Hörbuchrezension „Prison Healer. Die Schattenheilerin“

Klappentext:

Seit ihrer Kindheit lebt die siebzehnjährige Kiva in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis von Wenderall. Als Heilerin kümmert sie sich um alle Insassen. Doch um die Rebellenkönigin zu retten, muss Kiva nicht nur herausfinden, woran Tilda erkrankt ist, sondern sich auch an ihrer Stelle dem Elementarurteil unterziehen: vier Prüfungen, die Tildas Schuld oder Unschuld beweisen sollen. Besteht Kiva, sind beide frei. Sollte sie scheitern, wird nicht nur die Rebellenkönigin sterben …

Meine Meinung:

Sprecherin:

Vorher habe ich noch kein Hörbuch von Nina Reithmeier gehört, aber es wird nicht mein letztes sein. Sie hat mir Kivas Gedanken, Ängste und andere Gefühle sehr eindringlich nahe gebracht, obwohl die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Die Sprecherin hat es geschafft, mich immer bei der Stange zu halten, sodass meine Gedanken nie weggeschleift sind.

Cover:

Das Cover mit Gitterstäben ist ziemlich cool und passend, da Kiva nun mal im Gefängnis sitzt, und da sie einen Weg heraussucht, macht auch das Schloss Sinn. Generell ist es spannend und macht mich von Anhieb neugierig.

Inhalt:

Aber auch der Klappentext selbst hat mein Interesse geweckt. Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, dass im Gefängnis spielt und die düstere und bedrückende Stimmung wurde toll beschrieben. Ich hatte das Gefühl, gemeinsam mit Kiva in Zalindorf zu sein.

Mit ihr habe ich auch von Anfang an mitgefiebert, da sie sympathisch war. Doch besonders hat sie mich mit ihrer Standhaftigkeit und ihrem Mut überzeugt, wodurch sie es geschafft hat, jahrelang ohne große Schäden im Gefängnis zu überleben. Auch wenn sie aus Selbstschutz keine Beziehungen zu Mithäftlingen aufbauen möchte, merkt man ihre mitfühlende Art. Als Heilerin kümmerte sich um jeden Patienten gewissensvoll. Es war auch erfrischend, dass wir hier zwar eine starke Protagonistin habe, aber es sich nicht um die körperliche Kraft handelt. Ihre Stärke liegt in ihrem Inneren und in ihren Heilerkünsten. Aber es gibt auch einige Nebenfiguren, die mir ans Herz gewachsen sind und von denen ich noch viel mehr erfahren möchte.

Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über das Leben und die Gesellschaft in Zalindorf, was sehr vielschichtig und facettenreich beschrieben wird. Das gesamte Worldbuilding war sehr gut ausgearbeitet, weil auch die Außenwelt mit der Königsfamilie und die Rebellenbewegung miteinbezogen wird. Ich bin sehr gespannt, wie es in den zwei weiteren Bänden noch so weiter aufgebaut wird.

Die Geschichte nahm dann richtig Fahrt auf, als die Rebellenkönigin eingeliefert wird und Kivas Leben mit ihr verbunden wurde, indem sie in ihrem Namen an den vier Prüfungen des Elementarurteils teilnimmt. Diese Prüfungen waren alle sehr nervenaufreibend und gut inszeniert. Gemeinsam mit Kiva habe ich mir überlegt, wie die Aufgaben aussehen werden. Aber nicht alle wollen ihr Bestes und so war es spannend zu rätseln, wer wirklich auf ihrer Seite steht und wer möglicherweise eigene Pläne verfolgt. Auch wenn es hin und wieder Offenbarungen gab, die ich mir bereits zusammen reimen konnte, wurde ich auf der anderen Seite von Wendungen überrascht. Vor allem am Ende erfährt man Dinge, die mich komplett sprachlos gemacht haben. Das ändert vieles für den weiteren Verlauf der Reihe, sodass ich gar nicht mehr abwarten kann, weiterzulesen bzw. weiterzuhören.

Fazit: 4,5/5⭐️

Spannend und düster

*Rezensionsexemplar
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Rezension „Where the Clouds move faster“

Klappentext:

Dunkle Wolken und stürmische Gefühle
Effie ist immer guter Laune. Doch jedes Jahr zu ihrem Geburtstag wird sie von einer tiefen Traurigkeit geplagt und zieht sich in ein kleines Cottage an der Küste zurück. Aber in diesem Jahr ist bereits ein Gast dort, und der weigert sich, nach einer anderen Bleibe zu suchen. Spontan beschließen die beiden, sich falsche Namen zu geben und ein paar Tage gemeinsam zu verbringen. Durch die Anonymität können sie einander viel mehr anvertrauen, als es ihnen sonst je möglich gewesen wäre. Bis sie zurück in ihre normalen Leben müssen und ihre Traumblase zu zerplatzen droht.

Meine Meinung:

Ich liebe die Cover von allen Bänden, aber aufgrund der Wolken ist dieser mein Favorit.

Generell war ich auf Evie’s Geschichte am meisten gespannt, da man von ihr irgendwie am wenigsten wusste. Sie war immer die fröhliche Schwester, um die man sich keine Sorgen muss und alle zum Lächeln bringt. Schön zu Beginn der Geschichte bekommt man mit, womit sie eigentlich im Inneren zu kämpfen. Es gibt einige Rückblicke zu Evie’s Erlebnisse mit dem abwesenden Vater, die mein Herz Stück für Stück gebrochen haben und doch perfekt erklärt haben, warum Evie so ist wie sie ist. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, weil sie ein herzensguter Mensch ist, die an das Gute in jedem glaubt. Aber sie hat eben auch ihre dunklen Momenten, sodass sie ihren Geburtstag immer allein in einer abgeschiedenen Hütte verbringt. Besonders glücklich hat mich gemacht, dass Evie sich im Laufe des Buches weiter entwickelt und sich ihren Schwestern öffnet, ohne Angst zu haben.

Sie lernt aber auch einen Mann kennen, der ihr Leben bereichert. Bevor ich den Klappentext las, hatte ich eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrem besten Freund, der seit Jahren in sie verliebt ist, erwartet. Es war schön, dass hier nicht der üblichen Weg gegangen wird. So habe ich mich auch schnell in den wirklichen Love Interest Adair verliebt, dem Evie plötzlich in der Hütte gegenüber steht. Er ist auch lebensfroh und immer für Späße zu haben. Mit seiner offenen Arten war er mir sympathisch und besonders schön war es, wie er mit Evie umgegangen ist.

Zwischen den beiden fühlte es sich alles direkt sehr locker an, obwohl beide nicht mit der Gegenwart des jeweils anderen gerechnet haben und sich eigentlich nach Einsamkeit gesehnt haben. Aufgrund ihrer Anonymität haben sie keine Sorge, was der andere von ihnen denkt, wodurch sie hemmungslos offen zueinander sind. Ich fand das sehr realistisch, weil ich manchmal auch das Gefühl habe. Dadurch hat es mich gar nicht gestört, dass sich Evie und Adair doch ziemlich schnell annähern. Ich fand die beiden einfach toll und süß zusammen. Ihre gemeinsamen Momente haben mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mein Herz erwärmt. Es kam dann doch irgendwann Drama auf, worauf ich in dieser Intensität verzichtet hätte können. Auch konnte mich einige Entwicklungen nicht überraschen, doch trotzdem hat mir alles in allem die Romance gefallen.

Aber auch das ganze drum herum konnte mich überzeugen. Ich liebe das Feeling der Shetland Inseln mit seiner rauen Natur und den kleinen Ortschaften, die die Bürger zusammen schweißt. Dort hält jeder zusammen, ganz besonders die drei Schwestern, die im Mittelpunkt der Reihe stehen. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft, was sich auch niemals ändern wird, auch wenn ihre Familie durch ihre Partner wächst. Es gibt nämlich auch sehr wichtige Beziehungen neben den romantischen. Die Trilogie wird mir im Herzen bleiben.

Fazit: 4,5/5⭐️

Eine sehr berührende und erwärmende Liebesgeschichte

*Rezensionsexemplar

Rezension „All the Songs of my Soul“

Klappentext:

Nichts an Millie Anderson ist gewöhnlich – das weiß David Taggert in dem Moment, als er sie zum ersten Mal in seiner Bar erblickt. Wenn die blinde junge Frau tanzt, sieht sie aus wie ein Engel, und als die beiden ins Gespräch kommen, ist es, als könne sie direkt in seine Seele „blicken“. Bislang hat sich Tagg stets nur im Ring lebendig gefühlt. Mit Millie ist auf einmal alles neu und aufregend. Überwältigend und schön. Doch dann steht Tagg plötzlich vor einer Entscheidung, die nicht nur sein, sondern auch Millies Leben für immer zerstören könnte …

Meine Meinung:

Das Cover ist ganz schön anzusehen, aber sticht bei den Liebesromanen nicht wirklich hervor.

Aber der Schreibstil von Amy Harmon und ihre Art, Geschichten zu schreiben, ist dafür umso besonders. Ich habe beim Lesen ihrer Bücher immer eine Stimme in meinem Kopf, die mir die Geschichten erzählt. Es ist schwierig zu beschreiben, aber ich kann nur empfehlen, Bücher der Autorin mal auszuprobieren. Allerdings glaube ich, dass es nicht allen komplett zusagen wird.

In diesem Buch wird die Geschichte teilweise rückwärts erzählt und es startet mit dem Verschwinden des männlichen Protagonisten Tagg, der anhand von aufgenommen Kassetten seine Romance mit der blinden Tänzerin Millie erzählt. Die Idee dieser Erzählweise fand ich sehr originell und sorgte bei mir dazu, dass ich von Anfang an emotional ergriffen war und früh die ersten Tränen vergossen habe. Insgesamt ist das Buch eher melancholisch und ich brauchte viele Taschentücher. Wenn man mit den Charakteren mitfiebern und seinen Herz immer wieder brechen lassen möchte, ist Taggs und Millie’s Geschichte eine große Empfehlung. Wenn man allerdings mit gewissen sensibleren Themen Probleme hat, sollte man wirklich vorher die Triggerwarnung lesen.

Tagg kennt man bereits aus Band 1 „All the Colors of my Dreams“, den man schon vorher lesen sollte, um das Buch besser und intensiver zu verstehen. Ich mochte ihn sofort, weil er zwar selbst eine gebrochene Seele war, aber immer anderen Menschen half, wie zum Beispiel seinem besten Freund Moses oder eben Millie. Er ist ein wahrer Kämpfer, dem ich nur das beste wünschte. Auch Millie hat nur gutes verdient, denn sie erblindete und verlor ihre Mutter, während ihr Vater den Kontakt abbrach, sodass sie sich seit Jahren um ihren autistischen jüngeren Bruder Henry kümmert. Trotzdem hat sie ihre Lebensfreude nicht verloren und geht ihrer Leidenschaft, dem Tanzen, weiter nach. Auch der Umgang mit ihrer Blindheit gefiel mir, da es weder zu mitleidig noch zu positiv beschrieben wurde.

Das erste Mal treffen Tagg und Millie in Taggs Kneipe aufeinander, wo sie ihren neuen Job als Tänzerin antritt und wonach sie von ihm nach Hause begleitet wird. Dieser Heimweg fühlte sich für mich schon etwas magisch an, weil ich die Verbindung zwischen Millie und Tagg sofort gespürt habe. Von Anfang an fühlten sie sich in der Gegenwart des jeweils anderen wohl und führen tolle Gespräche. Dabei entwickelt sich die Romance zwischen ihnen zart und kontinuierlich weiter. In Millie’s Gegenwart muss sich Tagg mehr Mühe geben als bei anderen Frauen, die er durch sein Aussehen schnell für sich gewinnen kann. Dadurch merkt man, wie Millie andere Seiten in ihm bewegt und sich in sein Herz schleicht. Aber auch Tagg gibt Millie ein tolles Gefühl, denn er unterstützt und bestärkt sie. Ich habe beiden ihnen ihre Gefühle füreinander komplett abgenommen, sodass ich mit ihnen mitgefiebert habe. Oft dabei ist auch Henry, der sich mit seinen vielen Sportfakten sofort in mein Herz geschlichen. Es war so süß, wie er und Tagg sich gegenseitig lieb gewonnen haben und gemeinsam mit Millie erschienen sie mir schnell wie eine innige Familie.

Der Handlungsstrang, der in der Gegenwart nach Taggs Verschwinden spielt, wird aus der Sicht von seinem besten Freund Moses erzählt. Es war spannend und emotional herauszufinden, was Tagg zu dieser Tat bewegt hat. Gleichzeitig merkt man, wie wichtig er für seine Mitmenschen ist, die ihn vermissen und suchen. Ab einem gewissen Zeitpunkt war mir klar, was Tagg zu diesem drastischen Schritt bewegt hat, aber trotzdem habe ich bis zum Schluss mitgefiebert. Das Ende war dann wieder sehr bewegend und bis zu einem gewissen Grad auch offen. Man kann verschiedenes hineininterpretieren, was mir in diesem Fall gefiel, obwohl ich normalerweise zu einem abgeschossenen Ende tendiere.

Fazit: 4,5/5⭐️

Das Buch hat mein Herz immer wieder gebrochen

Rezension „Was wir von Quallen lernen können“

Klappentext:

Henry, der schüchterne Nerd, der nicht nur mit seinen umfassenden Kenntnissen über Quallen, sondern auch bei den wöchentlichen Quiz-Abenden in seinem Lieblingspub mit seinem Allgemeinwissen glänzt, schwärmt schon lange für den attraktiven Barkeeper Max. Eines Tages setzt Henry alles auf eine Karte und schiebt ihm seine Nummer zu. Obwohl er nicht mit einer Antwort rechnet, geschieht das Undenkbare und Max will sich mit Henry treffen. Henry könnte nicht glücklicher sein, denn er schwebt nach jedem Date auf Wolke sieben. Doch nach und nach schleichen sich bei Henry Zweifel ein. Warum meldet sich Max manchmal tagelang nicht und stößt ihn immer wieder von sich? Hat ihre Beziehung überhaupt eine Chance, oder zerbricht sie an den Geheimnissen, die zwischen ihnen stehen?

Meine Meinung:

Das Cover fiel mir doch irgendwie ins Auge, obwohl es jetzt nicht das besonderste ist, und im Kombi mit dem Titel war ich schon neugierig.

Bisher habe ich nur Bücher von Katharina Wolf gelesen, die sie gemeinsam mit Ina Taus geschrieben hat, und war dementsprechend auf ihre Einzelwerke gespannt. Der Schreibstil konnte mich auch direkt überzeugen, denn er lässt sich flüssig lesen und fühlte sich authentisch an. Genau wie der Protagonist Henry könnte ein realer Mensch denken und auch die Gespräche könnten so stattfinden. Alle Charaktere bekommen auch kleine Eigenheiten, z.B. Henrys notorisches Zu-spät-Kommen, die mein Gefühl, über echte Menschen zu lesen, weiter verstärkte.

Generell habe ich Henry, aus dessen Sicht der Hauptteil des Buches geschrieben ist, schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein Nerd mit einer Vorliebe für Filme, Serien und Fantasy, womit ich mich identifizieren konnte, und vor allem für Quallen. Das fand ich mal außergewöhnliche und ich musste immer schmunzeln, wenn er in den Redefluss über diese Lebewesen kam, weil er sich dann oft nicht zurückhalten kann und er einfach in seiner Leidenschaft aufgeht. Fast noch mehr an ihm gefiel mir allerdings seine soziale Ader. Er geht ganz offen auf Menschen zu, wie man bei seiner neuen College-Freundin merkt, und verbringt gerne viel Zeit mit anderen Menschen, vorzugsweise Max, seine Freunde und seine Familie. Ich habe es geliebt, mich in seinen Kopf zu befinden, denn beim Lesen konnten seine Gefühle auf mich überspringen. Max war im Gegensatz zu Henry viel schwerer zu greifen. Er ist sehr zurückhaltend und offenbart kaum etwas für sich. Daher fand ich gut, dass es auch einige Kapitel über seine Vergangenheit gab, weil man ihn dadurch besser versteht und es ihn sympathischer macht. Im Laufe der Geschichte erfährt man auch, was hinter seiner Geheimniskrämerei, auch gegenüber Henry, steckt. In meinen Augen erklärt es sein Verhalten sehr gut.

Beim Buch ist mir auch direkt positiv aufgefallen, dass Henry bereits am Anfang Max seine Nummer gibt und somit ihre Romance ohne ewiges Vorgeplänkel beginnen kann. Die Annäherung zwischen ihnen entwickelt sich stetig weiter und ich habe mit den beiden sehr mitgefiebert. Es war schön und gar nicht langweilig ihre ersten Dates bei Spaziergängen, Restaurantbesuchen oder an ihren liebsten Orten mitzuerleben. Ich habe gespürt, dass sich die beiden sympathisch und auch ganz ansprechend finden. Diese Gefühle des ersten Verliebtseins zauberten mir immer ein Lächeln ins Gesicht. In diesem Liebesroman geht es nicht darum, dass zwei Charaktere Spielchen miteinander spielen oder sich gegen die Gefühle füreinander wehren, wo das Happy End daraus besteht, dass sie endlich zusammen gekommen. Stattdessen erlebt man zwei junge Männer, die beginnen miteinander auszugehen und abwarten, ob sich daraus wirklich mehr entwickeln konnte. Aber es blieb trotzdem spannend, weil trotzdem in der Beziehung von Max und Henry es Aufs und Abs gibt und Probleme auftreten. Ganz oben steht dabei Max’s Verschlossenheit, mit der er Henry etwas außen vorhält, und seiner immer wieder auftretenden Abwesenheit. Ich habe Henry bewundert, dass er trotz seiner Unsicherheiten Max vertraut und diesem Zeit lässt, sich zu öffnen. Trotz gewisser Geheimnisse sprechen die beiden miteinander und wollen um das, was sie haben, kämpfen. Es gibt auch einen dramatischen Höhepunkt, der sich zum Glück aber einigermaßen schnell auflöst. Dabei konnte ich die Handlungen und Gefühle von beiden nachvollziehen.

Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen, wenn man Lust auf eine Gay Romance mit sympathischen Charakteren, authentischen Beziehungen und realistischem Drama hat. Man kann mit den Figuren mitfiebern und das kribbelnde Gefühl des anfänglichen Verliebtseins sowie die damit verbundenen Unsicherheiten miterleben. Neben der Romance spielen auch Freunde und Familie eine große Rolle, was für mich immer ganz wichtig ist. Dabei integriert die Autorin ganz nebenbei Randgruppen, sodass sie es so normalisiert, wie es sein sollte. Das gilt vor allem für die gleichgeschlechtlichen Liebe von Henry und Max. Die beiden sind längst geoutet und vollkommen akzeptiert.

Fazit: 4/5⭐️

Eine süße und authentische Liebesgeschichte

*Rezensionsexemplar

Rezension „Boston Belles. Monster“

Klappentext:

Was, wenn sich die Prinzessin nicht in den Prinzen verliebt, sondern in das Monster?

Aisling Fitzpatrick ist nach außen hin die perfekte Prinzessin der Bostoner High Society. Aber hinter der makellosen Fassade versteckt sie ihre dunkle Seite – die, die sich seit Jahren nach Sam Brennan sehnt, dem gefürchteten und mächtigen Mafiaboss von Boston. Sam sieht in Aisling jedoch nicht mehr als die Tochter seines wichtigsten Klienten – der ihn großzügig dafür bezahlt, die Finger von ihr zu lassen. Bis Aisling in einer Nacht alles auf eine Karte setzt, um Sam für sich zu gewinnen. Doch kann die Prinzessin das Monster wirklich dazu bringen, sie zu lieben?

Meine Meinung:

Ich finde das Cover sehr schön. Es wirkt sehr märchenhaft, was dann etwas im Gegensatz zur düsteren Geschichte steht. Aber der Untertitel „Monster“ gibt hier ja schon Aufschluss.

Bei L. J. Shens Büchern weiß ich immer, dass ich sie durchsuchten werde, da es absolute Pageturner sind. Auch diese Geschichte war wieder sehr dramatisch und actionreich, sodass es nie langweilig wird. Ich war von Anfang an von der Geschichte gebannt, auch weil die Romance zwischen dem Mafia-Boss Sam und der eher schüchtern wirkenden Aisling seit Band 1 angeteasert wurde. Es war klar, dass noch so viel mehr hinter den beiden Charakteren steckt, und dem wollte ich auf den Grund gehen.

Auf den ersten Blick ist der Bad Boy Sam die interessantere Figur und das Buch beginnt mit einer Rückblende, in der man erfährt, wie und warum er von der Familie Brennan adoptiert wurde. Dadurch konnte ich Sam viel besser verstehen, denn sein Start ins Leben war alles andere als leicht. Für seine Stärke, seinen Ehrgeiz und sein Selbstbewusstsein habe ich doch schon etwas bewundert und mir gefiel es, dass Sam im Laufe der Geschichte keine 100-Grad-Wendung durchmacht, sondern sich im Grunde treu bliebt. Trotz allem muss ich sagen, dass mir die etwas lieberen Bad Boys von L.J. Shen am Ende doch lieber sind, weil ich mich in Bösewichte wie Sam beim Lesen doch nicht verlieben kann. Ganz anders ergeht es Aisling, die schon seit ihrer ersten Begegnung mit Sam in ihn verliebt ist. Trotz ihrer jahrelang unerwiderten Liebe blieb sie eine starke junge Frau, was man erst jetzt in dem Band richtig versteht. Im Gegensatz zu ihren älteren Brüdern wohnte sie all die Zeit bei ihren Eltern und wurde von diesen sehr stark eingenommen. Ihre familiäres Pflichtbewusstsein habe sehr bewundert, denn an ihrer Stelle hätte ich schon längst keine Lust mehr gehabt. Ihr andere bewundernswerte Eigenschaft ist ihr stilles Selbstbewusstsein, denn sie weiß, genau wer sie ist, und kann für sich selbst einstehen, aber muss das nicht immer nach außen tragen. Im Laufe der Geschichte macht dann Aisling noch einmal einen großen Entwicklungsschritt, was mir gut gefiel.

Die Romance von Aisling und Sam beginnt schon früher als man in den vorherigen Bänden dachte. Sie begegnen sich bereits früher, als Aisling noch minderjährig ist, und obwohl die beiden außer einem Kuss sich körperlich nicht näher kommen, ist das Beginn der Leidenschaft, die die beiden einfach nie mehr loswerden. Vor allem Aisling ist sofort verliebt, was ich immer noch etwas schade finde, denn ich bin kein Fan von Insta Love und ich konnte ihre Gefühle oft nicht nachvollziehen. Aber ich fand nicht, dass sie schwach oder rückgratlos wirkte, denn sie kann sich Sam gegenüber schon beweisen und bietet im Paroli, was sich die meisten nicht trauen. Sie fordert Sam eigentlich immer heraus, wodurch Sam sie einfach nicht vergessen kann. Es war spannend zu lesen, wie er sich die ganze Zeit gegen seinen Gefühlen wehrt, aber dann doch immer wieder scheitert. Die Beziehung der beiden ist überhaupt nicht liebevoll, aber dafür sehr leidenschaftlich und sie brauchen diese Machtkämpfe untereinander einfach. Dabei möchte ich hervorheben, dass auch Sam gewisse Grenzen nie übertritt, und es letztendlich zwischen ihnen um Respekt und Akzeptanz geht. Besonders überzeugen konnte mich auch die Entwicklung der Beziehung im Laufe des Buches. Aisling macht gewisse Dinge, mit denen ich (und auch Sam) so nicht gerechnet habe. Ich hatte viel Vergnügen mit Aisling und Sam.

Neben der Liebesgeschichte muss Aisling immer wieder Probleme innerhalb ihrer Familie lösen und Sam hat auch sein eigenen Plänen, in denen es viel um Rache geht. Diese Rachengefühle konnte ich gut nachvollziehen und Sams Pläne sorgen für Action und Abwechslung, aber die Auflösung konnten mich gar nicht überraschen. Mir war leider von Anhieb war, worauf es hinauslaufen wird, und Sam agiert manchmal impulsiver, als man es von ihm ansonsten gewöhnt ist. Aber ich mochte wieder die ungewöhnlichen Freundschaften und den hohen Stellenwert von Familie in diesem Roman.

Insgesamt konnte mich das ganze Drumherum, wie z.B. das Setting der Oberschicht und der Mafia, überzeugen. Ich mag bei L.J. Shen ja die düsteren Geschichten und lasse mich von ihnen unterhalten. Man muss aber damit umgehen können, denn die Bücher sind schon sehr derb geschrieben und ich finde, dieses Buch geht schon leicht in die Richtung Dark Romance, was einem klar sein sollte. Wenn man darauf Lust hat, kann ich es empfehlen.

Fazit: 3,5⭐️

Düsterer Pageturner

*Rezensionsexemplar

Hörbuchrezension „A History of Us. Nur drei kleine Worte“

Klappentext:

Wer kann schon einem Highlander widerstehen?

Alles beginnt mit nur drei kleinen Worten: «Sei meine Freundin!» Daraufhin bleibt April Parker erst mal der Mund offen stehen. Hat Mitch Malone – der begehrteste Junggeselle von Willow Creek – gerade allen Ernstes vorgeschlagen, dass sie sich als seine Freundin ausgibt? Nur um seine Verwandten davon abzuhalten, über seinen unsteten Lebenswandel zu meckern? Das Ganze kommt ihr absurd vor – schließlich ist April deutlich älter als Mitch –, aber sie lässt sich im Austausch für Hilfe bei ihrer Hausrenovierung darauf ein. Nur fühlt sich die vorgetäuschte Beziehung bald etwas zu echt an. Und als April dann auch noch das erste Mal beim Willow-Creek-Mittelalterfestival mitmacht, bei dem Mitch jedes Jahr als Highlander auftritt, wird alles noch verwirrender. Denn Mitch im Kilt ist ein Anblick, dem selbst die stärkste Frau kaum widerstehen kann …

Meine Meinung:

Sprecherin:

Dagmar gehört einfach zu meinen liebsten Hörbuchsprecherinnen und das stellt sie auch hier wieder unter Beweis. Sie hat eine sehr angenehme Stimmfarbe, der ich gerne zuhöre. Zum Hörgenuss trägt auch ihre gut gewählte Betonung bei, die auf der einen Seite nicht künstlich anhört und auf der anderen auch nicht eintönig ist. Ich konnte auch immer z.B. gut erkennen, wenn jemand spricht.

Cover:

Das besticht durch seine Schlichtheit, aber mir gefällt auch das Motiv mit der Hand und der Feder. Da die Geschichte auch etwas ruhiger gestaltet ist, passt das Cover im gewissen Maße auch zum Inhalt.

Inhalt:

Ich habe auch die ersten beide Teile dieser Reihe gehört und war nun sehr gespannt auf die Rückkehr nach Willow Creek. Das lag nicht nur an dem Kleinstädtchen, das mir ans Herz gewachsen ist, sondern auch an den Protagonisten April und Mitch, die man bereits kennen lernen durfte. April, aus deren Sicht man die ganze Geschichte erzählt bekommt, ist eine alleinerziehende Mutter einer Tochter, die bald aufs College geht. Ich bin finde es interessant, mal über eine Frau zu lesen, die am „leeren Nest-Syndrom“ leidet, denn diese Thematik betrifft viele Leute. Ich konnte sehr mit April mitfühlen, obwohl ich mich in einer ganz anderen Lebenssituation befinde, und habe sie dafür bewundert, dass sie nun ihr Leben wieder nach ihren eigenen Wünschen gestalten möchte. Dabei macht sie im Laufe der Geschichte eine schöne Entwicklung durch. Aber auch Mitch hat sich in mein Herz geschlichen, denn er ist gesellig, tatkräftig und humorvoll. Man spürt sehr schön, wie sowohl sein Job als Sportlerlehrer als auch seine Aufgabe beim Renaissance Festival ihn vollkommen erfüllt, obwohl er sich dafür auch hin und wieder gegenüber einiger Familienmitglieder rechtfertigen muss. Da ich die beiden Protagonisten insgesamt sympathisch fand, hätte ich gerne noch mehr Details über sie erfahren.

Im Mittelpunkt dieses Buches steht dann (natürlich) die Liebesgeschichte zwischen April und Mitch, die mit Fake Dating beginnt. Mitch’s Bitte an April, seine Freundin auf einer Familienfeier zu spielen, kommt auch direkt am Anfang und da sie einander schon lange kenne, konnte ich seine Wahl gut verstehen. Dadurch verbringen die beiden viel Zeit zusammen, weil April ihn im Gegenzug um Hilfe bei ihrer Hausrenovierung bittet. Mir gefällt es gut, wie sie einander helfen und auch beistehen, wenn der jeweils anderer sich in einer Situation unwohl fühlt. Schnell wird aus Fake Dating Freundschaft mit gewissen Vorzügen, was ich passend zu den Figuren fand. Insgesamt war die Romance zwischen April und Mitch ruhig und zum Wohlfühlen, aber zum Ende hin machte mir April zu viel Drama. Ich habe sie nicht verstanden und fand es ab einem gewissen Punkt anstrengend, wenn sie immer wieder auf ihren Altersunterschied (Mitch ist einige Jahre jünger) rumgeritten ist. Der Schluss hat mich dann wieder versöhnt.

Doch neben der Liebesgeschichte spielt natürlich auch Aprils Beziehung zu ihrer Tochter eine große Rolle. Ich liebe ihr Verhältnis, denn man spürt ihre enge Bindung und ihr Vertrauen. Aber ich fand auch realistisch, dass es auch zwischen ihnen mal kleine Probleme gibt.

Ein weiteres Highlight war wieder das Setting Willow Creek, weil ich ein Fan von Kleinstädten bin. Deshalb war ich froh, als auch April langsam die Vorteile erkennt. Besonders toll ist und bleibt das Renaissance Festival, das auch im dritten Band seinen Auftritt hat. Ich würde mir einfach wünschen, wenn es wie in Teil 1 wieder eine zentralere Rolle spielen würde. In meinen Augen macht dieses Festival auch das Besondere der Reihe aus.

Besonders positiv an diesem Buch bzw. an dieser Reihe allgemein hervorheben möchte ich die gewählten Happy Ends. In so vielen Liebesromanen endet alles immer mit Heirat und Kindern, was auch schön und richtig ist, aber eben nicht für alle das Ziel ist, wie auch Jen DeLuca hier aufzeigt.

Fazit: 3,5/5⭐️

Gut zum Hören nebenbei

*Rezensionsexemplar

Rezension „The Reason of Love“

Klappentext:

Kannst du dem Flüstern deines Herzens vertrauen, wenn du bisher immer auf deinen Verstand gehört hast?

Die hochbegabte Medizinstudentin Haley Bales hat nur einen Wunsch, als sie ihr Studium beginnt: die Ausgrenzungen ihrer Highschool-Zeit hinter sich zu lassen und am St. Clair College einfach ganz sie selbst sein zu können. Doch auch dort wird sie aus ihrer Komfortzone herausgelockt, als Mateo Ortega, einer der bekanntesten Footballspieler der College-Mannschaft, ihr neuer Nachhilfeschüler wird. Und während Haley gegen die Anziehung ankämpft, die sie in seiner Nähe spürt, setzt Mateo all seinen Charme ein, um Haley davon zu überzeugen, dass auch ein attraktiver Frauenheld wie er ernsthafte Gefühle entwickeln kann …

Meine Meinung:

Das Cover ist ganz hübsch und in seinen Brauntönen etwas zurückhaltend. Doch besonders schön finde ich, dass die drei Cover der Reihe ein Gesamtbild ergeben.

Ich habe auch schon Band 1 der Trilogie gelesen und war dementsprechend gespannt auch Haleys und Mateos Geschichte, da die beiden mir als Nebenfiguren schon bekannt waren. Man liest das ganze Buch aus Haleys Sicht und schnell habe ich mich in sie hineinversetzen konnte. Aufgrund unschöner Ereignisse in ihrer Vergangenheit ist sie gegenüber anderen Menschen eher zurückhaltend und skeptisch. Dabei fand ich erfrischend, dass sie trotzdem nicht auf den Mund gefallen ist und immer mal wieder für einen Spruch gut ist. Sie weiß genau, wie sie sich und ihre Freunde verteidigen kann. Wenn man es nämlich einmal in ihren inneren Kreis schafft, würde sie für einen durchs Feuer gehen.

Mateo braucht auch einige Zeit, um Haley zu erweichen, damit sie ihm Nachhilfe gibt. Mir gefiel seine charmante und selbstbewusste Art, mit der es ihm in der Regel leicht fällt, andere Menschen, vor allem Frauen, für sich zugewinnen. Auf den ersten Blick erscheint er wie ein Lebemann, doch man merkt schnell, dass er nicht alles auf die leichte Schulter nimmt. Er braucht die Nachhilfe nicht, weil er faul ist oder sich nicht für sein Medizinstudium interessiert, sondern weil er wegen dem intensiven Footballtraining und den Spielen einfach weniger Zeit zum Lernen hat. Besonders positiv zu erwähnen ist auch, dass er ein treuer Freund ist und immer respektvoll und ehrlich mit den Frauen umgeht, mit denen er sich auf One-Night-Stands einlässt.

Die Beziehung zwischen ihm und Haley ist zunächst auch etwas komplizierter, nachdem Mateo bei ihrem Kennenlernen mit seinen Sprüchen bei Haley in ein Fettnäpfchen getreten ist. Doch als die Nachhilfe startet, kommen sie sich schnell näher. Durch die gemeinsame Zeit lernen sie sich natürlich besser kennen und in diesen ruhigen Momenten müssen sie sich auch nicht ihrer jeweiligen starken Seite zeigen. Sie führen einige ernstere Gespräche, zum Beispiel über ihre Träume und ihrer traumatischere Erfahrungen aus der Vergangenheit. Besonders angenehm fand ich, dass sich die Annäherung langsam entwickeln und nach und nach die romantischen Gefühle entstehen. Es gibt nicht den einen Moment, in dem sie sich plötzlich verlieben. Dadurch konnte das Kribbeln immer weiter aufbauen und ich habe mit Mateo und Haley mitgefiebert. Für mich passen die beiden gut zusammen. Im Laufe des Buches gibt es auch ein paar dramatische Momente, in denen beide etwas überreagieren, aber noch im Rahmen, der zu ihren Charakteren passt.

Man folgt aber nicht nur Haley und Mateo, sondern auch einigen ihrer Freunde. Die Hauptcharaktere aus Band 1 tauchen auch wieder auf, aber andere Figuren standen mehr im Vordergrund. Es hat mich richtig gefreut, dass Haleys bester Freund Bo, der im ersten Teil als Zwillingsbruder der dortigen Protagonistin bereits auftauchte, weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Geschichte ist. Doch auch Mateos Mitbewohner kommt häufig auf und es war schön, ihn ebenfalls besser kennen zu lernen und verstehen zu können.

Ich bin nun sehr auf den letzten Teil gespannt, weil ich auch schon eine Vermutung habe, um wen es dort gehen wird. Die Autorin schreibt auch sehr flüssig und angenehm, sodass ich ihre Bücher bisher verschlingen konnte. Vielleicht kann das Finale auch diesen zweiten Band noch einmal übertreffen, nachdem dieser mich schon mehr überzeugen konnte als der Auftakt.

Fazit: 4/5⭐️

Süße Romance mit langsamer Annäherung

Rezension „Blaubeerjahre“

Und Klappentext:

Drei Schwestern, eine Blaubeerjahre und ein altes Geheimnis, das nun endlich ans Licht kommt.

Nach einem schweren Schicksalsschlag zogen die Schwestern Alison, Jillian und Delilah zu ihren Großeltern – auf die familieneigene Blaubeerfarm in Kalifornien. Die Jahre waren geprägt von Geborgenheit, Verständnis und Liebe, sie haben mit Grandma Fran gebacken, Marmelade gekocht und am Marktstand ihre Früchte verkauft. Doch heute leben die Schwestern weit voneinander entfernt und sehen sich nur selten. Bis Grandma Fran sie bittet, die Blaubeerfarm zusammen zu übernehmen, denn sie möchte nun zu Grandpa Cliff ins Seniorenheim ziehen. Die drei lassen sich darauf ein, und das ist erst der Beginn einer langen Reise mit vielen Hindernissen, aber auch voller Hoffnung …

Meine Meinung:

Ich mag das Cover richtig gerne, da die Blaubeeren miteinbezogen wurden und es eine wohlige Atmosphäre versprüht, die auch die Geschichte selbst prägt.

Die komplette Reihe rund um die Farmen in Kalifornien ist mir sehr ans Herz gewachsen, wobei man alle Bände komplett unabhängig lesen kann. Das Setting macht die Bücher sehr besonders, wobei in diesem Fall die Blaubeerfarm wirklich eher nur Handlungsort dient. In den Vorgängern stehen die Farmen und ihr Anbau mehr im Vordergrund.

Wir folgen im Finale den drei Schwestern Alison, Jillian und Delilah und ihrer Großmutter Fran, aus deren aller Sicht man liest. Die Familie hält sehr zusammen, nachdem die Eltern der Schwestern vor Jahren verstorben sind und diese drei auf der Blaubeerfarm bei den Großeltern groß wurden. Es ist schön, wie eng das Verhältnis immer geblieben ist auch nach dem Auszug der Schwestern. Deshalb zögern diese nicht lange, zurückzukehren, um ihre Großeltern zu unterstützen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht auch die Familie und ihre Verbundenheit, was mir gut gefällt. Dadurch fühlte ich mich beim Lesen sehr wohl und auch als unsichtbarer Teil der Familie. Durch den Tod der Eltern und der beginnenden Alzheimererkrankung des Großvaters Cliff gibt es auch einige Schicksalschläge, aber hauptsächlich ist die Stimmung doch sehr fröhlich und ausgelassen, da die vier Frauen sich mit der Situation arrangiert haben. Natürlich gibt es Momente, in denen es ihnen schwieriger fällt, vor allem Fran.

Fran ist eine sehr starke Frau und ein tolles Vorbild für ihre Enkelinnen. Nie hat sie sich aufgeben, egal wie schwer das Schicksal teilweise zuschlägt, und hilft stets anderen, wenn es in ihrer Macht liegt. Ich bewundere sie sehr dafür, wie fit sie in Körper und Geist auch im hohen Alter noch ist. Doch am meisten berührte mich ihre bedingungslose Liebe für Cliff, die sich jeder wünschen würde. Es gibt auch einige Rückblenden in die Zeit, wo die beiden ein Paar werden. Dadurch versteht man Fran und ihre Beziehung mit Cliff noch viel besser. Obwohl die Großmutter meine liebste Protagonistin ist, sind mir auch die Enkelinnen ins Herz geschlossen. Die älteste ist die fürsorgliche Alison, die bereits selbst eine Tochter, Misha, hat. Die Mutter-Tochter-Beziehung ist sehr eng und gut, wobei Alli immer Mishas Bedürfnisse an erster Stelle steht. Obwohl mir Misha zu reif für ihre 11 Jahre vorkam, fühlte sich der Rest sehr realistisch an. Auch Alison als eigenständige Person ist mit ihrer warmherzigen Art und ihrer musikalischen Ader sehr sympathisch. Die mittlere Schwester Jillian ist die Planerin der Familie, die alles selbst in die Hand nimmt und dann auch nicht zu stoppen. Ich habe es geliebt, wie sie auf der Blaubeerfarm aufgeblüht ist, nachdem ihrer langjähriger Freund sie unterdrückt hat. Am meisten Spaß hatte ich allerdings mit der quirligen und jüngsten Schwester Delilah. Sie ist ein Freiheitsgeist und kann niemals ruhig sitzen bleiben. Im Laufe des Romans macht sie auch eine Entdeckung über sich selbst.

Ich kann dieses Buch empfehlen, wenn man Lust auf einen Wohlfühlroman und sehr sympathische Charaktere hat. Beim Lesen kann man gut abschalten und und man kommt zügig durch die Geschichte, die sehr locker geschrieben. Weil immer gekennzeichnet ist, aus wessen Sicht die Kapitel geschrieben ist, kommt man trotz der Perspektivwechsel nicht durcheinander. Aber da auf weniger als 400 Seiten gleich vier Frauen im Fokus stehen, kann man nicht erwarten, dass jeder Aspekt sehr in die Tiefe geht. Auch wenn man eine gewisse Portion Drama braucht, ist dieser Roman nichts für einen.

Fazit: 4/5⭐️

Ein Buch zum Wohlfühlen ohne Drama

*Rezensionsexemplar

Rezension „Whitestone Hospital. High Hopes“

Klappentext:

Wir sind nur Menschen, die ihr Bestes geben. Und das Beste reicht manchmal eben nicht …

Laura Collins hat es geschafft! Ihr größter Wunsch geht in Erfüllung, als sie eine Stelle an einer der angesehensten Kliniken des Landes ergattert. Am Whitestone Hospital in Phoenix ist Laura eine der neuen Assistenzärzte und -ärztinnen und erkennt schnell, dass sie für ihren Traumjob an ihre Grenzen gehen und alles geben muss. Die langen Arbeitszeiten, der Schlafmangel, die schweren Entscheidungen und bewegenden Schicksale verlangen ihr viel ab. Und als wäre das nicht Herausforderung genug, ist da noch Dr. Nash Brooks, der junge Stationsarzt der Herzchirurgie. Nash ist kompetent, attraktiv, ihr Betreuer – und damit absolut verboten!

Meine Meinung:

Das Cover finde ich echt genial, weil es ästhetisch aussieht und trotzdem schafft, ein anatomisches Herz in den Mittelpunkt zu stellen. Es passt perfekt zur Geschichte und im Kombination mit dem Reihentitel kann man das Krankenhaus-Setting gut erkennen.

Das hat mich auch neugierig auf die Geschichte gemacht, denn ich liebe Krankenhausserien, allen voran Grey‘s Anatomy. Die ganzen Vibes, die ich beim Fernsehen immer spüre, hat Ava Reed perfekt in Worte gefasst. Sobald das Buch größtenteils im Krankenhaus spielt, war ich vom Setting und dem damit verbundenen Feeling sehr eingenommen. Lauras (und auch Nashs) Arbeit im Krankenhaus wurde sehr facettenreich beschreiben, mit seinen guten und seinen schlechten Seiten. Ich finde, man merkt, dass sich Ava Reed beim Schreiben Unterstützung von Krankenhaus-Mitarbeitern geholt. Alles fühlte sich authentisch an. Daher freue ich mich auch schon sehr auf die drei Folgebände.

Doch in diesem Buch folgen wir erst einmal der neuen Assistenzärztin Laura und dem Stationsarzt und Ausbilder Nash, aus deren beider Sicht man liest, wobei Lauras Perspektive mehr Anteil hat. Mit Laura habe ich von Anfang an mitgefiebert, als sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt und dann voller neuem Elan ihre neue Stelle am Whitstone Hospital antritt. Sie lässt sich wirklich nicht unterkriegen und weiß, was sie will. Genau das äußert sie auch immer wieder, was ich sehr bewundere, obwohl sie vielleicht das ein oder andere Mal ihre Kompetenzen etwas überschreitet. Man spürt aber immer, dass die Arbeit im Krankenhaus für sie perfekt ist, wobei sie damit in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Eltern tritt. Ich fand es sehr angenehm, dass die Trauer von Laura und ihren beiden Geschwistern immer wieder angesprochen wird, aber alles in allem bewältigt ist. Auch Nash hat seine Probleme mit seinen Eltern für sich akzeptiert. Allerdings hätte ich gerne noch mehr über seine Vergangenheit erfahren hat, da es immer wieder Andeutungen gab. Trotzdem konnte ich Nash als Charakter fassen und habe ihn ins Herz geschlossen. Er ist mit Herzblut Herzchirurg und agiert stets sehr professionell, aber auch einfühlsam. Deshalb finde ich, dass er ein guter und gerechter Ausbilder ist, was er auch immer wieder bestätigt. Außerdem war es schön mitzuerleben, wie er im Laufe der Geschichte immer offener wird, vor allem wegen Laura, nachdem er jahrelang sich nur auf seinen Job fokussiert und sein Privatleben vernachlässigt hat.

Die erste Begegnung von Laura und Nash war anders, als ich nach der Leseprobe vermutet hätte. Das sorgte für eine schöne Überraschung und generell hat mich die weiteren Entwicklungen zwischen den beiden immer wieder positiv überrascht. Es ist nicht die große Liebe auf den ersten Blick, wo beide nur noch daran denken können, wie attraktiv und anziehend sie einander finden. Stattdessen kommen die Gefühle nach und nach und schleichen sich unbemerkt an, wenn Laura und Nash im Krankenhaus Zeit miteinander verbringen. Sie lernen sich dadurch gut kennen, da ihr Beruf auch immer Auf und Abs mit sich bringt, weshalb sie sich auch emotional näher kommen. Es war schön, wie offen die beiden mit ihrem gegenseitigen Interesse umgehen, wobei Laura schneller bereit ist zu reden und Nash sich doch immer wieder gegen seine Gefühle wehrt. Dabei konnte ich seine Gründe sehr gut nachvollziehen. Für mich passen die beiden echt gut zusammen und können dabei Privates und Berufliches trennen. Nash bleibt als Ausbilder immer gerecht und behandelt Laura da immer wie alle anderen. Es gab dann auch ein gewisse Portion Drama, die in an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas übertrieben wirkt, aber insgesamt nur einen kleinen Teil der Romance ausmacht.

Es gibt auch einige Nebenfiguren, die mir ans Herz gewachsen sind. Man lernt ein paar andere Anfänger kennen, um die es auch in den weiteren Bänden gehen wird. Aber meine beiden liebsten Charaktere neben Laura und Nash sind der Krankenpfleger Grant und Nashs Kollege Ian. Beide sind sehr humorvoll, aber unterstützen auch, wenn es ihn ihrer Macht liegt. Manchmal wüsste ich nicht, was Nash und Laura ohne die beiden gemacht hätten. Richtig lustig fand ich, wie gut und schnell die Gerüchteküche innerhalb des Krankenhauses gearbeitet hat.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, wobei mein Highlight das Krankenhaus-Feeling war, das mich an die Anfangszeit von Grey‘s Anatomy erinnerte. Ich hatte stets das Gefühl über reale Menschen zu lesen und durch den flüssigen Schreibstil bin ich nur durch die Seiten geflogen. Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen, mir einige schöne Zitate zu markieren. Zu dieser Reihe sollte man anmerken, dass Ava Reed darauf hingewiesen hat, die Bände der Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Auch nach dem ersten Teil kann ich das bereits gut nachvollziehen, denn er endet mit einem echt fiesen Cliffhanger. Ich war echt sprachlos und kann den Folgeband gar nicht mehr abwarten, weil ich mir gewisse Sorgen machen. Von mir bekommt diese Geschichte auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Fazit: 4,5/5⭐️

Liebesroman mit Grey‘s Anatomy Vibes

*Rezensionsexemplar

Rezension „Threesome. Wo die Liebe hinfällt“

Klappentext:

Einen Neustart an der Universität von Berkeley fernab ihres kontrollsüchtigen Vaters zu wagen, ist die beste Entscheidung, die Kristin getroffen hat. Auch wenn dadurch die Beziehung mit Liam auf eine harte Probe gestellt wird, blüht sie in der Studentenstadt auf. Erst recht, als sie Joshua und Daniel kennenlernt. Die beiden attraktiven Männer schlagen ihr ein besonderes Abenteuer zu dritt vor – nicht ahnend, dass diese heiße Nacht ihrer aller Leben völlig auf den Kopf stellen wird …

Meine Meinung:

Das Cover ist okay, denn es entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack, aber ist passend zum Genre und auch der Handlung. Außerdem finde ich es viel besser als das ursprüngliche Cover, denn der Roman ist schon einmal im Jahr 2015 erschienen. Beim Lesen spürte ich auch stark, dass es ein früheres Werk der Autorin ist, was man vielleicht auch im Hinterkopf haben sollte.

Der Einstieg in die Geschichte begann zügig mit der Ankunft der Protagonistin Kristin an der Berkeley Universität. Dabei war ihre Freude über den Neuanfang gut spürbar und für mich sehr nachvollziehbar, da sie sich in ihrem Heimatdorf und insbesondere ihrem Vater erdrückt fühlte. Aber ich habe sie auch sehr bewundert für ihre Abenteuerlust und ihren Mut, sich nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen. Ihr problematisches familiäres Verhältnis belastet sie natürlich trotzdem sehr und konnte man bei mir die meisten Emotionen weggehen. Es gab da auch einige Entwicklungen im Laufe der Geschichte, die mir gut gefielen. In anderen Punkten hingegen konnte ich Kristin und ihre Handlungen nicht so ganz nachvollziehen. Vor allem ihrem Ex-Freund gegenüber hat sie sich ein paar Mal unfair und überzogen verhalten, er tat mir auch etwas Leid. Außerdem fand ich es sehr schade, dass ihr Collegealltag und ihr Verhältnis mit ihrer Mitbewohnerin nicht wirklich in die Geschichte miteinbezogen wurde.

Die Romance steht hier eindeutig im Fokus und Kristin trifft gleich auf zwei Männer, nämlich die besten Freunde Joshua und David, die ihr auch ein heißes Erlebnis zu dritt anbieten. Ich war sehr erfreut, dass in dieser Geschichte die beiden Männer voneinander wissen, und sehr gespannt, wie sich die Dreierkonstellation entwickeln wird. Allerdings möchte ich anmerken, dass es viel weniger um die drei zusammen geht, denn es schnell der Fokus auf Kristin und ein Mann. Ich hätte mir mehr Spannung zwischen den dreien gewünscht, weil die gemeinsamen Szenen, bei mir am meisten Kribbeln hervorgerufen haben. Trotzdem hat sich in meinen Augen das richtige Paar zusammen gefunden. Kristin und ihr Auserwählter fühlen sich sehr zueinander hingezogen und vergessen in der Gegenwart des jeweils anderen alles um sich herum. Ich hatte Spaß mit ihnen, aber wie allgemein im Buch fehlte mir die Tiefe. Für mich fühlte sich alles in Bezug auf die Liebesgeschichte wie eine lockere Affäre an, aber nicht wie der Beginn einer ernsthaften Beziehung. Ich habe den Charakteren ihre Gefühle einfach nicht abgekauft, da ich sie nicht spüren konnte. Dazu kam die Tatsache, dass ich neben ihren Gefühlen auch einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehbar fand. Deshalb war ich häufiger beim Lesen verwirrt oder habe die Augen verdrehen müssen.

Ein wichtiger Punkt der Geschichte, die ich nicht verstand, war die scheinbar enge Freundschaft zwischen Joshua und David. Auf mich wirkten sie überhaupt nicht wie beste Freunde oder überhaupt als Freunde. Ich weiß nur, dass die Geschäftspartner sind und den gleichen Frauengeschmack haben, aber es gibt keine wirklich freundschaftlichen Momente zwischen ihnen. Mir fehlte zum Beispiel Hintergrundwissen zu den Männern, wodurch sie mir viel zu blass und eindimensional blieben. Dabei war mir Joshua etwas sympathischer, weil er stets ehrlich ist und andere Menschen unterstützt. Mit David hatte ich mehr Probleme, weil er sich häufig etwas übergriffig verhalten hat. Es gab dann zum Schluss eine überraschende Wendung in Bezug auf ihn, die einiges erklärt. Doch es rechtfertigt es nicht alles und die genaue Erklärung erschien mir auch nicht komplett schlüssig.

Alles in allem war für mich die Geschichte viel zu kurz, sodass sich ineinander Augen keine Gefühle oder Verbindungen zu den Charakteren entwickeln konnten. Es gab viel Potential, dass leider nicht ausgeschöpft wurde, da alles sehr oberflächlich wurde. Trotz aller Kritik muss ich aber sagen, dass sich das Buch locker und zügig lesen lässt. Daher habe ich es auch fast einem Stück gelesen. Bei den neueren Werken von Sarah Saxx aber kann mich der Schreibstil noch mehr überzeugen, weil er Emotionen und das erotische Knistern besser übermitteln kann.

Fazit: 2,5/5⭐️

Die späteren Werke der Autorin mag ich viel lieber.

*Rezensionsexemplar