- Titel: V is for Virgin
- Autor: Kelly Oram
- Reihe: Kellywood, Band 1
- Genre: Young Adult
- Verlag: One
- Preis: 12,90€ (PB), 6,99€ (eBook)
- Link: https://www.luebbe.de/one/buecher/junge-erwachsene/v-is-for-virgin/id_7726011
Klappentext:
Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen – weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen …
Meine Meinung:
Das Cover ist wirklich toll. Mir gefällt, dass das V im Mittelpunkt steht und dass der Titel aus dem Englischen übernommen wurde, weil „V is for Virgin“ ist DAS zentrale Thema im Buch, um das sich (gefühlt) alles dreht.
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, wollte ich das Buch unbedingt lesen, weil mich die Thematik Jungfräulichkeit angesprochen hat. Es wird selten darüber gesprochen, vor allem in Büchern. Auch die Leseprobe hat mich direkt angesprochen, weil ich die Protagonistin Val sympathisch fand und ich ihre Standfestigkeit bewundert habe. Sie lässt sich nicht von ihren Prinzipien, mit Sex bis zur Hochzeit zu warten, abbringen. Ich kann ihre Gründe dafür, die auf ihrer eigenen Familiengeschichte beruhen, sehr gut nachvollziehen. Auch wird sie immer von ihrer bester Freundin Cara unterstützt. Die Freundschaft gefiel mir sehr gut, weil beide sehr unterschiedlich sind und sich gegenseitig unterstützen. Ich mochte Caras quierlige Art, auch wenn sie in Bezug auf Groupie-Gehabe teilweise übertreibt, z.B. wenn beide auf Kyles Band Tralse treffen.
Kyle ist der Bad Boy schlechthin und sieht Frauen nur als Sexspielzeug. Deshalb konnte ich größtenteils keine Sympathie für ihn aufbauen. Er stachelt Val auch immer weiter an und redet ständig nur davon, Val zu entjungfern. Aber aus irgendwelchen, mir vollkommen unerklärlichen Gründe, fühlt sich Val von ihm angezogen. Ich persönlich konnte diese Gefühle aber nie nachvollziehen.
Leider muss ich sagen, dass mir im Laufe des Buches auch Val immer mehr auf die Nerven ging. Sie wurde zu einem Moralapostel, die nur ihre Ansicht für die richtige hält. Ich hatte ständig das Gefühl, dass sie für ihren Wunsch auf Keuschheit respektiert werden möchte , aber gleichzeitig die Leute verurteilt, die Sex haben wollen. Außerdem gibt es neben dem großen Wirbel in der Schule auch einen riesigen Medienrummel rund um Val. Beides war mir viel zu groß und unrealistisch. So musste ich beim Lesen auch häufig die Augen verdrehen. Aber man merkt, wie sich Val selbst immer mehr in ihrer Position als „Virgin Val“ verliert. Ich fand es gut, dass die Auswirkungen von medialer Aufmerksamkeit aufgezeigt wurden, sowohl die guten als auch die Schattenseiten.
Im letzten Drittel gibt es dann einige Wendungen, insbesondere machen viele Charaktere eine große Wandlung durch, die ich so nicht ganz nachvollziehen kann. Für mich ist vieles zu glatt gelaufen. Auch ändern sich viele Beziehungen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Einige Personen entwickeln sich auseinanderleben, wie es nun einmal in Vals Alter normal ist. In einem Fall hat es wirklich mein Herz gebrochen. Auf der anderen Seite erwachsen neue Freundschaften, die mir hingegen wieder zu schnell gingen.
Den Epilog hingegen war wieder schön, auch wenn es Over the Top blieb. Nach dem Ende bin ich doch wieder neugierig auf den zweiten Band „A is for Abstinence“. Ich hoffe, er wird mich mehr überzeugen, weil er aus der Sicht (eines reiferen) Kyle geschrieben, der mir am Ende doch noch sympathischer wurde. Außerdem spielt es fünf Jahre nach „V is for Virgin“, weshalb die Charaktere hoffentlich weniger kindisch handeln.
Meine Kritik hat aber nichts mit dem Schreibstil von Kelly Oram zu tun, der mich auch hier wieder komplett überzeugen konnte. Aber dieses Buch kann einfach nicht mit „Cinder&Ella“ mithalten.
Fazit: 2,5-3/5 ⭐️
Nachdem mich das Thema und der Anfang begeistern konnte, ging mir im Verlauf die Protagonistin Val und die Realitätsferne immer mehr auf die Nerven. Hat mich leider etwas enttäuscht, da meine Leselust immer mehr angenommen hat.