großen Liebe im Weg steht?

July Summers ist Cheerleaderin mit Leib und Seele. Daher ist es auch ihr großer Traum, nach dem Collegeabschluss einen Platz bei den Cheerleadern eines erfolgreichen NFL-Teams zu ergattern. Doch dort gilt eine strenge Regel: Wer einen Footballspieler datet, fliegt raus! Bisher war diese Vorschrift kein Problem für July – bis sie den neuen College-Quarterback Andrew McDaniels kennenlernt. Drew löst mit nur einem Blick Gefühle in ihr aus, die sie so noch nie empfunden hat, und jedes Mal, wenn die beiden sich treffen, wird das Prickeln zwischen ihnen stärker. Aber ist die Möglichkeit einer Zukunft mit Drew es wert, ihren Traum aufzugeben?

Meine Meinung:

Das Cover ist schön schlicht, aber in diesem Fall finde ich es doch ziemlich langweilig und nichtssagend.

Den Klappentext hingegen fand ich interessant, weil ich bisher noch kein Buch gelesen habe, in dem Cheerleading eine Rolle spielt. Zum Glück gefiel mir auch die Umsetzung dieser Thematik, da July auch keine manipulierende und/oder zickige Cheerleaderin ist, wie man ihnen häufig in Film und Fernseher begegnet. Sie ist ehrgeizig und ihr geht es alleine um das Hobby an sich, dass sie auch zumindest für eine gewisse Zeit zu ihrem Beruf machen möchte. Doch am besten haben mir ihre Szenen mit ihrem Zwillingsbruder Bo gefallen, mit dem sie eine sehr enge Beziehung hat und der für sie der wichtigste Mensch ist. Das gesamte Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben, aber trotzdem konnte ich direkt eine Bindung zum Footballspieler Drew aufbauen. Besonders interessant fand ich, dass Drew taub ist und somit sowohl in Gesprächen mit July als auch beim Zusammenspiel des Football-Teams gewisse Hürden zu überwinden. Drew ist ein sehr geduldiger Mensch, der auch nicht nachtragend ist, wofür ich ihn sehr bewundert hat. Ich fand ihn richtig toll, denn er ist immer so sympathisch und ein Mensch, in dessen Gegenwart sich (fast) jeder wohl fühlt. Insgesamt mochte ich ihn mehr als July.

Bereits bei ihrer ersten Zufallsbegegnung spürt man eine gewisse Verbindung bei ihnen und spätestens als July Drew das College zeigt, wodurch sie mehr Zeit miteinander verbringt, kann man weder als Leser noch die beiden leugnen, dass da etwas zwischen ihnen ist. Mir gefiel, wie locker und entspannt es zunächst zwischen ihnen gibt und sie sich durch tägliche Nachrichten den anderen an ihrem Leben teilnehmen lassen. Diese Chats beinhalten auch immer eine gewisse Prise Humor, die mich zum Schmunzeln brachten. Allerdings gibt es da das Problem, dass July NFL-Cheerleaderin werden möchte, wo eine Beziehung zu einem NFL-Spieler strikt untersagt sind, weshalb sie sich gegen eine Beziehung mit Drew wehrt. Ich konnte ihre Gründe zwar verstehen, aber manchmal war sie mir etwas zu dramatisch und legt Drew gegenüber ein ambivalentes Verhalten an den Tag, was er nicht verdünnt hat. Es gibt dann irgendwann einen Knackpunkt in der Geschichte, der vieles verändert. Leider hatte ich das Gefühl, dass dieser nur Mittel zum Zweck und sich für mich zu konstruiert anfühlte. Alles in allem mochte ich July und Drew zusammen, wobei es mehr an ihm liegt.

Neben ihrem Romance geht es auch um Julys Zukunftsplanung, ihre Freundschaft und ihre Familie. Ich habe gerne darüber gelesen, weil es sich das Leben nie nur um eine romantische Beziehung dreht. Es gab in allen Bereichen Höhen und Tiefen, die ich sehr interessant und im Grunde auch authentisch fand. Allerdings wurden mir einige Probleme viel zu schnell und einfach gelöst. Auch gab es einen dramatischen Handlungsstrang, der für mich zu überspitzt war und nicht perfekt in die Geschichte passte. Trotzdem muss ich sagen, dass dadurch der Roman ab der Hälfte nie langweilig wird.

Insgesamt hatte ich mit dem Buch ein paar entspannte und lockere Lesestunden und die Autorin hat auch einen angenehmen Schreibstil, der einen durch die Seiten fliegen lässt. Am Ende ging mir ein paar Sachen zu schnell, aber in den Folgebänden werden wir sicher noch mehr zu July und Drew erfahren. Die weiteren Teile werde ich auf jeden Fall lesen, weil man die dortigen Protagonisten bereits in diesem Band kennen lernt. Julys Zwillingsbruder Bo bekommt zwar keinen eigenen Teil, weshalb ich hoffe, ihn weiter als wichtige Nebenfigur begleiten zu dürfen.

Fazit: 3,5/5⭐️

Außergewöhnliche Thematiken, aber mir etwas zu viel unpassendes Drama

*Rezensionsexemplar

Rezension „Endlich bei dir in Virgin River“

Klappentext:

Durch die Bars ziehen und Frauen kennenlernen – mehr hat Sean Riordan nicht im Sinn, als er seinen Bruder in Virgin River besucht. Doch dann steht der Pilot auf einmal seiner großen Liebe gegenüber. Beinahe vier Jahre hat er Franci nicht mehr gesehen. Jetzt fragt er sich, wieso er damals vor ihr und einer festen Bindung weggelaufen ist. Nur zu gerne würde er der Liebe eine zweite Chance geben. Vor allem auch wegen seiner kleinen Tochter Rosie, von der er bis zu der unerwarteten Begegnung mit Franci nichts wusste. Doch um Francis Vertrauen zurückzugewinnen, braucht es schon ein kleines Wunder …

Meine Meinung:

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut, denn es versprüht eine Wohlfühlatmosphäre. Aber ich weiß immer noch nicht, warum der Netflix-Sticker auf das Buch geprägt wird.

Es ist bereits der neunte Band der Reihe, sodass sich für mich jeder Teil inzwischen wie nach Hause kommen ist. Theoretisch kann man den Band unabhängig lesen, aber dann würde einem etwas die Bindung zu den Nebenfiguren fehlen. Wir folgen hier Sean Riordan, dem man bereits kurz vorher in der Reihe kennen gelernt hat, und seiner Ex-Freundin Franzi, die sich überraschenderweise wiedertreffen. Ich mag Second Chance Romance gerne, wenn man spürt, dass die Chemie zwischen den Charakteren stimmt. Sowohl Riordan als auch Franzi können sich ihrer Anziehung nicht ganz entziehen und das Kribbeln habe ich auch als Leserin gespürt. Man erfährt, aus welchen Gründen ihre Beziehung im ersten Anlauf gescheitert ist, und war für mich auch sehr nachvollziehbar. Ich mochte, wie die beiden ihre früheren Probleme aufarbeiten und keiner der beiden die alleinige Schuld zugeschoben wird, sondern beide Fehler gemacht haben, die offen kommuniziert werden. Ihre sich neu aufbauende Beziehung ist eine tolle Mischung aus körperlicher Anziehung, harmonische Zusammenarbeit und ernsthaftem Familienleben, denn Sean und Franzi haben eine gemeinsame Tochter Rosie, von der er erst jetzt erfährt.

Rosie ist ein echt süßes Kind, das sich für mich authentisch für ihr junges Alter verhält. Sie sorgt für viel Aufregung in der Riordan-Familie, die sie alle kennen lernen wollen. Aber auch Franzi und Sean gefallen mir als Figuren. Franzi ist eine fürsorgliche Mutter, die auch ihr eigenes Glück und Zufriedenheit nicht aus den Augen verliert. Sie konnte mich mit ihrer Selbstständigkeit, mit der sie die Herausforderung der letzten Jahren gemeistert hat, beeindrucken. Sie steht aber auch zu ihren schwachen Momenten. Sean macht im Laufe des Buches eine große Entwicklung durch. Zu Beginn ist er eine Lebemann, der sich nicht binden möchte und auf der Suche nach etwas Lockerem. Doch als er seine Tochter kennen lernt und sich auch wieder Franzi annähert, ändert sich seine Einstellung und er wird eine große Stütze für beide. Es war so süß zu lesen, wie Rosie sein Herz erweicht und ihn erwachsener werden lässt. Er verhält sich manchmal etwas daneben, aber irgendwie kann man es ihm nicht böse nehmen und ihm wird dann auch häufig der Kopf gewaschen.

Wie üblich in der Reihe werden nebenbei die Liebesgeschichten von anderen Charakteren (weiter) erzählt. Ich finde es immer schön, alt bekannte Figuren auf ihrem weiteren Lebensweg weiter zu begleiten. Gleichzeitig bekommen die Mütter von Franzi und Sean eine kleinen eigenen Handlungsstrang. Die Freundschaft der beiden Frauen war sehr humorvoll aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ansichten und es gefällt mir, dass die Autorin immer wieder zeigt, dass Liebe und Leidenschaft kein Alter kennt.

Insgesamt war es wieder eine schöne Liebesgeschichte in einem absoluten Wohlfühlsetting. Ich liebe es jedes Mal, wieder in Virgin River einzutauchen, denn dort halten alle Bewohner zusammen und geben einander auch zweite Chance. Die Reihe kann ich nur empfehlen, denn man möchte selbst Teil dieser Stadt werden. Robyn Carr beschreibt auch die landschaftliche Umgebung sehr bildhaft und hat einen leicht-lockeren Schreibstil. Man darf nur nicht viel Drama und Überraschungen erwarten.

Fazit: 4/5⭐️

Wieder ein schöner Band einer absoluten Wohlfühlreihe

*Rezensionsexemplar

Rezension „Winterzauber an der Seine“

Klappentext:

Zarte Schneeflocken Tanzen um den festlich beleuchteten Eiffelturm, und zwei Herzen finden einander …

Kurz vor Weihnachten erhält Keeley eine unerwartete Einladung nach Paris. Winterspaziergänge an der Seine, köstliche Schokoladensoufflés und der glitzernde Eiffelturm bei Nacht – Keeley, die einen tragischen Unfall noch nicht überwunden hat, ist froh über die Ablenkung und reist in die französische Hauptstadt. Dort stößt sie vor dem Hotel zufällig mit Ethan Bouchard zusammen. Der sympathische Franzose hat ein gebrochenes Herz und ist im Begriff, seine Hotelkette zu verlieren. Für eine neue Liebe ist er nicht bereit. Doch dann führt das Schicksal Keeley und Ethan immer wieder in den charmanten, lichterfüllten Gässchen an der Seine zusammen …

Meine Meinung:

Ich liebe das Cover, denn es verströmt eine winterliche und gemütliche Stimmung und am Eiffelturm erkennt man direkt das Pariser Setting.

Durch die Kombination von Cover und Titel habe ich eine süße Liebesgeschichte zum Wohlfühlen erwartet und habe auf viel Winter und Paris gehofft. Das wurde mir auch geboten, wobei ich nicht mit so ernsten Themen gerechnet, die ebenfalls behandelt werden. Insgesamt hat das Buch aber eher eine fröhliche und lebensbejahende Stimmung, selbst in den traurigeren Momenten. Aufgrund dieser Vielseitigkeit konnte mich die Geschichte sogar noch mehr begeistern und mein Herz berühren.

Im Mittelpunkt stehen die Engländerin Keeley und der Franzose Ethan, aus deren beider Sicht man die Geschichte erzählt bekommt. Keeley hat bei einem Autounfall ihre Schwester verloren und nur eine Nierentransplantation konnte ihr eigenes Leben retten. Sie fühlt sich etwas schuldig, dass sie am Leben war, während zwei andere Menschen ihr Leben gelassen habe. Ich konnte dies nachvollziehen und auch, dass sie nun versucht, es immer den anderen, wie z.B. ihre Eltern, recht zu machen. Keeley ist einfach ein herzensguter Mensch, die immer nur das Beste für jeden möchte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie in Paris, vor allem in Ethan’s Gegenwart, wieder beginnt, ihr Leben richtig zu genießen und sich nicht mehr nur durch ihre Nierentransplantation definiert. Auch Ethan befindet sich zu Beginn in nicht der besten seelischen, denn er musste ebenfalls einen Verlust hinnehmen. Gleichzeitig sucht er wieder seinen Platz im der Welt, denn seine Kindheit war unschön und von Unsicherheiten geprägt. Es hat mich gefreut, wie er beginnt, sich wieder zurück zu kämpfen und sein Leben in neue Bahnen lenkt, wobei Keeley keinen kleinen Anteil hat. Endgültig überzeugt hatte er mich mit seinem liebevollen Umgang mit einem kleinen Mädchen von der Straße, wo sich sein großes Herz zeigt.

Das Highlight bei ihrer Liebesgeschichte war für mich, wie sie sich gegenseitig helfen, mit der Vergangenheit abzuschließen und in die Zukunft zu schauen. Dabei war schön, dass sie davon gegenseitig nichts wissen, sondern sie sich ganz natürlich inspirieren. In der Gegenwart des jeweils anderen fühlen sie sich wohl und geborgen. Sie hatten lustige, entspannte und ernsthafte Momente gemeinsam und in meinen Augen passen die beiden zusammen. Ich habe ihre Romance genossen, die wenig Dramatik enthält. Es gab zwar einen vorhersehbaren Knackpunkt, der dann aber gut gelöst hat.

Neben Keeley und Ethan gibt es aber noch einige interessante Nebenfiguren. Zum einen spielen Keeleys quirlige beste Freundin Rach, die mit ihr nach Paris reist, und ihre Freundin Erica, die im Hospiz liegt und bald sterben wird, eine wichtige Rolle. Zum anderen geht es um die Familie von Keeleys Organspenderin, die sie überhaupt erst nach Paris einladen. Die Ereignisse rund um diese Familie sorgten für mich auch kleine Überraschungen, vor allem in Bezug auf gewisse Beziehungen, die sich von meinen Erwartungen unterschieden.

Ich habe das Buch schnell gelesen, denn die Autorin hat einen angenehmen und bildhaften Schreibstil, der die Stimmungen toll transportieren kann. Besonders als die Geschichte beginnt, komplett in Paris zu spielen, war ich gefesselt. Ich hatte das Gefühl, selbst im winterlichen Paris zu stehen. Man lernt die Stadt beim Lesen auch von seinen verschiedenen Seiten kennen, nicht nur die touristischen Highlights.

Insgesamt kann ich das Buch weiter empfehlen, wenn man eine winterliche Liebesgeschichte sucht, die zwar ihre kitschigen Momente hat, aber auch ernste Themen anspricht. Die Geschichte ist zwar oft vorhersehbar, doch hier stört es mich nicht. Ich werde mir auf jeden Fall die anderen Winterbücher von Mandy Baggot näher anschauen.

Fazit: 4/5⭐️

Süße winterliche Liebesgeschichte, die einem auch mit traurigeren/ernsteren Themen ans Herz geht

*Rezensionsexemplar