Rezension „Don‘t Kiss Your Boss“

Klappentext:

Gerade als Joleen Turner den Mut findet, ihrem Boss Mason Collins zu zeigen, dass mehr in ihr steckt als das Mauerblümchen im Büro, gerät sie in eine unglaublich peinliche Situation mit ihm. Das wars! Sie ist der festen Überzeugung, niemals von ihm als attraktive Frau wahrgenommen zu werden, und ertränkt ihr Schamgefühl in Alkohol.
Mason Collins staunt nicht schlecht, als er Joleen in der Bar entdeckt. Denn seine sonst so korrekte und zurückhaltende Assistentin hat rein gar nichts mehr mit der Arbeitsbiene zu tun, für die er sie immer gehalten hat. Besonders, als sie ihn völlig überraschend küsst. Von da an sprühen zwischen ihnen gewaltig die Funken. Und obwohl er weder Joleen noch diesen Kuss aus seinem Kopf bekommt, steht für den heißen CEO eines ganz klar fest: Eine Zukunft mit ihr ist ausgeschlossen …

Meine Meinung:

Ich persönlich bin kein großer Fan von Personen auf dem Cover, allerdings gibt es einem schon einen ersten Eindruck von der Geschichte, vor allem auch in Verbindung mit dem Titel.

Inzwischen habe ich schon einige Bücher von Sarah Saxx gelesen und ihr lockerer Schreibstil gefällt mir, weil er mich immer nur durch die Seiten fliegen lässt. So habe ich auch dieses Buch innerhalb von 24 Stunden inhaliert.

Man kennt Joleen und Mason schon ein bisschen aus Band 1 der Reihe und so war ich gespannt, wie Joleen mit ihrer Verknalltheit für Mason umgeht und wie lange sie ein Geheimnis bleibt. Es hat mir dann gut gefallen, dass die beiden früh viel Zeit miteinander verbringen, auch außerhalb des Büros. Ziemlich schnell knistert es dann auch zwischen ihnen und die Funken kamen bei mir als Leserin super an. Ich mochte ihre Chemie und ihr Agieren auf Augenhöhe, trotz ihres Chef-Angestellten-Verhältnisses. Joleen spricht auch mal ein Machtwort gegenüber Mason und lässt sich nicht unterbuttern, was mir gut an ihr gefiel. Ich konnte auch ihre Liebe und Begeisterung für ihren Job fühlen und das selbe gilt für Mason.

Die Autorin schafft es grandios, die sexuelle Anziehung zwischen den beiden zu beschreiben und ich mag ihre erotischen Szenen, die sehr heiß und prickelnd beschrieben werden. Leider muss ich sagen, dass sich in meinen Augen die Beziehung von Joleen und Mason auf das Körperliche beschränkt. Auch wenn es bis zum ersten Geschlechtsakt dauert, verbringen Joleen und Mason ihre ganze Zeit mit allen möglichen Vorstufen zum Sex. Mir fehlten tiefgründigere Gespräche und Treffen außerhalb ihrer eigenen vier Wände bzw. dem Büro. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, die beiden nur oberflächlich kennen zu lernen. Insgesamt habe ich ihnen ihre ernsten Gefühle füreinander leider nicht abgekauft.

Dafür gefielen mir die kurzen Einblicke in die Freundschaften und Familienverhältnissen von Joleen und Mason. Joleen hat zwei tolle Freundinnen, die sie stets bestärken, und hat ein gutes Verhältnis zu ihren beiden Elternteilen, obwohl diese seit Ewigkeiten getrennt sind. Dadurch habe ich mich ein bisschen mit ihr verbunden gefühlt. Aber auch die Freundschaft von Mason und den anderen drei Geschäftsführer war toll, auch weil sie einander zwischendurch den Kopf waschen.

Am Ende gab es ein paar Sachen, die mir etwas zu schnell gingen, aber dafür wurde auf künstliches Drama verzichtet, wie oft in diesem Genre. Deshalb war ich positiv überrascht.

Fazit: 3/5⭐️

Für mich eher eine Erotik- als ein Liebesroman

*Rezensionsexemplar
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Rezension „A Reason to Stay“

Klappentext:

Irgendwo ankommen, nicht mehr weglaufen und vor allem: nie wieder in ihrem alten Auto schlafen. Nichts wünscht sich Sibyl, genannt Billy, mehr, als endlich ein Zuhause zu finden. Was sie gar nicht braucht, ist noch mehr Chaos in ihrem Leben – bis sie Cedric buchstäblich in die Arme läuft. Mit dem schiefen Lächeln, dem trockenen Humor und der entwaffnenden Ehrlichkeit berührt er etwas in Billy, das sie verloren glaubte. Doch die Gerüchte, die man auf dem Liverpooler Uni-Campus über ihn erzählt, entsprechen der Wahrheit: Cedric verbringt nie mehr als eine Nacht mit einer Frau. Als Billy den Grund erfährt, weiß sie, dass sie sich von ihm und seiner Dunkelheit fernhalten sollte. Nicht nur zu ihrem Schutz, sondern auch zu seinem … –

Meine Meinung:

Sprecher:

Ich mag es immer lieber, wenn es verschiedene Sprecher gibt, in dem Fall, dass die Geschichte aus mehreren Sichten erzählt wird. Schon alleine dadurch wusste ich sofort, ob Billy oder Cedric an der Reihe ist. Beide Sprecher haben auch eine gute Arbeit geleistet, sodass ich Ihnen gerne zugehört habe. Sie haben jeweils eine angenehme Stimmfarbe und lesen das Buch unaufgeregt vor, ohne je gelangweilt zu sein. Dabei wurden die Gefühle auch so transportiert, dass ich selbst ein paar Tränchen verdrückt habe. Ich werde die Reihe vermutlich auch als Hörbuch fortsetzen und hätte nichts dagegen, wenn Julian Mill und Maren Ulrich erneut als Sprecher agieren würden.

Inhalt:

Ich muss zugeben, dass sowohl Cover als auch Klappentext schon sehr nach 0815 New Adult Liebesroman aussieht bzw. klingt. Aber ich habe so viel Gutes über den Schreibstil von Jennifer Benkau gehört, dass ich der Geschichte eine Chance geben wollte, und ich habe es nicht bereut. Von Anhieb konnte mich der Schreibstil dann wirklich abholen, besonders wenn das Innenleben der Protagonisten beschrieben wird. So konnte ich die Gefühle und Gedanken von Billy und Cedric stets nachvollziehen, selbst wenn sie sich von meinen unterscheiden. Man liest/hört auch aus beiden Sichten, was mir in diesem Fall wirklich gut war. Das lag vor allem an der Komplexität, was in den Köpfen der beiden vorgeht, was man als Außenstehender nicht so erkennen kann.

Billy war mir von Beginn an sympathisch, weil man ihre Leidenschaft für Archäologie etc. imponiert hat und ihr Kampfgeist, mit dem sie für ihre Träume kämpft. Trotzdem hat sie ihre schwächeren Momente, wo sie ohne Nachzudenken handelt und auch Fehler macht. Auch Cedric hat seine Stärken und Schwächen. Wie Billy ist er leidenschaftlich, aber auch sehr liebevoll, wobei er dies zu verheimlichen versucht. Gleichzeitig hat er sein Päckchen zu tragen, das ihn nicht zum stabilsten Menschen macht. Doch durch diese zwei Seiten wurden die beiden erst authentisch, denn niemand ist perfekt.

Billy und Cedric treffen schon früh aufeinander und es war ein bisschen wie Liebe auf den ersten Blick. Mich konnte hier die Auflösung davon aber überzeugen, weil es war weder kitschig noch hatten die beiden eine rosarote Brille auf. Die beiden lernen sich erst näher kennen, bevor sie sich endgültig näher kommen. Richtig schön war, dass sie sich eine eigene Meinung über den jeweils anderen bilden und nicht einfach irgendwelchen Gerüchten Glauben schenken. Die Entwicklung ihrer Beziehung war in meinen Augen perfekt und authentisch. Dabei war mein Highlight, wie die beiden miteinander sprechen, einander zuhören und sich gegenseitig den Rücken stärken.

Im Laufe des Buches werden viele wichtige und ernste Themen angesprochen, da weder Billy noch Cedric bisher das unproblematischste Leben geführt haben. Soweit ich beurteilen kann, wurden diese realistisch umgesetzt und mit nötigen Respekt behandelt. Es wird nichts schön geredet, aber auch keine Schwarzmalerei betrieben. Insgesamt konnte mich die Geschichte dadurch emotional mitnehmen und an einigen Stellen bräuchte ich auch ein Taschentuch. Zum Schluss hin werden einige Geheimnisse gelüftet und es gab Plottwists, die ich nicht kommen sah. Diese haben der Geschichte noch eine gewisse Würze verliehen, wobei es mir in einem Punkt vielleicht etwas zu dramatisch war, was aber nicht an der Reaktion der Protagonisten lag. Billy und Cedric fand ich bis zum Ende toll, aber andere Charaktere haben mich teilweise zur Weißglut gebracht.

Fazit: 4/5⭐️

Die Geschichte konnte mich überraschen und wurde klasse vertont.

*Rezensionsexemplar

Rezension „The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie“

Klappentext:

New York, Anfang der 60er Jahre. Franny, Jet und Vincent Owens sind keine gewöhnlichen Kinder, denn sie entstammen einer Familie von Hexen: Die schöne Franny hat blasse Haut und, passend zu ihrem Temperament feuerrote Haare. Jet ist sensibel und kann Gedanken lesen, und der charismatische Vincent verfügt schon in jungen Jahren über eine überwältigende Anziehungskraft auf das andere Geschlecht. Alles riecht nach Ärger, und dass die drei das magische Talent ihrer Vorfahren geerbt haben, macht die Sache nicht besser. 

Von Beginn an gibt ihre Mutter Susanna ihren Kindern deshalb ein paar Regeln mit auf den Lebensweg: keine Spaziergänge bei Mondschein, keine roten Schuhe, keine schwarze Kleidung, keine Katzen oder Krähen im Haus, und das Allerwichtigste: »Verliebt euch nie, niemals!«

Doch Franny, Jet und Vincent sind jung und voller Tatendrang: Natürlich werden sie jede einzelne Regel brechen – und mit den Folgen leben müssen.

Meine Meinung:

Das Cover ist sicher nichts außergewöhnliches, aber es entspricht meinem Geschmack.

Bevor ist das Buch begonnen habe, wusste ich nicht, dass es mehrere Bücher über die Familie Owens gibt und dieses in chronologische Reihenfolge Teil 2/4 ist. Aber man kann das Buch (wie ich) problemlos als unabhängigen Einzelband lesen, auch weil die Geschichte von Franny, Jet und Vincent abgeschlossen ist. Ich muss auch zugeben, dass ich noch nicht weiß, ob ich die übrigen Bände über andere Familienmitglieder noch lesen werde.

Man lernt Franny, Jet und Vincent als Teenager kennen und folgt ihnen bis ins hohe Alter. Alle drei sind so verschieden und ich habe sie alle auf eine individuelle Art und Weise ins Herz geschlossen. Als Älteste übernimmt Franny immer die Verantwortung und möchte alle, die sie liebt, beschützen. Dafür habe ich sie sehr bewundernd und gleichzeitig war es traurig, wie weit sie manchmal als Beschützerin geht. Jet hingegen ist die Fröhliche und Unbedarfte unter ihren Geschwistern, die einem mit ihrer Art immer wieder zum Schmunzeln bringt. Ich finde, sie macht die größte Entwicklung innerhalb des Buches durch, die auch wirklich sehr schlüssig war. Im Verlauf konnte mich ihre Treue ebenfalls sehr beeindrucken. Vincent ist der Undurchschaubare, der irgendwie in seiner eigenen Welt lebt. Man kann es ihm dann auch seine egozentrischen Momenten gar nicht übel nehmen, weil er nie übles im Sinn hat. Ich wollte ihn immer besser kennen lernen und habe selbst einen Beschützerinstinkt in Bezug auf ihn entwickelt.

Die drei Geschwister und ihr immer währender Zusammenhalt war insgesamt mein Highlight des Buches. Man spürt ihre tiefe Verbundenheit und Liebe auf jeder Seite. Dies wird auch durch die Warnung, welche Risiken ihre romantische Liebe birgt, bestärkt, denn so verschließen sich Franny, Jet und Vincent auch vor anderen Menschen. Natürlich klappt es nicht ganz, der Liebe komplett aus dem Weg zu gehen und die verschiedenen Erlebnisse mit der Liebe waren vielfältig und alle sehr bewegend. Ich habe dann die Nebenfiguren ebenfalls ins Herz geschlossen.

Es gibt auch eine Prise Magie, die der Geschichte noch eine gewisse Würze gibt. Alle drei Geschwister beherrschen gewisse magische Begabungen, die sich eher auf geistiger und emotionaler Ebene bewegen. Ansonsten gibt es noch einige Tränke aus Kräutern und ähnlichen anstatt von Zaubersprüchen. Dieses Magiegebilde hat mir insgesamt gut gefallen.

Leider hatte ich bei diesem Buch immer wieder Probleme mit der Erzählperspektive. Der Schreibstil selbst war eigentlich sehr gut und flüssig und es gab tolle Zitate. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass mir die Geschichte von einem Außenstehenden erzählt wird. So fehlte es mir z.B. bei traurigen Szenen etwas an Emotionalität. Dazu kam, dass viele Momente zu zügig abgehandelt wurden. Dadurch konnte ich nie komplett in die Geschichte abtauchen, weil ich etwas auf Abstand gehalten wurden.

Insgesamt hatte ich gute Lesestunden mit dem Buch und wollte auch immer weiter lesen.

Fazit: 3,5/5⭐️

Eine interessante Familiengeschichte über drei magisch begabte Geschwister, die mich wegen der Erzählperspektive nur emotional nicht komplett abholen konnte.

*Rezensionsexemplar

Rezension „Play & Pretend“

Klappentext:

Briony & Sebastian: Sie fühlt in ihrem Leben wie eine Statistin. Doch für ihn spielt sie die Hauptrolle …

Auf der Bühne kann Briony alles sein, was sie im echten Leben nicht ist. Die Schauspiel-Studentin liebt es, in fremde Rollen zu schlüpfen, doch kaum jemand kennt den wahren Grund dafür. Nur ihr attraktiver Schauspielkollege Sebastian versucht hartnäckig herauszufinden, was sie im Rampenlicht vergessen will. Ausgerechnet mit ihm muss sie sich auf die Hauptrollen eines Theaterstücks vorbereiten. Der Gedanke, dass sie darin das Liebespaar spielen sollen, lässt Brionys Herz höher schlagen. Sie will sich nicht eingestehen, dass sie Sebastians Nähe genießt – denn gleichzeitig macht er ihr Angst. Besonders in den Momenten, wenn sich sein Blick plötzlich verdunkelt und Briony ahnt, dass sie nicht als Einzige ein Geheimnis verbirgt …

Meine Meinung:

Das Cover ist schlicht, aber dadurch ist es ganz nach meinem Geschmack, und ich besitze auch kaum bräunliche Cover.

Im 2. Band erfuhr man schon vieles über Briony, ihre Vergangenheit und vor allem ihre Essstörung. Das hat mich sehr neugierig auf die Geschichte macht, denn zeitgleich wollte ich wissen, wie Briony mit der neuen Beziehung zwischen ihrer besten Freundin Matilda und Anthony, mit dem sie ihr erstes Mal hatte, klar kommt. Ich konnte Briony sehr gut verstehen, dass sie nicht direkt unbefangen ist, aber Matilda auch ihr Glück gönnt. Es war spannend in ihren Kopf zu schauen, denn sie hat gelernt, anderen etwas vorzuspielen, während es in ihrem Inneren ganz anders aussieht. Ihre Selbstzweifeln und ihr Selbsthass wurden so eindringlich beschrieben wurde, dass es mich emotional sehr mitgenommen hat. Sie macht im Laufe des Buches auch eine große Entwicklung durch, die aber realistisch bleibt.

Sie trifft bei ihren Theaterproben dann auf Sebastian, der wie sie Schauspiel studiert und gemeinsam mit ihr die Hauptrollen im neuen Stück besetzt. Bereits bei den ersten Proben habe die beiden eine grandiose Chemie und lassen sich in ihre Rolle als Liebespaar fallen. Doch mein Highlight war, dass sie insgesamt direkt auf einer Ebene waren. Als erstes bauen sie eine tolle Freundschaft auf der Basis von Verständnis und Vertrauen auf. Sebastian geht toll mit Briony um, indem er ihr zuhört, aber sie zu nichts zwingt. Man erfährt früh, dass er selbst psychisch erkrankt ist und an einer bipolaren Störung leidet, auf die er aber medikamentös eingestellt. Auch bei ihm hat es die Autorin es geschafft, seine Krankheit so zu beschreiben, dass ich seine Gefühle verstanden habe. Ich muss zugeben, dass er und Briony ein tolles Team sind, die einander einfach besser verstehen können als viele andere. Irgendwie sind sie ein perfekt-unperfektes Paar, das in einigen Punkten (z.B. Selbstzweifel) übereinstimmt und sich in anderen unterscheidet, was sich z.B. an ihrem jeweiligen Methoden beim Theaterproben zeigt. Von Anfang bis Ende habe ich mit Ihnen mitgefiebert.

Aber auch die Nebenfiguren wie Brionys WG-Mitbewohner, ihre Zwillingsschwester Clover als auch Sebastians Vater und seine Freunde habe ich ins Herz geschlossen. Sie sind für die beiden ein tolles Sicherheitsnetz und unterstützen sie, wo sie nur können. Ich finde es toll, wie gezeigt wird, dass man in seinem Leben Mitmenschen braucht, nicht nur einen Partner, sondern auch Familie und Freunde.

Insgesamt hat sich das Buch in mein Gedächtnis gebrannt. Die Autorin schreibt grandios und insbesondere gefühlsintensiv, sodass ich immer mit den Protagonisten mitfühle. Auch die psychischen Problemen wurden authentisch behandelt, so weit ich das als Nicht-Betroffene beurteilen kann. Auf jeden Fall geht Nena Tramountani respektvoll mit dem Thema um und auch ihr Nachwort dazu war klasse. Psychische Erkrankungen werden hier nicht verschönernd und gleichzeitig macht die Geschichte auch Mut für Betroffene.

Band 1 der Reihe war für mich ganz okay, aber Band 2 (Rezension ist auch auf dem Blog) und 3 sind für mich Highlights im Genre New Adult Romance, die ich von Herzen empfehlen kann.

Fazit: 4,5/5⭐️

Eine besondere Liebesgeschichte, die sich viel um psychische Krankheiten dreht

*Rezensionsexemplar

Rezension „Sleepless in Manhattan“

Klappentext:

Ihre Liebesgeschichte beginnt mit einem Brief …… einem Brief von einem kleinen Mädchen, das sich eine Freundin für seinen Vater wünscht. Sebastian Maxwell hat vor einigen Jahren seine Frau verloren und erzieht seine zehnjährige Tochter Birdie nun allein. Als Sadie auf der Suche nach der Verfasserin der herzzerreißenden Briefe an seiner Haustür auftaucht, denkt er nicht an die Liebe. Doch nach einem Blick in ihre blauen Augen schlägt sein Herz schneller, und er beginnt das erste Mal seit Langem an ein neues Glück zu glauben. Aber dann muss er feststellen, dass alles auf einer Lüge basiert …

Meine Meinung:

Ich habe ein kleine Schwäche für Skylines von Städten, weshalb dieses Cover genau meinem Geschmack verspricht.

Dies ist bereits mein 10. Buch des Autorinnenduos, weshalb ich mir ihre (gemeinsamen) Bücher blind kaufen würde. Ihr Schreibstil macht die Geschichte flüssig und es gibt immer wieder eine Portion Humor, der komplett meinem entspricht.

Man liest sowohl aus Sadies als auch aus Sebastians Sicht, wobei ihr Anteil, vor allem am Anfang, etwas überwiegt. Zunächst kennt sie ihn nur aus den Briefen seiner Tochter Birdie und das erste Aufeinandertreffen der beiden dauert auch seine Zeit. Es war faszinierend, wie gut man jemanden aus der Sicht einer dritten Person kennen lernen kann. Man spürt schnell, welch liebevoller Vater Sebastian ist und wie er sich nach dem Tod seiner Frau hinter seiner Arbeit vergräbt. Ich habe mich gemeinsam mit Sadie in diesen starken Mann verliebt. Aber auch Sadie war mir sympathisch, schon alleine, weil sie ein ihr unbekanntes Mädchen glücklich machen will und ihren Vater liebt. Als sie dann aufeinander treffen, gefiel mir ihre Chemie. Ihre Anziehung war sofort spürbar, aber noch wichtiger fand ich ihr schnelles Verständnis füreinander. Die Beziehung der beiden entwickelt sich dann in einem Tempo, das ich perfekt für ihre Situation fand, und insgesamt feiere ich sie als Paar.

Neben der Romanze spielt Birdie die wichtigste Rolle. Sie bringt die beiden überhaupt erst zusammen und die sich entwickelnde Beziehung zwischen ihr und Sadie hat mein Herz berührt. Die beiden haben ähnliches erlebt, wodurch Sadie sie besser verstehen kann als jeder andere. Diese Freundschaft zwischen zwei Generation entwickelt sich unabhängig von Sebastian, wodurch sie mir noch besser gefiel. Die Autorinnen haben es geschafft, eine Liebesgeschichte, die ein Kind eines Partners beinhaltet, außergewöhnlich zu machen, einfach indem sie das Kind von Anfang so viel miteinbeziehen. Birdie ist auch einfach emphatisch, niedlich und aufgeweckt und gemeinsam mit ihrem frechen Hund Duke mein Highlight des Buches, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben.

In dieser Geschichte gibt es eine Zufälle, die u.a. Sadie und Sebastian zusammen bringen, was sich für mich normalerweise zu konstruiert anfühlt. Allerdings hat es mich hier gar nicht gestört, was auch daran lag, dass es den Charakteren selbst auffällt. Ebenfalls stimmig war das Maß an Drama und der Umgang der Charaktere mit den damit verbundenen Problemen war bewundernswert. Natürlich machen sie Fehler, doch sie sehen sie ein und machen sie wieder gut.

Insgesamt habe die ganze Geschichte rund um Birdie, Sadie und Sebastian genossen und kann sie von Herzen empfehlen. Nur am Ende hätte ich auf ein bestimmtes Klischee verzichten können.

Fazit: 4-4,5⭐️

Eine süße Liebesgeschichte, inklusive eines noch süßeren Mädchens

*Rezensionsexemplar

Rezension „Feels like Loss“

Spoiler zu Band 1 „Feels like Love“

Klappentext:

Leo sieht endlich wieder eine Zukunft vor sich: Er hat seine Krankheit besiegt, ist glücklich mit Mila an seiner Seite und als junger Modedesigner erfolgreich. Doch eine weitere Hürde liegt noch vor ihm. Wenn er Mila nicht verlieren will, muss er sich endlich mit den Schatten seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Reise nach Italien zu Leos Wurzeln und stoßen dabei auf eine Wahrheit, die alles verändert.

Meine Meinung:

Ich finde es immer schön, wenn die Cover eine Reihe ein gemeinsames Bild ergeben und auch einzeln werde ich optisch angesprochen.

Die Geschichte setzt zeitnah am Ende von Band 1 an, als Leo nach seiner Nierentransplantation aus der Reha zurück nach Berlin zu Mila kommt. Man verfolgt, wie sich die beiden wieder im Alltag eingewöhnen, und mit den normalen Problemen zu kämpfen haben. Ich fand es schön zu lesen, wie es nach dem (ersten) Happy End für sie weitergeht, da die meisten Bücher ja genau dort enden. Es fühlte sich authentisch an, sowohl die guten und die eher schlechten Momente, und die Message, dass eine Beziehung stets gepflegt werden muss, war toll umgesetzt. Trotz der anfänglichen Normalität wurde die Geschichte nie langweilig und es gab immer wieder Höhepunkte.

Die Beziehung von Mila und Leo entwickelt sich auch extrem weiter, weil sie einander immer besser kennen lernen und nun auch vermehrt mit den negativeren Charakterzügen des jeweils anderen konfrontiert werden. Aber durch genau diese Schwächen konnte ich die beiden noch besser greifen, denn es macht sie menschlich. Auf der anderen Seite können sie mich wieder mit ihrer liebevollen Art und ihren jeweiligen Leidenschaften (Leo: Modedesign & Mila: Medizin) catchen. Am besten gefällt mir aber, wie die beiden in Krisensituation stets hintereinander stehen und blind verstehen, was der jeweils andere dann braucht.

Es war für mich auch wieder ein Highlight, wie Mila und Leo von ihren Freunden und Familien mit Rat und Tat unterstützt werden. Vor allem Milas Bruder Leo, die Freunde Alessa und Jason und die elterlichen Figuren Élaine und Willem konnten mich wieder begeistern. Aber im Verlauf diesen Bandes rückt Leos Familie in den Vordergrund, die aufgrund vom gewalttätigem Vater schlimme Zeiten durchlebt hat. Es gab einige Offenbarungen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Gemeinsam mit Mila habe ich sehr mit Leo mitgefühlt. Dadurch konzentriert sich das Buch auch mehr auf ihn als auf sie.

Insgesamt konnte mich auch der 2. Teil von sich überzeugen und jedem, dem der erste gefallen hat, wird nicht enttäuscht. Obwohl Leos Kampf gegen den Krebs und seine Transplantation erfolgreich überstanden ist, gibt es wieder sehr viel Drama. Trotzdem fand ich es nie übertrieben, denn es fühlte sich nicht künstlich an und es gab immer wieder schöne Momente. Da störte mich dann auch nicht, wenn mal etwas fast zu perfekt verläuft, weil man den Charakteren es einfach gönnt. Das Buch endet auch mit einem kleinen Cliffhanger, den man aber noch gut aushalten kann, bis der finale Band erscheint. Für diesen wünsche mir persönlich nur, dass Mila mehr in den Vordergrund rutscht.

Fazit: 4/5⭐️

Es ist schön, eine Geschichte nach dem (ersten) Happy End weiter zu verfolgen

*Rezensionsexemplar

Rezension „A Different Blue“

Klappentext:

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein Ziel: herausfinden, wer sie wirklich ist. Von ihrer Mutter als Kleinkind am Straßenrand zurückgelassen, ist Blue in dem schmerzhaften Glauben aufgewachsen, ganz allein auf der Welt zu sein. Sie spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf ihren neuen Geschichtslehrer Darcy Wilson. Er ist jung, hat einen coolen britischen Akzent und eine ansteckende Leidenschaft für sein Unterrichtsfach. Darcy ist der erste Mensch, der an Blue glaubt und hinter ihre abweisende Fassade blickt. Aber Blue und Darcy wandern auf einem schmalen Grat. Denn während sich die beiden einander immer mehr öffnen, wissen sie auch, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist …

Meine Meinung:

Ich glaube zu den Lyx-Covern muss ich nichts mehr sagen, denn ich wiederhole mich immer. Im Buchladen sprechen sie mich an und in diesem Fall überzeugen mich vor allem die verschiedenen Blautönen, denn auch jedes Kapitel trägt das Wort „blau“ im Titel und die Protagonistin selbst heißt Blue.

Dies ist mein erstes Buch von Amy Harmon und es wird sicher nicht mein letztes gewesen sein. Ich liebe ihren Schreibstil, der teilweise poetisch und bildlich ist, ohne dass es gekünstelt wirkt. Die gesamte Schreibweise ist sehr besonders, weil ich dadurch das Gefühl hat, jemand würde mir Blues Geschichte erzählt. An der ein oder anderen Stelle gab es allerdings gewisse Aspekte, die mir etwas zu erzählt wirkten, wodurch nicht die ganze Emotionalität ausgeschöpft wurde.

Insgesamt ist die Geschichte aber sehr emotional, denn Blue musste bereits vieles miterleben, obwohl sie gerade einmal um die 20 Jahre alt ist. Im Prolog setzt ihre Mutter sie bei einem Fremden ab, der sie liebevoll bei sich aufnimmt, aber den sie als Kind dann auch noch verliert. Ich finde es bewundernswert, wie stark sie trotzdem allem ist, auch wenn man ihre Einsamkeit spürt. Sie hat eine Mauer aufgebaut, damit sie keiner mehr verletzen und verlassen kann, und provoziert gerne. In ihr vereinen sich Verletzlichkeit und Selbstbewusstsein, was für den Leser realistisch umgesetzt wird. Besonders gefällt mir an ihr ihre Kreativität, mit der sie Skulpturen aus Holz fertigt. Man spürt regelrecht, wie sie darin aufgeht und ihre Emotionen verarbeitet. Doch am meisten hat mich ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte beeindruckt. Sie wird reifer und erwachsen, auch aufgrund einer Überraschung, die ihr Leben verändert. Hier kann ich nicht weiter ins Detail gehen, ohne zu spoilern, aber die Überraschung wird authentisch umgesetzt und nimmt nicht den typischen Verlauf wie in vielen anderen Büchern.

Auch eine Romance spielt eine größere Rolle in diesem Buch, obwohl Blues persönlicher Werdegang eindeutig im Vordergrund steht. Zwischen Blue und Darcy ist es eindeutig Slowburn und es wird erst persönlicher, als Blue bereits die Schule verlassen hat und Darcy nicht mehr ihr Lehrer ist. Dadurch überschreiten die beide nie eine Grenze und bevor es romantisch wird, bauen sie zunächst Vertrauen und eine Freundschaft auf. Ich konnte die Gefühle, die sie füreinander entwickeln, immer spüren, wobei sie sich lange nicht darauf einlassen können. Zwar könnte man sich deshalb manchmal die Haare raufen, aber es passt einfach zu ihren Charakteren und der Situation, in der sie sich befinden, dass sie ihre Gefühle geheim halten.

Darcy ist trotzdem immer eine tolle Stütze für Blue, der an sie glaubt und ihr unter die Arme greift. Ich habe mich ein bisschen in ihn verliebt, auch ein paar andere Nebenfiguren habe ich ins Herz geschlossen. Ein Highlight war, welche Bedeutung Familie bei ihnen hat, ganz unabhängig von Blutsverwandtschaft.

Im Laufe des Buches werden immer wieder Geschichten von verschiedenen Indianerstämmen erzählt, denn sowohl Blue als auch ihr verstorbener Ziehvater Jimmy haben dort ihre Wurzeln. Diese Geschichten haben mich zum einen berührt und zum anderen passen sie perfekt zum Leben von Blue und ihren engsten Bezugspersonen. Generell fand ich es spannend, einiges Neues über die amerikanischen Ureinwohner zu erfahren, wie z.B. Lebensumstände/Vorurteile etc.

Fazit: 4,5⭐️

Eine besondere Geschichte mit einer noch besonderen Erzählweise

*Rezensionsexemplar

Rezension „Soul Food“

Klappentext:

Obwohl es ihr Abschlussjahr an der Highschool ist, hat Emoni das Gefühl, wichtige Entscheidungen immer nur für andere treffen zu müssen. Mit ihrer kleinen Tochter wohnt sie bei der Großmutter, und nach der Schule arbeitet sie in einem Burgerladen, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Der einzige Ort, wo sie ihre Verantwortung loslassen kann, ist die Küche, denn Kochen ist ihre Leidenschaft – und ihre große Begabung. Man sagt, dass in all ihren Gerichten etwas Magisches steckt, das die Menschen in ihrem Innersten berührt. Doch kann Emoni es schaffen, an sich selbst zu denken und ihre eigenen Träume zu verwirklichen, wenn das Leben ihr immer wieder Steine in den Weg legt?

Meine Meinung:

Ich mag das Cover gerne, weil Emoni im Vordergrund steht und man im Hintergrund auch etwas zu Essen sieht. Doch besonders passend finde ich den Titel, den zum einen geht es viel um Emonis Leidenschaft, das Kochen, und zum anderen beschreibt es meinen Leseeindruck.

Man liest das ganze Buch aus Emonis Sicht und ich habe sie als Protagonistin schon direkt zu Beginn ins Herz geschlossen. Sie ist eine starke junge Frau, die in ihrem Leben mit vielem zurecht kommen muss, was sie toll meistert. Sie liebt ihre Tochter Emma abgöttisch und ihr Glück steht für sie immer an erster Stelle. Als jugendliche Mutter hat sie es natürlich nicht einfach, aber sie beschwert sich nie, trotz Zeit- und Geldmangel. Aber neben ihrer Mutterliebe imponiert mir ihre Kochleidenschaft, die toll beschrieben wurde. Beim Lesen bekam ich selbst Hunger und Lust aufs Kochen, was für mich meist eher eine Pflicht ist. Im Laufe der Geschichte macht Emoni auch eine Entwicklung durch und findet Ideen, wie sie sich ihr Leben nach der High School vorstellen kann. Dabei geht sie keinen geraden Weg, sondern schlägt sich mit den Unsicherheiten vieler Jugendlichen herum.

In Emonis Leben spielen viele Personen eine wichtige Rolle und diese Nebencharaktere konnten mich ebenfalls komplett überzeugen. Emma ist ein süßes Kind, das man gerne knuddeln möchte. So ergeht es auch Emonis Großmutter, die mich am meisten beeindruckt hat. Sie hat ihren Sohn und ihre Enkeltochter erzogen und hilft bei der Erziehung ihrer Urenkelin mit, wobei sie immer Emoni die Hauptaufgabe überlässt. In der Schule sind Emonis beste Freundin Angelica, mit der sie durch dick und dünn geht, und ihrem neuen Mitschüler Malachi, mit dem sich eine ganz zarte Beziehung entwickelt, ihre häufigsten Begleiter. Aber auch ihr Kochlehrer und ihre Vertrauenslehrerin sind Vorbilder. Nur mit den beiden Vaterfiguren, Emonis meist abwesender Vater und der Kindsvater, gibt es Probleme, ohne dass sie als Bösewichte oder ähnliches dargestellt werden.

Ich bin nur so durch die Geschichte gerast, auch weil die Kapitel wirklich sehr kurz waren. Jedes Kapitel hat einen gewissen Schwerpunkt, was mir sehr gut gefiel. Allerdings wurde teilweise mein Lesefluss gestört, weil einige Szenen schnell abgehandelt wurden. Dafür hat die Autorin es geschafft, viele ernste Themen wie Rassismus und Jugendschwangerschaften anzusprechen und sie mit Beispielen aus Emonis Leben zu untermauern. Gleichzeitig fühlte sich das Buch nie bedrückend an, sondern alles in allem fröhlich, was stark an Emonis Einstellung lag. Auch verzichtet Elizabeth Acevedo auf viel Drama, obwohl Emoni natürlich mit vielen Problemen konfrontiert ist.

Insgesamt hat mir die Geschichte super gefallen und meine Seele wurde gestreichelt. Sie und insbesondere die Charaktere fühlten sich so real an. Auch das leicht offene Ende konnte mich überzeugen, denn Emoni hat noch ihr ganzes Leben vor sich und muss sich deshalb, abgesehen von ihrer Mutterpflicht, noch auf nichts endgültiges festlegen. Nur fehlte mir ein bisschen die Handlung.

Fazit: 4/5⭐️

Eine absolutes Wohlfühlbuch, das hungrig macht

*Rezensionsexemplar