Rezension „Gemeinsam stark in Virgin River“

Klappentext:

Pfarrer Noah Kincaid hat die alte Kirche von Virgin River im Internet ersteigert. Er möchte sie zu neuem Leben erwecken, doch dazu benötigt er Hilfe. Tatsächlich meldet sich jemand auf seine Anzeige – und zwar die vorlaute Ellie Baldwin. Ihre Vergangenheit ist so bunt wie ihre Kleidung. Noah ist skeptisch. Aber je näher er Ellie kennenlernt, desto mehr spürt er: Sie ist genau der frische Wind, den er braucht. Sosehr sie sich auch äußerlich unterscheiden, in ihrem Inneren haben sie dieselben Träume und Sehnsüchte. Und gibt es einen besseren Platz auf der Welt, um sich diese zu erfüllen, als die charmante Kleinstadt?

Meine Meinung:

Ich habe inzwischen genug von den Covern der Neuauflage geschwärmt, aber sie gefallen mir immer noch sehr gut.

Nachdem es mich im vorherigen Band „Zurück in Virgin River“ gestört hat, dass zu viele Geschichten im Fokus stehen, wodurch sie zu schnell abgehandelt wurden, besinnt sich dieses Buch nun wieder größtenteils auf ein Pärchen. Sowohl Noah als auch Ellie kennt man noch nicht, aber beide habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.

Noah arbeitet als Pfarrer und für ihn steht bei dieser Arbeit das Wohl seiner Mitmenschen im Vordergrund. Ich fand es sehr sympathisch, wie er auf andere zugeht, ohne sie von seinem Glauben überzeugen zu wollen. Stattdessen ist er ein Pfarrer, wie ich ihn mir wünschen würde, und passt damit perfekt zu Virgin River. Auch Ellie, die bald als seine Assistentin abfängt, hat ein riesiges Herz, insbesondere für ihre beiden Kinder Danielle (8) und Trevor (4). Es ist bewundernswert, wie sie sich für ihre Kinder aufopfert und dabei sehr verantwortungsvoll ist, obwohl sie mit Mitte 20 eine junge Mutter ist. Umso trauriger ist, dass sie von ihrem Ex-Mann ausgetrickst wurde, sodass dieser für 90 Tage das Sorgerecht hat, obwohl er weder der leibliche Vater ist noch eine emotionale Nähe zwischen ihm und den Kinder existiert. Doch Ellie ist eine Kämpferin, die niemals aufgibt. Deshalb will sie auch auf jeden Fall die Assistentinnenstelle und Noah stellt sie ein, obwohl er ihr erst skeptisch gegenüber ist, aber dann doch schnell dahinter steigt, welch guter Mensch sie ist. Das zeigt, dass man einen Menschen nicht nach dem ersten Eindruck beurteilen darf.

Aber diese anfängliche Skepsis zwischen den beiden, weil sie einander auf den ersten Blick eben falsch einschätzen, fand ich auch sehr erfrischend, weil hier die Liebesgeschichte nicht direkt mit einer großen körperlichen Anziehung beginnt. Erst nach dem dritten oder vierten Aufeinandertreffen wird ihnen klar, dass sie einander attraktiv finden, und mehr entwickelt sich auch erst mit der Zeit durch ihre enge Zusammenarbeit. Ich fand es so schön, wie sie sich zunächst auf der persönlichen Ebene besser kennenlernen und sich in die Charakterzügen des jeweils anderen verlieben. Auch ergänzen sie sich beide perfekt und geben einander Halt, aber auch Leichtigkeit. Es ist eine Slowburn Romance ganz nach meinem Geschmack.

In einer Nebenstory verfolgen wir die Geschichte von Paul und Vannis (Protagonisten aus Band 5 „Ein neuer Tag in Virgin River“) weiter. Und auch wenn ich Mel und Jack mag, ist es mal schön, dass mal zwei andere Charaktere im sekundären Fokus stehen, und dieser Handlungsstrang konnte mich auch überzeugen. Die Familie von Paul und Vanni macht eine große Veränderung durch, die mich emotional berühren konnte und zeigt, was Familie im Kern bedeutet. Außerdem wurde dies in meinen Augen realistisch umgesetzt, ohne rosarote Brille.

Insgesamt konnte mich das Buch echt begeistert und zwar von Anfang bis Ende. Ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen, auch weil ich mich in Virgin River wieder wohlgefühlt habe. Das lag besonders an der ganzen Unterstützung der Bewohner, die hier vor allem Ellie zu spüren bekommt, die sie lange nicht mehr kannte. Robyn Carr hat wirklich eine tolle Stadt erschaffen und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, selbst wenn die nachfolgenden Bände nicht mehr neu aufgelegt werden.

Fazit: 4,5/5⭐️

Dies ist einer meiner (bisherigen) Lieblingsbände der Reihe, in der eine Slowburn Liebesgeschichte im Fokus steht.

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Bücher von Karen M. McManus

„The Cousins“ habe ich noch nicht gelesen, aber zu den anderen drei Büchern gebe ich hier in diesem Beitrag jeweils eine kurze Rezension.

Klappentext „One of us is lying“:

Eine Highschool, ein Toter, vier Verdächtige …

An einem Nachmittag sind fünf Schüler in der Bayview High zum Nachsitzen versammelt. Bronwyn, das Superhirn auf dem Weg nach Yale, bricht niemals die Regeln. Klassenschönheit Addy ist die perfekte Homecoming-Queen. Nate hat seinen Ruf als Drogendealer weg. Cooper glänzt als Baseball-Spieler. Und Simon hat die berüchtigte Gossip-App der Schule unter seiner Kontrolle. Als Simon plötzlich zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, ermittelt die Polizei wegen Mordes. Simon wollte am Folgetag einen Skandalpost absetzen. Im Schlaglicht: Bronwyn, Addy, Nate und Cooper. Jeder der vier hat etwas zu verbergen – und damit ein Motiv…

Meine Meinung zu „One of us is lying“:

Der Schüler Simon stirbt und seine Mitschüler Bronwyn, Addy, Nate und Cooper stehen unter Tatverdacht.

Mir gefiel, dass man aus der Sicht aller vier Personen liest, denn so bekam man bessere Einblicke in ihr Leben. Auf den ersten Blick sind sie richtige klischeehafte Charaktere, doch die Autorin konnte mich überraschen, in dem sie sie alle sehr vielseitig macht. Ich habe sie dadurch wirklich alle ins Herz geschlossen und ihr Tatendrang innerhalb der Geschichte war bewundernswert.

Der ganze Weg zur Aufklärung war interessant und sehr spannend. Es gab einige Wendungen, die mich überraschen konnten, so auch die Aufklärung selbst. Zwischendurch hatte uch kleine Ahnungen, aber mit den kompletten Ausmaßen habe ich nie gerechnet.

Insgesamt habe ich das Buch gesuchtet und auch das gesamte Konstrukt um Simons Gossip-App konnte mich überzeugen. Die Auswirkungen von Klatsch und Tratsch auf die Schüler sowie die komplette High School Atmosphäre wurden perfekt eingefangen.

Fazit: 4,5/5⭐️

Meine Meinung zu „One of us is Next“:

(Um mögliche Spoiler zu vermeiden, zeige ich zu diesem Buch keinen Klappentext. Aber ihr findet ihn unter folgendem Link: https://www.randomhouse.de/Buch/ONE-OF-US-IS-NEXT/Karen-M-McManus/cbj-Jugendbuecher/e556514.rhd )

Dies ist keine klassische Fortsetzung, sondern es handelt es sich um eine eigenständige Geschichte, die an derselben Schule spielt, und eine der drei Protagonisten ist Bronwyns Schwester Maeve. Es gibt einige Punkte, die mir besser, und andere, die mich schlechter gefallen haben als beim 1. Band. Insgesamt war es aber genauso spannend.

Fazit: 4,5/5⭐️

Klappentext „Two Can Keep a Secret“:

Eine Bilderbuchstadt. Eine Mordserie. Und der Killer ist zurück.

Ellery kennt die dunkle Vergangenheit der Kleinstadt Echo Ridge nur allzu gut. Erst verschwand dort ihre Tante spurlos, dann wurde vor fünf Jahren die Homecoming Queen der Highschool ermordet. Der »Murderland-Killer« machte landesweit Schlagzeilen. Ausgerechnet dorthin zieht Ellery nun mit ihrem Zwillingsbruder. Zu einer Großmutter, die fast eine Fremde für sie ist. Als aus dem Nichts Morddrohungen gegen die zukünftige Homecoming Queen zirkulieren, ermittelt Ellery auf eigene Faust. Dabei lernt sie Malcolm kennen, den jüngeren Bruder des Hauptverdächtigen. Dann verschwindet wieder ein Mädchen und plötzlich steht jeder unter Verdacht …

Meinung zu „Two Can Keep a Secret“:

Auch dieses Buch von Karen M. McManus habe ich verschlungen. Allerdings muss ich sagen, dass mir „One of is lying/next“ besser gefallen haben.

Wir lesen hier aus der Sicht von Ellery und Mal. Ellery hat ein Faible für True Crime, wodurch sie ein großes Interesse an den Vorkommnissen in der Stadt hat und sich gerne als Privatdetektivin betätigt. Mal hingegen kennt von seinem Bruder, wie es ist, wenn man der Verdächtige ist. Die beiden gefielen mir sehr gut als Team und auch ihren jeweiligen familiären Hintergrund war spannend.

Generell fand ich die ganzen neuen Vorkommnissen und die vorherigen Morde sehr interessant. Gemeinsam mit Ellery hatte ich alle möglichen Ideen und Verdächtigen. Allerdings war Ellery dabei teilweise sehr fantasievoll und übertrieb auch immer wieder. Trotzdem habe ich durchgehend mitgefiebert und die Auflösung hat mich auch dann auch sehr überrascht. Aber es mir war es etwas zu zufällig, wie die Protagonisten auf den/die Täter*in gestoßen sind.

Auch hätte ich mir mehr Szenen mit Ezra gewünscht, wo das enge Verhältnis der Zwillinge so häufig angesprochen wird.

Fazit: 3,5/5⭐️

Rezension „Park Avenue Player“

Klappentext:

Er glaubt nicht mehr an die Liebe. Bis er sie trifft …
Auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch passiert es: Elodie erwischt mit ihrem alten Jeep den glänzenden Mercedes eines reichen Schnösels. Es ist Abneigung auf den ersten Blick, als ihr der arrogante – wenn auch leider attraktive – Geschäftsmann die alleinige Schuld an dem Unfall gibt. Nach einem hitzigen Wortgefecht muss die temperamentvolle New Yorkerin sich sputen, um noch pünktlich zu ihrem Termin zu erscheinen – und staunt nicht schlecht, als sich ihr Unfallgegner als ihr zukünftiger Chef entpuppt …

Meine Meinung:

Ich muss sagen, dass ich kein Fan von Typen auf dem Cover bin, aber hier ist doch ganz ästhetisch gemacht worden, weil auch die New Yorker Skyline zu sehen ist und sein Gesicht halb verdeckt ist.

Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, weil der Schreibstil der Autorinnen wie gewohnt flüssig ist und mir der humorvolle Unterton einfach zusagt. Auch beginnt es direkt mit dem kleinen Autounfall, bei dem die Protagonisten Elodie und Hollis zum ersten Mal aufeinander treffen, sodass ich sofort von der Geschichte gefesselt war.

Es gibt von Anfang lustige Schlagabtausche zwischen Elodie und Hollis und dadurch knistert es auch zwischen ihnen. Diese Chemie gefiel mir richtig gut und sie zieht sich durch das ganze Buch. Generell mochte ich die Protagonisten, weil sie vielschichtig sind und hinter beiden eine eigene Geschichte steckt, die man nach und nach erfährt. Dabei war es schön, dass das Buch abwechselnd aus beider Sicht geschrieben ist und auch Rückblicke eingebaut wurden.

Da alles aus dem Klappentext bereits auf den ersten Seiten geschieht, konnte mich der Rest komplett überraschen, unter anderen damit, dass es eher eine Nanny- als eine Büroromanze ist. Ich kenne bereits von anderen Büchern von Vi Keeland und/oder Penelope Ward, dass neben humorvollen und sexuell knisternden Momenten auch ernste Themen aufgegriffen werden. So war es auch hier, denn zu einem geht es auch um Krankheiten und zum anderen viel um Hollis’ Nichte Hailey, um die er sich kümmert und für deren Betreuung Elodie eingestellt wird. Hailey bereicherte die Geschichte sehr, weil diese familiäre Komponente mich sehr überzeugen konnte. Dadurch geht auch die Beziehung zwischen Hollis und Elodie schnell tiefer. Generell war diese Liebesgeschichte schön und authentisch und sie konnte mich auch emotional ergreifen. Bei mir flossen auch teilweise ein paar Tränchen.

Ich habe die Geschichte regelrecht verschlungen und wollte gar nicht aufhören zu lesen, sodass ich sie innerhalb von 24 Stunden beendet habe. Insbesondere im Endspurt konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil es eine wirklich überraschende Wendung bereit hält, die ich niemals habe sehen kommen.

Fazit: 4,5/5⭐️

Dies ist auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher von dem Autorinnenduo und dementsprechend kann ich es guten Gewissens weiter empfehlen.

*Rezensionsexemplar

Rezension „Zurück in Virgin River“

Klappentext:

Was ist aus dem sorglosen Jungen geworden, der einst ihr Herz erobert hat? Liz ist schockiert: Ihr Jugendfreund Rick Sudder ist ein gebrochener Mann, als er schwer verletzt nach Virgin River heimkehrt. Verbittert über sein Schicksal schlägt er alle Hilfsangebote aus. Weder sein Ziehvater Jack Sheridan noch Liz lässt er an sich heran. Doch so leicht geben die beiden nicht auf. Liz ist entschlossen, Rick zu beweisen, dass es nicht Mitleid ist, was sie für ihn empfindet – sondern dass es eine gemeinsame Zukunft für sie geben kann. Aber ist ihre Liebe stark genug, um Rick Hoffnung zu schenken und den Schmerz zu heilen?

Meine Meinung:

Ich liebe diese neuen Cover, weil sie sehr gemütlich und naturverbunden wirken. Dieses Gefühl habe ich auch immer, wenn ich diese Reihe lesen. Es wird dadurch verstärkt, dass die Autorin alles sehr bildhaft und Details beschreibt. Allgemein mag ich den Schreibstil, sodass er mich berühren kann, obwohl es viele Perspektivswechsel gibt und das Buch in der 3. Person geschrieben ist.

In diesem Band stehen ganze vier (werdenden) Liebespaare im Mittelpunkt, die alle ihre eigenen Probleme haben. In allen vorherigen Bänden fand ich es toll, mehrere Personen zu verfolgen, weil mir so nie langweilig wird. Auch „Zurück in Virgin River“ habe ich verschlungen, allerdings bekamen die vier Handlungsstränge in meinen Augen nicht ausreichend Zeit. Manchmal ist doch weniger mehr.

Rick & Liv: Die Geschichte rund um diese beiden hat mich am meisten interessiert. Zum einen kenne ich die beiden seit Band 1 und zum anderen war ich sehr neugierig, wie Rick mit seiner Kriegsverletzung umgeht. Diesem geht es doch sehr, sehr schlecht, vor allem seelisch. Diese Niedergeschlagenheit konnte ich sehr gut verstehen, weil es nach seinen Erlebnissen nur realistisch ist, auch wenn ich andere Charaktere verstehen konnte, die einfach nur wollten, dass es ihm besser geht und er kämpft. Besonders Liv fand ich in diesem Band sehr stark, denn sie macht eine grandiose Entwicklung zu einer selbstbewussten jungen Frau durch. Leider kam diese Liebesgeschichte zu kurz und ich habe immer nur darauf gewartet, dass wieder Rick und Liv thematisiert werden. Dadurch ging manchmal mein Interesse an den anderen Handlungssträngen verloren.

Cameron & Abby: Diese beiden haben sich im letzten Band zum ersten Mal getroffen und fühlten sich direkt zueinander hingezogen. Cameron war einfach so toll, weil er sehr behutsam mit Abby umgeht und sie nicht unter Druck setzt, sondern ihr Wohl an erster Stelle setzt. So ein Mann wünscht sich doch jeder. Deshalb ging mir Abby mit ihrer teilweise trotzigen Art auf die Nerven. Umso besser fand ich, dass ihr jemand den Kopf wäscht. Diese Romance war mir allerdings zu kitschig und später zu einfach gelöst.

Muriel & Walt: Richtig gut gefällt mir dahingegen, dass man weiterhin den Weg der beiden 60+ Charaktere verfolgt. Hier wird gezeigt, dass Liebe (und auch Sex) nicht nur etwas für Jüngere ist. Bei dieser Geschichte stimmt das Timing am besten, weil ich über sie jetzt auch nicht mehr lesen musste. Die beiden könnten sich gemeinsam mit Jack und Mel zu den Sidekicks der Reihe entwickeln.

Cheryl & Dan: Am wenigsten habe ich mit diesen beiden mitgefiebert, dabei hatten beide eine interessante und auch unschönere Vorgeschichten, die leider nur angedeutet werden. Generell fehlte hier eben die angesprochen Zeit/Seiten, um genug Tiefe aufbauen zu können. Nichtsdestotrotz ist es schön, wenn diese zwei, die zuvor nur als tragische Nebencharaktere auftauchten, ihre zweite Chance bekommen. Auch gefiel mir ihre langsame Annäherung, die ausnahmsweise mal ohne starke Anziehungskraft zu Beginn auskommt.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, aber in meinen Augen wurde das Potential nicht ausgeschöpft. Vor allem aus der Geschichte rund um Rick und seiner Kriegsverletzung hätte man so viel mehr rausholen können. Trotzdem freue ich mich auf alle kommenden Bände, weil ich mich einfach in Virgin River wohl fühle und alle Charaktere ins Herz geschlossen habe. Auch passt hier der Titel „Zurück in Virgin River“ perfekt zum Inhalt, weil viele der zentrale Personen nach Virgin River zurück kehren.

Fazit: 3,5/5⭐️

Ich liebe diese Reihe, aber bei diesem Band wurden mir die einzelnen Geschichten nicht gut genug ausgearbeitet.

*Rezensionsexemplar