Rezension „Try & Trust“

Klappentext:

Matilda & Anthony: In ihrem Leben ist die Liebe ein unbeschriebenes Blatt. Bis er die Konturen ihres Herzens zeichnet…

Matilda hat das Drama um die Liebe satt. Die Psychologie-Studentin ist sich sicher, dass man keinem Mann trauen kann. Davon versucht sie auch ihre Mitbewohnerin Briony zu überzeugen, die sich in den gut aussehenden Künstler Anthony verliebt hat. Denn Matilda durchschaut sofort, dass er mit ihrer besten Freundin spielt. Um Briony noch größeren Herzschmerz zu ersparen, geht sie einen gefährlichen Deal mit Anthony ein: Wenn er endlich aufhört, Briony falsche Hoffnungen zu machen, lässt Matilda sich von ihm malen – und zwar nackt. Doch mit jedem Pinselstrich erinnert er sie nicht nur an ihren längst begrabenen Traum, sondern auch an den Menschen, der sie früher war. Und plötzlich beginnt ihre Fassade zu bröckeln …

Meine Meinung:

Das Cover entspricht genau meinem Geschmack und bei diesem Teil der Reihe passt es besonders, dass es der Wirbel wie Pinselstriche aussieht.

Ich habe auch den ersten Teil gelesen, den ich ganz gut fand, und kannte Matilda bereits als Wirbelsturm ihrer WG und Anthony als chaotischen besten Freund. Beide waren mir bereits sympathisch und als ich nun in ihre Köpfe schauen kannte, wurden sie mir immer sympathischer. Matilda ist zwar meist energiegeladen, aber damit versucht sie auch ihre Ängste und einige Gefühle zu überspielen bzw. zu verdrängen. Man spürt einfach, dass ihr Herz gebrochen wurde und sie gewisse Familienprobleme immer noch nicht verarbeitet hat. Am besten an ihr gefiel mir, wie loyal sie ist und wie sie ihre Leidenschaft wieder entdeckt. Diese beiden Charaktereigenschaften teilt sie mit Anthony, den ich zunächst nicht ganz einschätzen konnte. Aber im Laufe der Geschichte ist er mir immer mehr ans Herz gewachsen und ich bewundere seine Standhaftigkeit, mit der für seinen Traum, als Künstler zu arbeiten, kämpft, trotz aller Widrigkeiten und seines schwierigen Start ins Leben. Außerdem gefiel es mir, dass nicht perfekt ist, sondern z.B. auch ein großer Sturkopf ist.

Der Beginn ihrer Liebesgeschichte ist sehr ungewöhnlich, weil sie überhaupt nur Zeit zu zweit verbringen, damit Anthony aufhört, sich mit Matilda’s beste Freundin Briony zu treffen, und dadurch auch besonders kompliziert. Allerdings konnte ich sofort verstehen, warum beide so handeln, wie sie es tun. Matilda möchte nur Briony, dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben, vor noch mehr Herzschmerz bewahren, den Anthony komplett unwissend und unwillentlich herbei gerufen hat. Deshalb kann man ihnen ihre Heimlichkeiten nicht ganz böse nehmen, vor allem weil Matilda und Anthony perfekt zusammen passen. Beide konnten/wollten zuvor keine ernsthaften Beziehungen und lenkten sich mit Sex ab, aber sie reißen die Mauern des jeweils anderen Stück für Stück ab. Dabei schreibt die Autorin diese Romanze so langsam und vorsichtig, dass sie authentisch wirkt und mein Herz berührt. Es war schön, wie sich beide durch die Kunst annähern und Anthony Matilda an diese Leidenschaft erinnert, die ich selbst als Kunstbanause gespürt habe. Dadurch wird auch ihre Liebesgeschichte sehr leidenschaftlich. Und ja, es gab einiges an Hin und Her, aber dies wurde so realistisch dargestellt und passte zu den Charakteren, sodass es mich hier überhaupt nicht störte. Insgesamt muss ich sagen, dass es eine der schönsten und authentischen Liebesgeschichte war, die ich seit langem gelesen habe, auch weil beide ihre Fehler einsehen und aus ihnen lernen.

Neben dieser sich entwickelnden romantischen Beziehungen, spielen auch freundschaftliche und familiäre Beziehungen eine große Rolle. Anthony und Noah sind beste Freunde, die einander immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, selbst wenn sich der jeweils andere wehrt. Aber auch Matilda’s und Brionys Freundschaft ist besonders, denn sie verdanken einander so viel, weshalb sie alles füreinander tun können. Generell gefiel mir die WG, bestehend aus den beiden, Noah und Liv, wieder toll, wobei Liv natürlich weniger im Zentrum steht. Dieses ganze drum herum, inclusive Matilda’s Probleme mit ihren Eltern und Anthonys fehlende Familie, was beide sehr geprägt hat, macht dieses Buch so authentisch. Ich bin nun sehr auf Brionys Geschichte im finalen Band gespannt, die bereits angedeutet wurde.

Fazit: 4,5/5⭐️

Eine besondere Slowburn-Liebesgeschichte

*Rezensionsexemplar
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Rezension „One Last Stop“

Klappentext:

Die New Yorker Studentin August glaubt weder an Hellseherei, noch an die Art von Liebe, über die Filme gedreht werden. Und ganz sicher glaubt sie nicht, dass ihre WG voller liebenswerter Nerds daran etwas ändern wird – oder gar ihre Nachtschichten in einem Pancake House, das seit den 70er Jahren Kultstatus genießt.

Doch dann ist da in der U-Bahn plötzlich Jane – die ebenso schöne wie unmögliche Jane. Um sie wiederzusehen, fährt August täglich zur selben Zeit mit der Linie Q. Und sie beginnt sich zu wundern: Jeden Tag trägt Jane dieselbe Kleidung, niemals scheint sie aus der U-Bahn auszusteigen. Nur langsam begreift August, dass sie sich für Jane auf ein unmöglich scheinendes Abenteuer einlassen muss …

Meine Meinung:

Das Cover springt mir mit seiner Farbe direkt ins Auge und mir gefällt der Zug, denn er spielt eine sehr wichtige Rolle im Buch. Generell ziehe ich gezeichnete Charaktere wie hier den echten Personen auf Covern vor.

Auf diese Geschichte war ich sehr gespannt, weil mir bereits „Blue Royal“ sehr gefallen ist, wo ebenfalls eine homosexuelle Liebesgeschichte im Vordergrund steht, auch wenn es da um zwei Männer geht. Daher kannte ich auch bereits den besonderen Schreibstil von Casey McQuiston, an den man sich etwas gewöhnen muss, weil er zunächst etwas distanziert wirken kann. Aber mir gefällt er sehr gut.

Deshalb war es kein Problem in die Geschichte reinzukommen, die man komplett aus Augusts Sicht liest. Ich mochte sie auf Anhieb und habe mich gemeinsam mit ihr in ihre neue WG verliebt, die chaotisch und bunt ist. Bisher fühlte sich August nirgendwo richtig Zuhause, auch weil ihre Mutter vor allem in der Vergangenheit lebt, und im Laufe des Buches findet sie es, inclusive einer zweiter Familie. Dies fand ich sehr schön, auch die Art und Weise, wie ihre Findungsphase beschrieben wird. Währenddessen trifft sie auch Jane und fühlt in ihrer Gegenwart die ersten Schmetterlinge. Die Liebesgeschichte der beiden hat mein Herz berührt, weil sie einfach so süß und gleichzeitig aufregend ist. Ich liebe es, dass die beiden Frauen jede Minute zusammen in vollen Zügen auskosten wollen. Es hat mich dann sehr überrascht, als man erfuhr, was es mit der lebensfrohen Jane auf sich hat.

Ebenfalls habe ich nicht damit gerechnet, dass eine gewisse Art von Detektivarbeit vermehrt vorkommt. Zum Beispiel wird die Suche von Augusts Mutter nach ihrem verschwundenen Bruder, die sie stets in der Vergangenheit hält, thematisiert. Meine größte Überraschung war allerdings, dass es auch einen Touch von Übernatürlichen hat, ohne dass es Überhand nahm.

Aber mein absolutes Highlight war die bunte und queere Atmosphäre, die die Geschichte durchgehend versprüht. Ich habe mich in die ganzen Charaktere rund um August verliebt, weil sie alle positiv und loyal sind und wissen, wer sie sind und stolz darauf sind. Ich finde, dass auch Augusts Verbindung mit allen im Vordergrund steht und nicht unbedingt nur ihre Liebesgeschichte. Es war faszinierend, wie Augusts neue Freunde, insbesondere ihre WG-Mitbewohner, alle so unterschiedlich und authentisch charakterisiert werden. Casey McQuiston hat hier eine tolle Arbeit geleistet, insbesondere mit ihrer Message zu den Themen LGTBQ+ und gewissen Rahmen auch Rassismus. Dabei geht es auch zurück in die Vergangenheit und eben der (damalige) Kampf gegen Rassismus/für die LGTBQ+ Gemeinschaft.

Fazit: 4,5⭐️

Ein queeres und buntes Buch zum Wohlfühlen, das mich mit dem Verlauf sehr überrascht hat

*Rezensionsexemplar

Rezension „Belial. Götterkrieg“

Klappentext:

Die junge Tempeldienerin Cassia weiß genau, wer hinter dem Tod ihrer Freundinnen steckt, aber der skrupellose Dämon Ianus wird in ganz Rom als Gott verehrt und scheint unantastbar. Als dem Mädchen, das immun gegenüber dämonischen Kräften ist, eines Tages in Aussicht gestellt wird, Ianus zu Fall zu bringen, willigt sie ohne zu zögern ein, sich als Sklavin in dessen Palast einschleusen zu lassen. Doch dort bringt ein unerwarteter Gast ihre Pläne durcheinander: Belial, seines Zeichens angehender Teufel und Ianus‘ Erzrivale. Cassias ohnehin riskante Mission droht an seinem unwiderstehlichen Lächeln zu scheitern und wird noch aussichtsloser, als sie plötzlich in einen dämonischen Wettstreit zwischen Bel und Ianus gerät – einem Wettstreit um ihre Seele.

Meine Meinung:

Das Cover passt einfach perfekt zu den Izara-Bänden und man sieht Cassia darauf. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Gesichtern auf Covern, doch hier bin ich ganz zufrieden.

Mehr als glücklich aber war ich, als ich erfuhr, dass es in den Izara-Chroniken weitergeht und mein Liebling Bel im Mittelpunkt steht. Man kann aber sehr gut mit diesem Buch ins Universum starten, da es zwei Jahrtausende vorher spielt. Das neue Setting des alten Roms finde ich auch sehr faszinierend und die Umsetzung ist gelungen, auch wenn der Hauptaugenmerk natürlich nicht auf dem Historischen liegt. Aber die Gesellschaftsstrukturen wie striktere Hierarchien und auch die Sklaverei spielen eine wichtige Rolle. Besonders überzeugen konnte mich, wie Julia Dippel die römischen Gottheiten miteinbezogen und auf ihre Art interpretiert hat.

Ein großes Highlight war natürlich Bel, den ich wieder mit seiner arroganten Schale und seinem weichem Kern geliebt. Umso schöner fand ich, dass man aus seiner Sicht liest, aber auch Cassias. Sie ist ein starker neuer Charakter, die als Mensch zwar nicht die Kräfte der Dämonen besitzt, wobei sie auch gegen diese immun ist, aber mit ihrer reinen Willensstärke vieles ausgleicht. Sie passt perfekt zu Bel, weil sie wie er für Gerechtigkeit einsteht, wobei sie oft noch selbstloser handelt als er. Ihre sich anbahnende Romanze war sexy und süß zugleich und ich habe ihre gemeinsamen Szenen mit ihren Wortgefechten, mit denen sie sich gegenseitig herausfordern, geliebt. Dabei muss ich schon zugeben, dass es zwischen ihnen sehr schnell abläuft, aber das passt auch zur Bels Impulsivität.

Neben der Liebesgeschichte geht es auch um den Kampf gegen den Dämonen Ianus, den ich vom ganzen Herzen verabscheue. Trotzdem ist er ein interessantes und mächtiger Gegenspieler, der Bel und Cassia sowohl vereinen als trennen können. Allerdings muss ich sagen, dass die Spannung nicht ganz mit der der ursprünglichen Izara-Reihe mithalten kann und ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Aber im letzten Drittel konnte ich dann nicht mehr mit dem Lesen aufhören und das Ende hat mich zerstört, obwohl ich aufgrund von Izara schon vorgewarnt wurde. Ich kann den zweiten Teil nun nicht mehr abwarten, wobei ich schon traurig bin, gewisse Nebenfiguren, die dieses Buch bereichert habe, nicht wieder zu treffen.

Fazit: 4/5⭐️

Ich habe jetzt richtig Lust, die Izara-Reihe zu rereaden

*Rezensionsexemplar

Rezension „Keeping Secret“

Klappentext:

Wenn du dir selbst nicht mehr vertrauen kannst, vertraue mir

Schlimm genug, dass Tessa Thorns neuer Film an der Faerfax University – und damit in ihrem Heimatort – spielt. Doch kurz nach ihrer Ankunft erfährt die junge Schauspielerin auch noch, dass ein Journalismus-Student die Dreharbeiten für ein Portrait über sie begleiten soll. Cole Williams ist nicht nur attraktiv und scharfsinnig, er kommt bei der Recherche zu Tessas Vergangenheit auch ihrem tiefsten Geheimnis gefährlich nahe – dabei darf niemand erfahren, was vor acht Jahren bei ihr zu Hause passiert ist! Am allerwenigsten Cole, wenn sie ihn nicht verlieren will, bevor ihre Liebe überhaupt eine Chance hatte …

Meine Meinung:

Das Cover ist sehr filigran und schlicht, aber entspricht mit einem Geschmack, sodass ich im Buchladen danach greifen würde.

Auch der Klappentext machte mich bereits sehr neugierig und war sehr auf das Buch gespannt. Ich bin auch sehr gut in die Geschichte eingestiegen und bin dann auch schnell durch die Seiten geflogen. Das lag unter anderem am flüssigen Schreibstil.

Man liest abwechselnd aus den Sichten von Tessa und Cole, was mir persönlich auch gut gefällt, weil ich dadurch beide Protagonisten besser verstehen kann. Tessa war mir von Anhieb sympathisch, weil sie trotz ihrer rasanten Karriere überhaupt nicht überheblich war, sondern mit ihren Ängsten und Panikattacken kämpft, die mir toll vermittelt wurden. Ich konnte sie sehr gut verstehen, weil man immer mehr über ihre Vergangenheit in Faerfax erfährt. Aufgrund dieser hat sie auch das Gefühl, jederzeit eine Rolle spielen zu müssen, was mir echt für sie Leid tat. Umso schöner war es zu erleben, wie sie im Laufe des Buches auftaut. Mit Cole hingegen musste ich erst warm werden, weil er zu Beginn einige unsympathische Momente hatte, vor allem gegenüber Tessa. Aber schnell konnte ich hinter seine Fassade blicken, wo man spürt, wie er von seiner Journalistenfamilie unter Druck gesetzt wird, die er stolz machen will. Um seine Familie habe ich ihn wirklich nicht beneidet, mit Ausnahme seiner Cousine und teils seiner großen Schwester. An ihm gefiel mir aber besonders seine Leidenschaft für das Schreiben, wobei ihn Potraits zu Promis eigentlich nicht interessieren, und er ist ein guter Freund, wenn man ihn einmal kennt.

Die Ausgangssituation von Tessa und Cole ist wirklich nicht ideal. Bereits bei ihrer ersten Begegnung krachen sie gegeneinander und dann soll er eben ein Potrait über sie schreiben will, wobei sie das Geheimnis aus ihrer Vergangenheit unbedingt bewahren möchte. An ihrer Liebesgeschichte konnte mich dann total begeistern, dass sie einander näher kommen einfach durch die Zeit, die sie miteinander verbringen und in der sie sich besser kennen lernen, ohne dass von Anfang an eine körperliche Anziehung vorhanden ist, wie es in den meist der Fall ist. Ebenfalls überraschen konnte mich die Art und Weise, wie die Problematik rund um den geplanten Zeitungsbericht aufgelöst wurde. Hier wurde das Drama in Grenzen gehalten, auch wenn das im Buch auch vorkam, wobei ich die Reaktionen der Charaktere komplett nachvollziehen konnte.

Ein richtiges Highlight in dieser Geschichte war zum einem das gemütliche Flair von Faerfax, trotz der Filmaufnahmen, sowie einige Messages und zum anderen Coles Freundesgruppe, mit der sich Tessa ebenfalls anfreundet. Die Freunde waren mir alle sympathisch und nahmen Tessa toll und ganz unaufgeregt in ihrer Mitte auf. Gleichzeitig wurde jeder individuell aufgebaut, sodass ich mich sehr auf die Folgebände freue, wo wir der Freundesgruppe weiterhin verfolgen und einige Freunde dann die Protagonisten sind.

Und ich habe auch noch offene Fragen zu dieser Geschichte, denn es gibt ein oder zwei Handlungsstränge, die (bisher) nicht aufgelöst wurden, die hoffentlich in den weiteren Teile noch geklärt werden. Aber man erfährt sehr wohl, was Tessa damals in Faerfax erlebt hat. Aufgrund einiger Hinweise habe ich mir dies schnell zusammen gereimt, wobei ich trotzdem sehr mit Tessa mitgelitten habe.

Fazit: 4/5⭐️

Eine schöner Liebesroman mit einem für mich etwas überraschenden Verlauf

*Rezensionsexemplar

Rezension „Maybe Not Tonight“

Klappentext:

Für den 19-Jährigen Luke fühlt sich die Zeit als Au pair in Vancouver an wie ein Traum: Jahrelang hat er sich nur darauf konzentriert, seinen Geschwistern den toten Vater zu ersetzen – jetzt, viele tausend Kilometer von Zuhause entfernt, scheint plötzlich alles möglich. Bei einem Theaterprojekt findet Luke schnell neue Freunde und lernt auch den Studenten Jackson kennen, der ihm zeigen könnte, was es bedeutet, wirklich lebendig zu sein. Doch Luke hat keine Ahnung, wie er mit seiner neuen Freiheit umgehen soll. Und in wenigen Monaten wird er in einem Flugzeug zurück nach Deutschland sitzen. Es wäre äußerst unklug, sich auf Jackson einzulassen – oder?

Meine Meinung:

Cover:

Das Cover ist echt ein Traum, denn ich liebe es, wenn das Setting miteinbezogen wird und der weite Ausblick der beiden Männer spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle. Durch die Silhouetten erkennt man eben auch sofort, dass zwei Männer im Mittelpunkt stehen.

Sprecher:

Ich persönlich finde es immer toll, wenn verschiedene Sichten auch von verschiedenen Sprecher eingesprochen werden, weil ich so einfach den Überblick besser behalten kann. In diesem Fall haben auch beide Sprecher eine gute Arbeit gemacht, denn sie lesen ganz unaufgeregt und mit einer tollen Betonung, vor allem wenn es auch um die wörtliche Rede geht. Dabei versucht keiner der beiden ihre Stimme jetzt künstlich zu verstellen. Insgesamt mag ich auch ihre Klangfarbe ganz allgemein und sie lesen in einem angenehmen Tempo. Allerdings habe ich in der 1,75-Fächer Geschwindigkeit gehört, was aber eben nicht an den Sprechern lag, sondern an meiner eigenen Vorliebe. Ich höre einfach lieber schneller, weil ich selber eine zügige Leserin bin.

Geschichte:

Wir folgen der Liebesgeschichte zwischen Luke und Jackson, wobei ersterer doch merklich der Hauptprotagonist ist und schon mindestens zu 70% aus seiner Sicht erzählt wird. Luke habe ich schon zu Beginn ins Herz geschlossen, alleine mit seiner Liebe für seine Familie, nachdem er aufgrund des Todes seiner Vaters die Versorgerrolle für die jüngeren Geschwister übernommen hat. Deshalb hat es mich für ihn gefreut, dass er sein Auslandssemester in Kanada machen konnte, bei dem er merklich auftaut und sich selbst Spaß gönnt. Ich hatte auch gemeinsam mit ihm und seinen Freunden Spaß und ich bekam selbst Lust darauf, mal endlich wieder ausgelassen zu sein. Ich fand an ihm aber auch sympathisch, dass er nicht plötzlich der Partyhengst wurde und seine Familie vergisst, denn das hätte einfach nicht zu seinem Charakter gepasst. Stattdessen übernimmt er auch für seine jüngeren Cousins, für die er als Au pair zuständig ist, ebenfalls die Rolle eines älteren Bruders. Aber auch Jackson wuchs mir schnell ans Herz, denn seine leichte Bad Boy Attitüde hielt er nicht lange aufrecht, sondern man merkt einfach, dass er sein Leben in vollen Zügen genießen will. Das wird auch mit seiner Vergangenheit gut erklärt, die zur Folge hat, dass er sich auf keine Bindungen einlassen will. Gleichzeitig wird er dadurch einsam, sodass ich ihn am liebsten zwischendurch in den Arm genommen hätte. Besonders toll fand ich seinen anonymen Blog, wo er seine Gedanken und Gefühle mitteilt, die mich sehr berühren konnte.

Die Anziehung zwischen Luke und Jackson existiert seit ihrem ersten Aufeinandertreffen, aber gleichzeitig baut sich die Beziehung der beiden langsam auf und wird mit jeder Begegnung vertieft, weil sie sich auch einander mitteilen. Ich fand, beide blieben sich selbst treu und machen zugleich eine Entwicklung durch, vor allem durch den jeweils anderen. Insgesamt war ihre Romanze einfach sehr süß und ich hatte beim Hören oft ein glückliches Grinsen im Gesicht. Es werden zwar auch ernste und traurige Themen in Bezug auf Luke’s Vater und Jackson’s Vergangenheit angesprochen, aber auf ihnen liegt nicht der Hauptaugenmerk. Stattdessen ist die Geschichte eher locker-leicht, wo mir manchmal dann auch die Tiefe fehlte.

Was mir überhaupt nicht fehlte, war die Ausarbeitung der Nebenfiguren. Sowohl Lukes kanadische Familie als auch seine neuen Kommilitonen fand ich toll mit ihren Ecken und Kanten, denn so wurden sie sehr greifbar. Dadurch fühlte sich auch die Geschichte so real an. Weitere Highlights waren Jackson’s Freiheitsgefühl und seine Liebe für Dächer, aber auch Luke’s Theaterstunden, die amüsant waren und ich persönlich mag das Stück Mary Poppins auch sehr gerne. Ebenfalls gefiel mir der Schluss und die Lösung für das Ende von Luke’s Au pair Jahres, denn die passte in meinen Augen perfekt zu ihm und Jackson.

Anmerkung: Man kann diesen Band unabhängig vom ersten lesen, da die Charaktere nur ganz kurz aufeinandertreffen.

Fazit: 4/5⭐️

Eine locker-leichte Gay Romance

*Rezensionsexemplar

Rezension „Dirty Headlines“

Klappentext:

Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss

Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens – und Judes neuer Boss …

Meine Meinung:

Ich bin selten ein Fan von Menschen auf dem Cover, aber in diesem Fall passt es auch perfekt zu der Geschichte, vor allem auch die Pose von Célian.

Célian ist ganz nach L.J. Shen Manier ein selbstbewusster Bad Boy mit Macht und einem verletztem Herzen, das er versucht vor anderen zu verstecken. Trotz seiner Arroganz und seinen Fehlern, z.B. sein teils ungehobeltes Verhalten, habe ich ihn sehr schnell ins Herz geschlossen, weil ich seine Sprüche genial fand und zügig auch seine weichen Seiten entdeckt habe. Dies spürte man insbesondere daran, dass er das Beste für seine (fähigen) Mitarbeiter will und sein Medienunternehmen komplett integer hält.

Aber auch Judith mochte ich sehr gerne. Am meisten lag es an ihrer großen Liebe für ihren krebskranken Vater, mit dem sie möglichst viel Zeit verbringt und für den sie alles tun würde, und an ihrer frechen Art, mit der sie auch Célian Paroli bietet. Sie lässt sich weder von ihm noch von anderen unterbuttern und zeigt stets ihre Stärken bei der Arbeit.

Sie und Célian treffen direkt zu Beginn des Buches aufeinander, was zu einem sehr heißen One-Night-Stand führt. Diese sexuelle Anspannung zwischen ihnen konnte ich direkt spüren, die durch ihre amüsanten Wortgefechten, die auch gewissen Anspielungen nicht entbehren, noch unterstützt wurde. Generell habe ich es geliebt, dass Jude und Célian sich doch insgesamt auf Augenhöhe begegnen, trotz ihrer unterschiedlichen Stellungen im Unternehmen und auch der Gesellschaft. Auch wenn er in einigen Momenten doch etwas übergriffig agiert, fand ich die Auflösung ihrer Diskrepanz zwischen Arm und Reich sehr gut. Insgesamt konnte mich ihre Liebesgeschichte komplett abholen.

Ebenfalls überzeugen konnte mich die Hintergrundgeschichte rund um das Medienunternehmen, für das beide arbeiten, denn hier kommen auch einige Probleme auf die Protagonisten zu und Machtspielchen bleiben nicht aus. Dies ist eng mit Célians Familiengeschichte verbunden, die ich echt interessant fand, auch weil man dadurch ihn immer besser versteht. Dabei war meine Einstellung gegenüber seinen Familienmitglieder sehr verschieden, ähnlich wie bei anderen Nebenfiguren. Während ich Jude’s Vater und die Arbeitskollegen feiere, gingen mir die Ex-Partner von Jude und Célian sehr auf die Nerven, insbesondere seine Ex hat mich häufig wütend gemacht.

Insgesamt habe ich die Liebesgeschichte sehr genossen und habe sie innerhalb eines Tages verschlungen. Ich wollte einfach nicht aufhören zu lesen, was auch sehr am packenden Schreibstil von L. J. Shen liegt, der süchtig machen kann. Er lässt mich immer durch die Seiten fliegen, wobei man mit der öfters derben Art klar kommen muss. Ich mag sie gerne und auch die sexy Momente, die nicht zu kurz kommen, sprechen mich an.

Fazit: 4/5⭐️

Eine Office Romance, die mir Spaß gemacht hat

*Rezensionsexemplar

Rezension „Unchained“

Inhalt:

(Ich finde, der Klappentext spoilert zu viel. Aber unten findet ihr ihn)

Lily Marks ist eine Nephilim und kämpft gegen gefallene Engel und die von ihnen verdorbenen Seelen. Eines Tages trifft sie auf Michael, einem bisher unentdeckten Nephilim. Nicht nur dies ist ein Novum, sondern Lily kommt auch dem gefallenen Engel Julian immer näher und die Organisation der Nephilim, der Freistaat, scheint von einem Verräter infiltriert zu werden…

Meine Meinung:

Das Cover ist schlicht, was mir generell gefällt, aber für mich ist es insgesamt doch etwas zu langweilig.

Ganz zu Beginn muss man dazu sagen, dass dies eine eines der allerersten Romane von Jennifer L. Armentrout ist, was ich beim Lesen auch sehr gespürt habe. Aber bereits hier kann mich ihr lockerer und humorvoller Schreibstil überzeugen, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt.

Man liest größtenteils aus Lilys Sicht, aber man erlebt gewisse Ereignisse auch aus anderen Perspektiven. Lily ist eine starke junge Frau, die ihr Leben stets dem Freistaat untergeordnet hat und zu den besten Kämpfern gehört, wobei sie auch oft gerettet werden muss. Bei ihr bewundere ich ihr Streben nach Gerechtigkeit und die Treue zu ihren Freunden, aber auch die Tatsache, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden möchte und nicht blind nach Vorurteilen etc. geht. Allerdings konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, dass sie Julian blind vertrauen zu scheint. Schließlich ist er ein gefallener Engel, auch wenn er sie bereits häufiger gerettet hat und sicher etwas Vertrauen verdient hat. Leider bekommt Julian auch eher wenig Hintergrundgeschichte oder Tiefe, wodurch ich ihn als Charakter nicht ganz greifen konnte. Das führte auch dazu, dass ich die sich anbahnende Romanze zwischen ihm und Lily ebenfalls nicht ganz fühlen konnte. Generell ging es mir zwischen ihnen zu viel um das sexuelle und die persönlichen tiefgründigen Gespräche, die es auch gab, hätten noch besser ausgebaut werden können.

Neben Lily’s Zerrissenheit in Bezug auf Julian fand ich das Konstrukt des Freistaats und der Kampf gegen andere gefallene Engel und verdorbene Seelen sehr interessant. Auch auf wenigen Seiten wurde der Freistaat gut erklärt und die Kampfszenen ebenso wie Michaels Trainingsstunden waren toll beschrieben. Gleichzeitig habe ich mitgerätselt, wer der Verräter ist, was mir dann aber nach der ersten Hälfte klar war. Trotzdem war die Suche nach ihm spannend, weil man auch viele andere Nephilim wie Lily’s besten Freund und ihren Mentor kennen lernt, die unterschiedlich sympathisch sind. Meine liebste Nebenfigur war aber Michael, von dem man abgesehen von Lily am auch einfach am meisten erfährt. Er gliedert sich toll ein und möchte einfach nur für Gerechtigkeit kämpfen, weshalb er auch Polizist geworden ist.

Ich wollte zum Schluss zusätzlich anmerken, dass die Geschichte rund um Lily und die Nephilim ursprünglich als Mehrteiler geplant war. Zwar werden viele Fragen geklärt, sodass man dieses Buch mit einem guten Gefühl beenden kann, aber einiges verläuft im Nichts. So geht es teilweise um einen korrupten Politiker, dessen Handlungsstrang komplett überflüssig war, und auch zu Michael bleibt vieles offen. Zusätzlich erfährt man am Ende noch gewisse Details, die für mich nicht zusammen passen. Insgesamt hatte ich mit dem Buch aber kurzweilige Lesestunden.

Fazit: 3/5⭐️

Ein Buch für Fans der Autorin, ansonsten würde ich eher ihre anderen Fantasyromane empfehlen

Klappentext:

Zwischen Kämpfen mit den höllischen Kreaturen, die Dämonenjägerin Lily Marks tot sehen wollen, und heißen Wortgefechten mit dem begehrenswerten gefallenen Engel Julian, sehnt sich Lily nach ein paar ruhigen Minuten. Doch schon wegen der Tatsache, dass Julian und sie miteinander flirten, wird Lily gefeuert. Und dann beschuldigt man sie auch noch, eine Verräterin zu sein. Während Lilys Leben immer komplizierter wird und sie sich fragt, wie sie den nächsten Tag – und die Nacht – überstehen soll, müssen sie und Julian den wahren Verräter unter den Dämonenjägern finden …

*Rezensionsexemplar